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Mimis Tagebuch

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20. Juli 2009 - Es geht voran!

Geschafft! Der Haushalt. Und ich. Und jede Menge organisatorischer Dinge. Anträge geschrieben,.viel telefoniert. Die ersten Filme, die, von denen ich Ihnen erzählte, sind so gut wie fertig und werden heute oder morgen wohl ins Internet gestellt, Julian war nämlich auch fleissig, getwittert wird auch wieder, Hellmut ist nämlich aus dem Urlaub zurück - überhaupt: alles fließt. Und damit auch nix sich staut jetzt mal ein kurzer Aufruf: Wer die Zeit hat, mich zu unterstützen - also Zeit erübrigen kann, egal wie viel oder wenig, der möge doch jetzt mal Kontakt aufnehmen - ich muss Aufgaben verteilen, ich brauch nun einen Kreis von aktiven  Wahlhelfern, die zusammen mit mir und anderen ein paar Aktionen vorbereiten können. Bitte mit Angabe des Stadtteils und einer Telefonnummer, unter der ich Sie erreichen kann. Wir werden einen regelmäßigen Stammtisch einrichten, um uns gegenseitig zu inspirieren und unseren Marsch auf das Rathaus generalstabsmäßig vorzubereiten. Auch unsere "freundliche Übernahme" will gut geplant sein...War sonst noch was? Im Moment weiß ich nicht, bestimmt ist noch was, aber ich bin auch was: nämlich müde. Vielleicht fällt es mir deshalb gerade nicht ein... Ich denk mal nach...In jedem Falle wollte ich Ihnen das geniale Logo hier reinstellen, dass Herr Neugebauer entworfen hat. Ich finde es wirklich klasse. ...  

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20. Juli 2009   -  Moin, moin

Ich hoffe, Sie hatten ein ebenso ruhiges Wochenende wie ich. Zwar wollte ich die Sache mit dem Haushalt angehen, habe aber dann doch mit meinem Gatten gefaulenzt. Dafür sind Wochenenden ja auch da. Ich schrieb ja bereits, daß er eine Woche Urlaub hat - und ich mit ihm. Ganz so genau weiß ich noch nicht, wie das gehn kann: Urlaub machen, Tagebuch schreiben, zwei Dutzend Telefonate führen, ein paar Genehmigungen einholen, die Planung für den August machen - mit exakter Vorbereitung der Einzelaktionen, und dem Knüpfen aller Fäden bis zu unserer fullminanten Party auf dem Burgplatz, alle Akteure anschreiben/anrufen.... Hätte ich doch bloß nicht gleich mein ganzes Sekretariat beurlaubt! Oder die Chauffeure nicht ziehen lassen. Ich hätte die Superhausfrauen aus dem Fernsehen einstellen sollen, Brandt hat au ne Supernanny.... Nur Mimi mal wieder: Allein datt Haus am halten...  Ach...ach... Ach, macht nix - muß so gehen. Der Tag hat 24 Stunden, zusammen mit den zwölfen Nachts wirds gehen...Sollten Sie mich hier mal vermissen und die Langeweile Sie plagen: Ziehen Sie ruhig mal in "Den Westen" - da gibts es herrlich peinliche Diskussionen, da blamiert sich jeder so gut wie er kann und wenn Sie mal so richtig grottenschlechten Wahlkampf erleben wollen, sitzen Sie da in der allerersten Reihe. Um die Nachtvorstellung lesen zu können müssen Sie allerdings um 6 raus - wenn das Personal des  Westens selbst dann ausgeschlafen ist, dann wird das ja alles wieder gelöscht...Wenn Sie mich fragen: zutiefst bedauerlich. Was Herr Karling, dem ja in dieser Stadt von der Arge Menschen "zugewiesen" , und anvertraut werden, dort - bis hin zu Drohungen gegen Journalisten- absondert, sollte nachlesbar bleiben und: Anlass bieten, seine Eignung dringendst zu überprüfen.Von seiner "Mit"streiterin in diesen nun schon seit Tagen dauernden Disputen, Frau Sall-May, distanziere ich mich an dieser Stelle ganz ausdrücklich. Wenn Frau Sall-May von "wir, die Kandidaten" spricht - dann möchte ich mich von all dem ausschließen, was Sie unter diesem "wir" anführt und noch anführen mag. Ich bin es grundsätzlich gewohnt, für mich allein zu sprechen, habe zu diesem Zwecke auch dieses Tagebuch und verwehre mich im Übrigen ganz entschieden und hiermit nun noch einmal ausdrücklich auch gegen jedwede Form von sprachliche Vereinnahmung. Dazu gehört auch ein "Wir" an unpassender Stelle. Halten Sie mich aus Ihren Angelegenheiten raus, Frau Sall-May, - streiten Sie für sich, aber unterlassen Sie es, für Andere sprechen zu wollen. Allein die Tatsache, dass und wie Sie sich mit Herrn Karling auseinandersetzen, macht deutlich, wo und wie Sie sich verzetteln und Ihrer Kräfte haben berauben lassen. Und Ihr um Ihren "Pressesprecher" erweiterter Monolog ist wirklich nicht geeignet, Menschen, die an den bestehenden Verhältnissen etwas verändern wollen,  für Politik zu begeistern. 

So. Nun gibts erstmal einen Tee, die Woche hat begonnen, meine erste und einzige Urlaubswoche, aber Sie ahnen bereits: das wird wohl nichts, mit der Ruhe. In diesem Sinne: bis später. Und nicht vergessen: Demokratie ist lustig... Heut schon gelacht? 

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18. Juli 2009 -  Wochenendprogramm

Für diese Woche habe ich genug getan, finde ich jedenfalls. Also: Shabbes! Das bißchen Haushalt ist zu einem Berg angewachsen, dem ich mit meinem Gatten heute mal zu Leibe rücken werde. Morgen auch. Wenn mir danach ist, dann shau ich mal rein, aber ansonsten lege ich Ihnen eine Dokumentation ans Herz, die mal nicht nach Mitternacht lief, von der ich aber annehme, daß viele sie dennoch verpasst haben. Hier:  Erster Teil                      Zweiter Teil                 Dritter Teil. ch habe mich zu dem Thema ja schon verschiedentlich geäußert und bin auch noch nicht   fertig damit - aber es ist wichtig, dass wir Alle richtig informiert sind darüber und da leistet der Film einen wichtigen Beitrag. Und das gibt es ja nicht nur im Fernsehen, oder "woanders" was hier gezeigt wird - das gibt es auch in Duisburg. Und darauf werden wir zu sprechen kommen müssen. Im Großen. Aber ebenso dringlich im Kleinen... Gestern hatten wir auch wieder einen neuen Einschaltquotenrekord - was aber wohl weder Sie noch mich wundert, - hier wird ja richtig was geboten. Es hat ja wohl keiner ernsthaft angenommen, ich träte hier an, um den Wahlkampfclown zu geben ? Ich werde mich auch nicht dazu machen lassen. Ich versichere Ihnen, daß ich einen Wahlkampf hinlegen werde, der sich gewaschen hat  Zwar  werde ich das auf die Ihnen gewohnte und mir zu eigene humorvolle Weise tun, (wer kann, der kann...lol) aufrichtig, fair und wahrhaftig - aber geschenkt wird hier niemandem was. Die erste Hürde haben wir genommen - aber richtig los geht es erst jetzt. Sie dürfen gewiss sein, dass das nicht nur ein Feuerwerk der guten Laune wird, freudvoll, ja sicher, -  aber es wird nicht für jedermann ein Spaß sein. Die Zeiten, in denen mit leeren und falschen Versprechungen, Luftballons und Kugelschreibern in Duisburg Wahlen gewonnen werden konnten, sind süätestens jetzt vorbei. Sie sind hoffentlich überall bald vorbei, in der ganzen Republik. Politik muß wieder wahrhaftig und uneigennützig sein: So soll es sein - so wird es sein. Ich werde meinen Teil dazu beitragen. Aufrecht. Geradeaus. Wenn das hier irgendjemand als Majestätsbeleidigung empfinden sollte, dann möge er sich deutlich vor Augen führen, daß wir in einer Demokratie leben. Das sind Majestäten nicht vorgesehen. Auch wenn  manch einer das glauben mag und annimmt, an dem, was er für einen Thron hält, ließe sich nicht rütteln, so steht da doch ein Schild: "Please wait to be seated". Und der Platzanweiser ist der Wähler. Also: Warten wir es ab, meine Herrn, wie die Bürger entscheiden. Und: Halten Sie sich tapfer. Es wird bestimmt nicht so schlimm sein, wie Sie befürchten. Und Sie müssen ja auch nicht die ganzen nächsten Jahre an einem Stehtisch verbringen. Wird sein, wie früher bei Muttern: Wer artig is, dä kommt au ma auffen Schoß, lol. (und roll. aum Boden, vor Lachen) ... (Der Schalck, wissen Sie, der Schalck. Ich werd ihn einfach nich los.Is abber au ein süßen Fratz...) 

Ich wünsche uns ein erholsames Wochenende. Was immer Sie tun - tun Sie es mit Freude.

Und um den Mittelteil des Artikels von gestern kümmern wir uns dann in der nächsten Woche. Und dann können wir vielleicht auch die Frage beantworten: Warum kommt Brandt darin nicht vor?... Das geht ganz fix, damit sind wir schnell durch und danach wenden wir uns dann Herrn Sauerland zu. Sonst  fühlt er sich vielleicht nicht gleichbehandelt. So wie wir bei Herrn Brandt hingesehen haben, so wollen wir uns auch ihn mal genauer betrachten. Aus Gründen der Gerechtigkeit. Und der Gleichbehandlung. Wir erinnern uns ja durchaus noch, was das für Werte waren. Auch wenn sie uns schon lange nicht mehr zuteil wurden...

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17. Juni 2009 - Goethe und ich

Wie der Große, so die Kleine. Oder: entdecke die Ähnlichkeiten. Ein versöhnlicher Abschluß zum Tage. Interviewanfragen bitte an Herrn Matussek. Mit Bitte um Weiterleitung an Goethe...



17. Juli 2009 -  Sun is natürlich nomma gonna schein! Hier lachtse schon widder.

 

So. Dann gehn wir jetzt mal wieder zur Tagesordnung über. (Prima, der Satz kam ganz flüssig. Den werd ich ja noch oft in den Ratssitzungen brauchen). Wo waren wir in unserer Deutschstunde stehengeblieben? Ach, ja, wir wollten 1 und 1 mal zusammenrechnen bei unserer Sinnsuche...Herr Brandt kam also nicht vor. Das war uns aufgefallen. Kennen Sie den Spruch: Er glänzte durch Abwesenheit? Der passt hier prima. Meine Oma wäre begeistert gewesen. Herr Brandt glänzt in diesem Artikel ja geradezu dadurch, daß er überhaupt nicht drin vorkommt. Dieser Glanz hat eine solche Strahlkraft, dass man meint, da habe einer seinen Heiligenschein vergessen. Wenn er nicht genannt wird, obwohl er genannt sein müsste, dann hat das einen ganz klaren Grund: auf seine Nennung wird hier bewußt verzichtet. Ebenso bewußt, wie mein Name herausgestellt wird. Der Autor ist ja kein Anfänger bei einer Schülerzeitung, das ist ein gestandener Journalist, der hat eine lange, lange Ausbildung absolviert und das richtig gelernt hat, das Schreiben, das Abfassen von Texten, den Umgang mit Sprache. Der weiß also sehr genau, was er tut, wie er die Worte setzt und welche, - deswegen hat er ja Karriere gemacht, ist Redaktionsleiter geworden: Weil er was kann...

Ich fass das Geshehen bis hierher mal für Sie kurz auf meine betont schnodderige Art zusammen, da macht das auch gleich wieder viel mehr Spaß. Sie müssen auch mal wieder lachen, das ist doch nicht schlimm, sonn kleiner Streit, kennense doch: Gewitter reinigt die Luft und dann weiß auch jeder gleich, woran er ist. Also: Was bisher (interpretiert) geschah: Da ist eine, die heimst Stimmen ein – und zwar im Sauerland. Sie könnte natürlich auch beim Brandt was einheimsen – aber der ist grad nicht da. Unterwegs. Marathon.Kennt man ja... Natürlich heimsen auch Andere noch was ein, könnten ein paar Stimmen ergattern, aber die heimsen wahrscheinlich immer überall und bei jedem und überhaupt: die sind so klein, die kann man schon mal vergessen. Im Sauerland aber, da  liegt nur eine auf der Lauer und heimst vor sich hin - natürlich völlig vergeblich: Die Müller. Das ist ja schon eine Namensnennung wert. Frau Müller als Stellvertreterin für alle Chancenlosen dieser Welt.

 

Und wissen Sie was: das will ich gerne sein: Stellvertreterin für alle Chancenlosen dieser Welt. Und ich will Ihnen ganz ehrlich sagen, was ich zu diesem Artikel meine, wie ich das Geschriebene und Nichtgeschriebene interpretiere: Der Autor hat ganz klare Motive. Er weiß nämlich nur allzugenau, daß diese Müllerin Chancen hat. Weil Sie eben nicht eine der „üblichen“ Kandidaten ist. Weil Sie einen gleich hohen Bekanntheitsgrad bei den Bürgern hat, wie Sauerland und Brandt und kein Anderer, der weitgehend unbekannten Kandidaten. Weil er ahnt, was er aber nicht zugeben will: daß es nicht zwei, sondern drei sehr ernsthafte Bewerber um das Amt gibt. Und weil er weiß, daß da nicht nur der Bekanntheitsgrad ihr eine reele Chance gibt, sondern sie auch einen bei weitem höheren Beliebtheitsgrad bei der Bevölkerung genießt. Genießt, ja, das kann man so sagen. Wenn aber diese Müller, die dummerweise auch nicht blöd ist, es zudem noch schaffen sollte, mit Ihrem Anliegen zu den Bürgern durchzudringen – dann wäre es vorbei mit dem Kopf-an-Kopf-Rennen, der sich schon des Sieges Sicheren, dann rennten da nämlich Drei – und eine hätte Siebenmeilenstiefel an... Und den Gedanken, den kann der Autor nun gar nicht ertragen. Den will er nicht mal denken, so graust es ihm davor. Und schon gar nicht will er, daß andere, die Leser, die Bürger, daß die Wähler! diesen Gedanken zu Ende denken könnten. Und deswegen macht er, was auch Herr Brandt tut: Er schreibt, ich habe keine Chance.Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Das hätte es ja noch nie gegeben! Das würde ja die politische Welt verändern. Nicht nur in Duisburg. Aber die Bürger denken den Gedanken schon längst mit. Gestern 26.000 Mal. Allein hier im Netz. Und sie sehen in dem, was Andere in Angst und Schrecken versetzen mag, obwohl man die Demokratie nicht fürchten muß, Ihre erste, einzige und vielleicht auch Ihre letzte Chance...

 

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17. Juli 2009 - Es knallt. Aber nicht wirklich. Reinigt trotzdem die Luft.

 

Hier unterbreche ich mal eben die Interpretation, denn ich ahne, dass einigen von Ihnen mittlerweile das Herz bis zum Halse schlägt. Ich kann förmlich Ihre Gedanken lesen: „Meinzeit, gezz leecht se sich au noch mitte Presse an – datt is nich klug!“ Dazu will und muss ich folgendes anmerken: Wir treten nun in eine ganz entscheidende Phase unseres Wahlkampfes an – und wir wollen ihn gewinnen. Ich habe mir jetzt mehrere Wochen die Presseveröffentlichungen zur Kommunalwahl aufmerksam durchgelesen. Sie ist unausgewogen und tendeziös, und sie verengt mit einer ungeheuerlichen Penetranz die Kommunalwahl auf eine Art Stichwahl. Für mein Empfinden werden hier ebenso journalistische wie demokratische Grundregeln schon zu einem sehr sehr frühen Zeitpunkt verletzt. Ich bin nicht davon ausgegangen, daß meine Kandidatur auf das Wohlwollen der hiesigen Presse stösst – habe aber doch Fairness erhofft. Wenn sich zum jetzigen Zeitpunkt aber schon so deutlich abzeichnet, daß die öffentliche Meinungsbildung einseitig geprägt und  dadurch behindert wird, daß man das Wahlergebnis zugunsten einer der beiden Kandidaten der großen Parteien vorwegzunehmen sucht, in dem man alle anderen Bewerber von vorneherein auf die verschiedensten Arten abqualifiziert oder "abschreibt", dann ist das für mich kritikwürdig. Dazu kann ich nicht schweigen – und würde es auch als Kolumnistin nicht getan haben. Das wissen Sie. Dass ich nun persönlich von einem solchen Gebaren betroffen bin, ändert an dem zu Grunde liegenden Sachverhalt nichts... Meine Kolumne hieß: Mimi meint. Das stand immer ganz groß oben drüber. Dass da eine persönliche Meinung geäußert wurde, war unzweifelhaft für jeden auf den ersten Blick erkennbar. Wer das dennoch überlas, der konnte aber auch dem Inhalte nach deutlich erkennen, daß es sich hier um eine freie, persönliche Meinungsäußerung handelte. Das ist bei dem gleich weiter zu besprechenden Artikel für mich nicht deutlich erkennbar. Es kommt einem wie eine Meldung daher. Sie, Kolleginnen und Kollegen, wissen sehr genau darum, daß viele Bürger nicht das umfangreiche spezifische Wissen über Journalismus und den exakten Gebrauch von Sprache haben, das es ihnen ermöglichen würde, feine fachliche/sprachliche Unterschiede zu erkennen. Umso verantwortungsvoller ist deshalb Ihr Beruf, umso mehr verpflichtet er, zu Klarheit und zweifelsfreiem Gebrauch der zur Verfügung stehenden Mittel. Ich fordere Sie hiermit eindringlich auf, dieser Verantwortung gerechter zu werden, als Sie es bisher taten. Ich unterstelle Ihnen keine „böse“ Absicht, vielleicht haben Sie einfach nur im Laufe der Jahre über den Redaktionsalltag den Wert Ihrer Arbeit für unsere Gesellschaft und die Demokratie vergessen, vielleicht ist er auch von uns nie genügend anerkannt worden. Hier gilt , was ich schon an anderer Stelle schrieb: Schwamm drüber. Wir alle, Politiker wie Bürger, haben in der Vergangenheit vieles falsch gemacht. Wir sind alle Menschen. Wir haben uns vergallopiert. Irgendwann, irgendwie. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen müssen. Jeder an dem Platz, den er für sich wählt. Wir alle müssen aufwachen, aus unserem Dämmerschlaf – die Probleme, auch mit der Demokratie, sind zu groß, um sie weiter blauäugig zu ignorieren. Ich kann und darf Sie beim allerbesten Willen von meiner Kritik nicht ausnehmen, nur weil ich jetzt kandidiere und man allgemein glaubt, ich seie zwingend auf Ihr Wohlwollen angewiesen und müsse deshalb höflich schweigen. Ich bin nun lange genug „dabei“, um zu wissen, dass das im politischen Spiel so üblich ist: Stell Dich gut mit der Presse. Ich stellte mich gerne gut mit Ihnen – aber nicht durch mein Schweigen. Das wäre Verrat an allem was ich mich gerade anschicke zu tun, das wäre auch Verrat an den Bürgern, denen ich so sehr vertraue, daß ich sicher bin, daß sie sich meiner Sache auch dann annehmen werden, wenn Sie kein einziges Wort über mich mehr veröffentlichten – oder noch tendenziöser würden. Durch alle Zeiten haben sich die wichtigen Nachrichten immer verbreitet. Bänkel- und Moritatensänger, Mund-zu-Mundpropaganda, der Marktplatz – die Menschen haben immer erfahren, was sie erfahren mussten, wenn es für Alle wichtig genug war. Ich weiß sehr genau, was ich hier tue – und ich weiß sehr genau, daß meine Leser das auch wissen. Sie wissen es zu schätzen und wohl einzuordnen. Ich habe im Laufe der Jahre durch hunderte von Leserbriefen die Duisburger ebenfalls kennen- und schätzen gelernt. Sie sind nicht so dumm, wie mancher zu glauben scheint. Sie mögen sich manchmal vielleicht nicht so schön auszudrücken wissen, wie die, die sie über den Tisch ziehen – aber sie wissen, was sie wollen. Und wenn sie mich zu Ihrer Oberbürgermeisterin wählen wollen, weil Sie mir vertrauen – und vertrauen können! – dann werden sie sich weder von schlechter noch von gar keiner Berichterstattung davon abhalten lassen... Ich hoffe, Kollegen, wir finden trotz dieser klaren Ansage in Fairness wieder zueinander. An mir solls nicht liegen.

 

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17. Juli 2009 – der Tag, als der Regen kam.

 

Fein, da sind Sie ja wieder. Ich auch. Hier fängt es gerade an zu gewittern,

prima, das gefällt mir, ich hab was übrig für Elementarkräfte...

Nun mal weiter im Text. Wir haben uns den Titel angesehen und den Schlußsatz, haben festgestellt, was da steht und was da nicht steht. Bevor wir uns dem Mittelteil dieser knappen „zu-Wort-Meldung“ (es steht Meinung darüber - ich meine, es ist eher "Meinungsmache")  zuwenden, müssen wir uns aber noch ein paar Fragen stellen, die sich aus den bisherigen Betrachtungen zwangsläufig ergeben. Zum Beispiel die, warum Herr Brandt in diesem Artikel nicht genannt wird. Wenn das von allen Medien prognostizierte Kopf-an-Kopf Rennen zwischen den beiden Bewerbern der großen Parteien stattfindet, dann könnten die Stimmen, die die Wähler einem anderen, als den von der Presse Bevorzugten gäben, ja auch dem SPD-Kandidaten fehlen. Warum ist davon aber nicht die Rede? Und warum werde ich namentlich erwähnt, wo es doch noch eine Vielzahl anderer Bewerber gibt, die der Autor als „chancenlos“ hätte bezeichnen können? Sehen Sie – und da kommt man dann mit Textverständnis allein nicht weiter. Wie soll man denn etwas verstehen, was im Text überhaupt nicht vorkommt? Da legen wir die Fibel „Textanalyse“ zur Seite und schnappen uns mal das Heftchen „Interpretation“. Und – weil wir ja Multitalente sind und auch fächerübergreifend zu arbeiten wissen – ziehen wir auch noch den kleinen Ratgeber „Psychologie für Ahnungsvolle“ hinzu, nippen mal genußvoll am Pöttchen Kaffee und machen uns auch da an die Arbeit: Die „Interpretation“ ist eine Auslegung, eine Ermittlung des Sinnes. Und da stellen wir uns folgende Frage: Macht die Summe der beiden uns bekannten Teile – also dem, was im Text steht und dem, was da nicht drin steht – einen Sinn?

Und wenn ja: Welchen?... Gehen wir also gleich mal daran, Eins und Eins zusammenzuzählen...

 

 

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17. Juli 2009 - Night Rider heißt jetzt Schlummi.

Morgähn. Der Morgenspaziergang im Internet hat wieder mal nur Langeweile hinterlassen. Frau Sall-May behandelt auch weiterhin unermüdlich Schlafstörungen, die irgendwie, anfallsartig, im "Westen" immer so gegen zwei, drei Uhr Nachts bei dem einundanderen einsetzen und als ich dann, quasi zum Troste, mir nochmal den hübschen Artikel von gestern durchlesen wollte, Sie wissen schon, der, mit dem hübschen Kompliment - da isser wech. Zack. Wie von Zauberhand. Schade eigentlich - denn der Link, den man dort freundlicherweise auch auf meine Homepage gesetzt hatte, bescherte uns gestern mal wieder einen neuen Rekord bei den Einschaltquoten... Schade auch deshalb, weil ich den Artikel heute als Arbeitsgrundlage nehmen wollte, um mal anhand von Beispielen zu erklären, wie hier "Stimmung" gemacht wird. Auch das Lesen der Zeitung will ja gelernt sein und ich dachte, da machen wir mal gemeinsam ein paar kleine Übungen anhand von Fallbeispielen. Schade, ses drum, macht  nix, nehmen wir dann eben einen anderen Artikel, den hier, der eignet sich auch. Bitte, hier.  Was also fällt uns auf an diesem Artikel? Gehen wir mal systematisch vor und konzentrieren wir uns zunächst auf die Überschrift und den Schlußsatz, um uns dann mal der Mitte zuzuwenden. Zunächst einmal haben wir da einen Aussagesatz: Es könnte eng werden. Am Schluß, anhand eines Beispieles, erfahren wir dann eine der Ursachen für diese scheinbar bedrückende Enge:  "Stimmen, die die chancenlose Mimi Müller einheimst, könnten ihm am Ende fehlen."  Bemerkenswert daran ist  vieles. Fangen wir einmal an mit der Verengung auf eine einzelne Person. Der Autor hätte ja, und das wäre zutreffender gewesen, schreiben können: "Stimmen, die für andere der Vielzahl der Kandidaten abgegeben werden, könnten ihm am Ende fehlen."  Er entscheidet sich aber hier für die Nennung einer einzelnen Kandidatin - und versieht diese dann mit dem Attribut  "chancenlos". Das hat jetzt aber nichts mit Kaffeesatzleserei zu tun, auch wenn man das auf den ersten Blick meinen könnte. Könnte der Autor nämlich Kaffeesatz lesen, dann wüßte er ja,  dass ich gar nicht so chancenlos bin. Sehen Sie, hier!  (Frau Müller hält mal eben ihre Tasse ins Bild) da oben, links. Das ist ein Siegerkranz. Und hier ( Frau Müller dreht die Tasse jetzt mal ein bißchen) Ein Siegerpodest. Und wer steht da oben drauf? Ich. Ganz klar zu erkennen an der verstrubbelten Frisur.  Und wer hat mich gewählt? Sie! ...(Sapperlot. Ich hab schon wieder diesen Schalck im Nacken. Muß heut morgen in der  Chiropraxis bei Meister Konrad freigesetzt worden sein..tzzz)...Wie auch immer: Der Autor entschließt sich hier (sprachlich deutlich herausgearbeitet .-)) ) einen Verantwortlichen für die Enge zu benennen, nämlich mich. Dann stellt er eine Behauptung auf: chancenlos und, um die ganze Sache so richtig rund zu machen, benutzt er das Wort  vom Stamme "einheimsen". Das ist dann für Sie. Bis hierhin war ich`s -  aber jetzt sind Sie dran. Der Autor hätte ja durchaus schreiben können: "Stimmen, die beispielsweise für die unabhängige Kandidatin Müller abgegeben werden, könnten ihm am Ende fehlen."  Er aber schreibt davon, daß ich "Stimmen einheimse". Sie, als Wähler, als mündige Bürger, werden da negiert, kommen da nicht einmal sprachlich noch vor, sondern da ist eine, die was "einheimst", also irgendwie was ergattert, eine, für die was abfällt, von Sauerlands Tische, was dem dann fehlt...Auffällig auch, daß hier nicht davon die Rede ist, daß die für mich abgegebenen Stimmen ebensogut dem Vertreter der SPD, Herrn Brandt, fehlen könnten. Was Sie aber zweifelsohne tuen werden - schließlich ist ja in den gleichen Medien stets die Rede davon gewesen, daß es ein Kopf-an-Kopf- Rennen zwischen den beiden gäbe. . Also müsste der Autor doch korrekterweise einräumen, dass es nicht nur für den Amtsinhaber, sondern ebenso für seinen Gegner Brandt eng werden könnte... Erstaunlich, nicht wahr? Dass das nicht gesagt wird. Liegt ja eigentlich auf der Hand... Diesem Staunen überlasse ich Sie jetzt für einen Moment, ich weiß ja selbst, dass es manchmal dauert, bis man aus dem Staunen rauskommt.

Also staunen Sie, staunen Sie was das Zeug hält - und denken dann ein bißchen über diesen Artikel nach. Und wenn ich dann ein Tässchen Tee getrunken habe, dann machen wir uns mal gemeinsam an die Analyse dessen, was so erstaunlich bei genauer Betrachtung dann doch gar nicht ist....Und wenn dann demnächst mal wieder die Rede ist von irgendwelchen Pisa-Studien und dem mangelnden Textverständnis der Schüler . dann wissen Sie nicht nur, wovon die Rede ist - dann  können Sie Ihren Kindern und Enkeln dabei helfen, es zu erwerben.....Bis gleich....    

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16. Juli 2009 - Namentliches

Es ist wohl notwendig, aus gegebenem Anlass, noch einmal über meinen Namen zu sprechen:

Ein "Künstlername" wird im Personalausweis und im Reisepass eingetragen, wenn man unter diesem Namen allgemein bekannter ist, als unter seinem "bürgerlichen"  Namen. Hierzu sind entsprechende Nachweise zu führen und es bedarf dazu der Genehmigung des Innenministers des Landes. Dieser Name, Mimi Müller, steht in meinen Personalpapieren, so unterschreibe ich, zeichne Verträge, bekomme ich Post, wird mein Konto geführt, steht es an meiner Haustür. Kaum jemand kennt meinen bürgerlichen Namen - und er war auch bisher nie für irgendjemanden von großem Interesse. Nun kandidiere ich unter ihm, dies ist von der Wahlleitung in Duisburg so beschieden und von der Landeswahlleiterin bestätigt worden. Wenn nun wiederholt und hartnäckig immer wieder - gespickt mit den teilweise dummdreisten Unterstellungen - mein bürgerlicher Name genannt wird, dann dient dies nur einem einzigen Zwecke: nachhaltig Verwirrung zu stiften. Sie sollten sich dadurch nicht irritieren lassen. Ich bin dennoch die, die ich bin. Mein Name ist nicht Hase, nicht Schall noch Rauch, sondern Mimi Müller.  So kennen Sie mich. Und genau aus diesem Grunde steht er auch in all meinen Papieren. Und aus diesem Grunde trete ich auch unter ihm zur Wahl an.

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16.Juli 2009 - der Tag, an dem ich zur Literatin wurde

 

Übrigens habe ich mich heute Morgen doch gefreut über eine dieser ausgewogenen Berichterstattungen. Lesen Sie mal. Hier.

Gefreut habe ich mich darüber, daß dieses Tagebuch als „literarische“ Zusammenfassung bezeichnet wurde. Mehr erfahren wir ja nicht, aber das ist ja nun ein Lob, mit dem ich überhaupt nicht mehr gerechnet habe. HippHipp! Ein Hoch auf Herrn Winterseel! Das hat man mir ja bisher immer abgesprochen, dass das was mit Literatur zu tun hat, was ich schreibe. Bisher war ich ja immer  die „Kolumnistin vom Käseblättchen“. Selbst als ich einen Literaturpreis erhielt, blieb mir die Berufsbezeichnung „Schriftstellerin“ versagt. Weder die Auszeichnungen im landesweiten Photowettbewerb noch die Aufnahmen in Anthologien oder die Tatsache, daß mein erstes Buch ein „Bestseller“ wurde, gaben je Anlass mich als Shriftstellerin wahrzunehmen. Ich blieb stets die, die „aus der Glosse“ kam. Jetzt, wo ich meinen Anspruch auf das Oberbürgermeisteramt angemeldet habe, da dreht sich auf einmal überall der Wind. Nun schreibe ich also „literarisch“. Und eifrig wird an anderen Stellen (der Westen, Duisboard) darüber diskutiert, nein, diskutiert kann man ja nicht sagen: unterstellt, dass meine Kandidatur ein PR-Gag seie, um die Verkaufszahlen meiner Bücher zu steigern. Ein perfide Argumentation. . Perfide deshalb, weil ich ihr ja nur dadurch wirksam begegnen könnte, daß ich die derzeitigen Auflagen aufkaufe, öffentlich verbrenne, feierlich gelobe, meinen Verleger von weiteren Auflagen abzuhalten und darüber hinaus verspreche auch nie nie nie wieder etwas zu veröffentlichen – ich könnte ja sonst doch noch, quasi im Nachgang, von meiner Kandidatur profitieren...
Wenn ich diese (selbstzensiert) Einlassungen dann einmal literarisch zusammenfassen darf: Der Schuster, dem man jahrelang abgesprochen hat, einer zu sein, soll nun aber mal schön bei seinen Leisten bleiben. Einerseits. Andrerseits wird ihm gekündigt und die von ihm schon gefertigten Schuhe, die soll er nun auch nicht mehr verkaufen, weil er, der Schuster, ja für ein Amt kandidiert, das bisher als Flickschusterei geführt wird und in dem die Meister für gewöhnlich Filzpantoffeln fertigen...

Schon klar. Ein einfacher Schuster ist da natürlich völlig überqualifiziert...

 

 

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16. Juli 2009 – Hamburger Morgenschau

Bei einer kurzen Pause ist es ja dann gestern nicht geblieben, das werden Sie bemerkt haben. Die Temperaturen in der Freien Dachkammer waren gestern unerträglich und dann waren da noch eine Reihe von Kleinigkeiten, über die ich nachdenken wollte und ein paar Anfragen, die zu beantworten waren. Ich glaube, ich bring Sie also heute erst einmal auf den neuesten Stand: Gestern kamen gleich zwei Briefe vom Amt für Zahlen und Qualen, Statistik und Wahlen. Zum einen die Auswertung der Unterstützerunterschriften. Wir haben, erwartungsgemäß, die erforderliche Anzahl von Unterstützerunterschriften deutlich übertroffen. Ohne die am Montag eingereichten letzten Listen haben wir am 11.7. amtlich bestätigt 452 gültige eingereicht – müssen also zur Wahl zugelassen werden. Über diese Zulassung wird dann in der Wahlausschusssitzung am 22. Juli, 14 Uhr, entschieden werden – und so wie die Dinge liegen, wird man uns nicht ausschließen können. Die Sitzung ist öffentlich und findet in Raum 130 im Rathaus statt. Falls Sie interessiert sind... Ich werde daran nicht teilnehmen, mein Mann hat sich ein paar Tage Urlaub genommen, damit wir auch mal wieder etwas Zeit miteinander haben. Seit Monaten dreht sich hier in Hamburg alles ja nur um die „Duisburger Schicksalswahl“ – und weil er ahnt, wie die ausgehen wird, möchte er die letzte Gelegenheit auf ein paar ungestörte Tage mit mir nutzen...Dann kam vorgestern eine Anfrage von der WAZ, man plane alle Kandidaten vorzustellen, auch mich - und zwar mit einer „Home-Story“. Man habe einen Reporter vor Ort in Hamburg, von daher alles: kein Problem... Die Lollegin war wirklich sehr nett. Ich habe darüber nachgedacht – und gestern abgesagt. Die Gründe dafür will ich auch Ihnen, die Sie mich wählen sollen, nicht vorenthalten – und ich bin sicher, dass Sie mich verstehen werden. Da ist zum einen die Tatsache, daß ich mich um ein Oberbürgermeisteramt bewerbe und nicht um die Stelle einer Innenarchitektin oder Haushälterin. Wie ich wohne, wie ich eingerichtet bin, wie mein Mann und ich leben – das gibt ja nun keinerlei Aufschluss darüber, ob ich für das Amt geeignet bin. Eher könnte man meine alten Arbeitszeugnisse veröffentlichen wollen – da erführen Sie zweifelsohne mehr über meine Führungsqualitäten, meine bisherigen Tätigkeitsfelder, meine Fachkompetenzen, meine Arbeitsweise – und meine Erfolge in der Steuer- und Wirtschaftsberatung. (Meine Zeugnisse sind übrigens exzellent! Summa cum Laude sozusagen). Aber danach fragt keiner – man möchte Einblick nehmen in mein Zuhause. Früher blieben solche „Home-Stories“ Stars, Sternchen und der Regenbogenpresse vorbehalten. Ich habe meinen Mann dazu befragt, ob er mal eine solche „Story“ von Frau Merkel, Herrn Steinbrück oder Steinmeier gesehen habe – auch er konnte sich daran nicht erinnern, wäre aber einverstanden gewesen, wenn ich die Notwendigkeit gesehen hätte, unser Haus zu öffnen. Diese Notwendigkeit sehe ich aber nicht. Wir sind alle schon so gläsern geworden, werden es täglich mehr – da muss ich doch nicht noch einen eigenen Beitrag leisten, in dem ich die Welt in meine Hütte einlade. Ein paar Mausklick entfernt von dieser Seite können Sie sich ja schon unsere Strasse, das Haus, den Garten via Satellitenbild betrachten – da hat mich allerdings niemand gefragt, ob ich das billige. Und ich mißbillige solche Dinge zutiefst. Einige von Ihnen wissen bereits, daß mein Mann und ich ein „offenes“ Haus haben. Vielfach habe ich  Menschen, auch mir unbekannte Leser, schon zu uns eingeladen. Es macht aber einen fundamentalen Unterschied, ob wir uns persönliche Gäste einladen – oder die Presse. In all den Jahren, in denen ich für Sie schrieb und auch hier, im Tagebuch, gebe ich jedermann einen sehr großen Einblick in meine Gedanken- und Gefühlswelt, in mein Leben. Keiner der anderen Kandidaten hat Ihnen je seine Welt, sein So-Sein eröffnet, wie ich es seit über einem Jahrzehnt tue. Gerade deshalb aber, weil ich ohnehin, bedingt durch meinen künstlerischen Beruf, schon sehr viel mehr von mir preisgebe, als die meisten Menschen es tuen, habe ich mir immer auch einen Raum absoluter Privatheit geschaffen, einen Flecken Erde, an dem ich mit mir und meinen Lieben allein sein kann. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ich sehe keine Veranlassung, daran jetzt irgendetwas zu ändern... Ich bin mir sicher, das Sie diese konsequente Haltung verstehen. Wenn ich damit „die Presse“ verärgern sollte, dann ist das nicht zu ändern. Eine ausgewogene, faire und objektive Berichterstattung erwarte ich ohne nicht - die Tendenzen sind schon jetzt für jeden lesbar. Sie wissen, daß ich in all den Jahren immer wieder auf die elementare Wichtigkeit einer „freien“ Presse für unser Staatswesen hingewiesen habe – wohlwissend, dass und in welchem Maße diese freie Berichterstattung bedroht ist. Was sich derzeit vor unser aller Augen abspielt, der „Umbau“ des WAZ-Konzerns unter Leitung von Bodo Hombach, die fortschreitende Konzentration, ist verheerend und sollte jeden alarmieren. Aber wer nicht über einen Internetzugang verfügt, der erhält darüber nicht einmal die Informationen. In der Zeitung steht ja nichts davon... Für Sie hier nochmal zur Information der Link auf den WAZ-Protestblog.       Fortsetzung folgt....

 

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15. Juli 2009 -  Gerechtigkeit von Anfang an.

Ach ja, der Herr Brandt... Ich war ja noch nicht fertig gestern, muss ich heut noch einmal ran. Wo waren wir stehen geblieben? Genau. Daß Herr Brandt nochmal darauf hinwies, daß die Stichwahl abgeschafft ist und wir deshalb diesmal sofort das Kleinere Übel zu wählen hätten. Wobei er da die Auswahl auf sich und Herrn Sauerland beschränkt.... Soweit die Ausgangslage,  aber da hat er gestern noch mal nachgelegt: Zitat „Da es nur einen Wahlgang gibt, haben ausschließlich der jetzige Amtsinhaber und ich als SPD-Herausforderer eine echte Chance.“ An den Satz werden wir uns jetzt schon mal besser gewöhnen, das kommt von nun an gebetsmühlenartig, wie ein Mantra wird er diese Litanei rauf- und runterbeten, immer in der Hoffnung, dass das irgendwie bei Ihnen hängen bleibt, daß Sie diesen Unsinn glauben, den er vor ein paar Tagen schon schrieb. Der nämlich, daß Ihre Stimme „verschenkt“ sei, gäben Sie sie nicht ihm oder Sauerland. Das ist sie nämlich nicht. Genau das Gegenteil ist der Fall: Wenn Sie mir Ihre Stimme, Ihr Vertrauen schenken, dann haben Sie in mir jemanden gefunden, der dieses große Geschenk zu würdigen weiß. Weit über ein Jahrzehnt lang haben Sie erleben dürfen, nein: erleben müssen, wie man mit Ihrer Stimme umging. Kaum hatten Sie sie abgegeben, erwies sich der Beschenkte auch schon als unwürdig und Ihr großzügiges Geschenk landete in der nächstbesten Ecke... Verschenkt ist meiner Meinung nach jede Stimme, die sie einem der „etablierten“ Parteienvertreter geben. Sie wissen, was dabei für Sie herauskommt: Fortwährende Mißachtung Ihrers Willens, Abbau von Arbeits,- Sozial,- und Grundrechten, anhaltende Kreditaufnahme ohne erkennbaren Willen diese Mittel für existenziell Notwendiges einzusetzen... Die Liste des Versagens ist lang... Herr Brandt hatte in der Vergangenheit in verantwortlicher Position ausreichend Gelegenheit Ihr Vertrauen zu gewinnen, immer wieder gab es dazu Gelegenheit. Stattdessen durften wir erlebten, mit welcher Härte der ausgebildete Jurist, seine Fähigkeiten auch gegen Menschen zu richten wußte. Ich erinnere hier an den Fall der Familie Zumberov, der in der ganzen Republik Schlagzeilen machte. Verschenkt ist Ihre Stimme meiner Meinung nach dann, wenn Sie sie weiterhin Menschen gäben, die sich beweisen konnten, die Ihre Fähigkeiten in unsere Dienste hätten stellen können – und es nicht taten. Und das ist jeder Einzelne, nicht nur Herr Brandt, nicht nur Herr Sauerland, das ist Jeder, der in letzter Konsequenz seiner Partei treu blieb, statt den Willen des Wählers zu respektieren. Das gilt in ganz besonderem Maße für die Vertreter der SPD, die bis heute nicht begreifen wollen, warum Ihnen Mitglieder wie Wähler zu Hunderttausenden abhanden kamen. Die CDU hätte in einer Hochburg der Sozialdemokratie nie auch nur den Hauch einer Chance gehabt, hatte die SPD nicht so erbärmlich auf ganzer Linie versagt, als sie sich dem neoliberalen Diktat ihrer Spitzen Schröder/Hombach/Clement beugte – und eine beispiellose Entsolidarisierung weiter Teile der Bevölkerung vorantrieben und einen Sozialabbau vornahmen, wie er ebenfalls beispiellos in der Geschichte dieser Republik ist. Hierzu noch ein Wort von Herrn Brandt, ebenfalls nachzulesen auf seiner Homepage: „Wenn es hart auf hart geht, will ich Fairness und Gerechtigkeit. Nicht umsonst habe ich Jura studiert, habe lange als Staatsanwalt und Richter gearbeitet. Das prägt mein Denken und Handeln. Erst recht, wenn es um die Schwachen und Benachteiligten geht.“

Was mich angeht: Ich will Fairness und Gerechtigkeit von Anfang an – nicht erst, wenn es hart auf hart geht. Wenn es hart auf hart geht, dann ist bereits vieles verloren. Für Gerechtigkeit und Fairness gibt es keinen späteren Zeitpunkt, das ist keine „wenn – dann“ Angelegenheit – für beides steht man bedingungslos von Anfang an. Oder eben auch nicht.

Und was den Verweis auf die Qualifikation durch den Beruf des Staatsanwaltes und Richter angeht, da möchte ich auf folgendes aufmerksam machen und Ihnen zu bedenken geben:
Herr Brandt ist Jurist. In seiner beruflichen Ausrichtung hat er sich nicht etwa die Rolle einer  „Verteidigung“ gewählt - was ja auch eine Möglichkeit gewesen wäre. Er bevorzugte die Rolle des Anklägers bzw. desjenigen, der abschließend ein Urteil spricht. Das ist eine ganz klare und sehr eindeutige Wahl, die durchaus geeignet ist, uns etwas über den Menschen zu sagen, der sie getroffen hat. Wie er selbst sagt: Das prägt sein Denken und Handeln. Das Anklagen. Das Urteile fällen. Verteidigung ist seine Sache wohl eher nicht. Wenn die Bürger aber eines dringend bräuchten, dann einen Anwalt, der ihre Interessen vertritt und durchzusetzen weiß, einen Verteidiger ihrer Rechte. Herr Brandt hat sich auf diesem Felde allerdings nicht hervorgetan. Er gehört zu denen, die unsere Rechte nicht nur umfassend eingeschränkt haben, sondern auch Gesetze schufen, die uns zum Nachteil gereichten und Großkonzernen zu unermesslichen Gewinnen verhalfen. 
In einem stimme ich Herrn Brandt allerdings zu, auch wenn er das so sicher nicht gesehen haben wollte: Ihre Stimme für mich wäre wahrhaftig ein Geschenk. Das Geschenk des Vertrauens, und damit das Größte, dass der Mensch einem Menschen machen kann. Sie sollten dieses Geschenk niemandem machen, der sich einer Partei verpflichtet ist, die nachhaltig Ihre Wähler nicht nur enttäuscht sondern auch getäuscht, ja belogen hat. Das gilt nicht nur für Herrn Brandt – das gilt in gleichem Maße für Herrn Sauerland, auf den ich später noch zu schreiben komme. Bis zur Wahl ist ja noch eine Weile hin. Jetzt erst mal: Fofftein. Das ist Hamburgisch und heißt: kleine Pause.

 

 

 

 

 

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14. Juli 2009 - Freiheit (im Geistesleben) Gleichheit (vor dem Recht). Brüderlichkeit (in der Wirtschaft)

Herr Brandt. Genau. Da war ich stehen geblieben. Da lesen wir auf seiner Internet-Seite, daß auch er schon mal was vergisst. Kein Wunder, bei soviel Terminen jeden Tag. Jedenfalls, so sagt er, hat ihn dann eine Frau darauf aufmerksam gemacht, daß er noch mal ganz deutlich sagen soll, daß es diesmal nur einen Wahlgang gibt bei der Wahl des Oberbürgermeisters. Und das tut er dann, der Herr Brandt, und hebt noch mal deutlich hervor: Diesmal gibt es keine Stichwahl. Und dann... ach, lesen Sie selbst: Hier.  Besonders schön finde ich den letzten Abschnitt; "Manche Wählerin und mancher Wähler suchte deshalb die Taktik, im 1. Wahlgang den "Lieblingskandidaten" zu wählen und im 2. Wahlgang das "kleinere Übel". Das geht am 30. August nicht mehr!
Da müssen sich alle sofort und endgültig entscheiden. Und berücksichtigen, dass nur zwei (von nun über 10!) Kandidaten eine Chance haben: CDU-Sauerland oder ich für die SPD. Alle anderen Stimmen sind praktisch "verschenkt"."

Ahauahauahaua! Eine kühne Argumentation, in die er sich da versteigt! Toll. In jeder Hinsicht. Da bedanken wir uns aber dennoch recht artig, für diesen wirklich ganz entscheidenden Hinweis. Auch wenn wir das natürlich längst gewußt haben - Schließlich ist das ja unsere Chance, die wir beim Schopfe packen. Längst haben. Diesmal wählen wir nämlich unsere Lieblingskandidatin – und die kommt durch! Wir werden überhaupt nicht mehr gezwungen sein, daß kleinere Übel zu wählen! Nie war das Wahlrecht so wertvoll wie heute! Wir verdanken das zwar nur den Machtspielen der Großen, die es gern für sich passend machen, aber diesmal freut sich, wo zwei sich streiten, eine Dritte wie ich. Und die Duisburger freuen sich mit mir. Haben jetzt schon Spaß inne Backen, dass da die Lücke sich auftut, nach der wir solange gesucht, die Chance da ist, auf die wir so lange gewartet haben. Rüttgers sein Club konnte nicht damit rechnen, daß da ein politisch völlig unbeschriebenes Blatt je die Chance erkennen und dann auch noch nutzen würde – und die Bürger mit ihr. Denn so wird es sein: Wir werden nicht mehr das kleinere Übel wählen... Wenn Herr Brandt sich hier äußert, so wie er sich äußert, und davon redet, dass Ihre Stimme verschenkt sei, gäben Sie sie nicht ihm oder Herrn Sauerland ,ist auch bemerkenswert. Durch dieses Manöver versucht er, was seiner Partei auf dem Rechtsweg nicht gelungen ist. Wenn er sich bemüht, Ihnen einzureden, Ihre Stimme sei nichts wert, wenn Sie sie mir gäben, dann sei sie verloren, „verschenkt“ -  dann versucht er mit einem sehr simplen psychologischen Taschenspielertrick Sie dazu zu bringen, was gerichtlich versagt blieb: Ihre Sichtweise auf eben genau diese Stichwahl einzuengen, die abgeschafft wurde. Damit Sie dann, sofort, das kleinere Übel wählen. Also ihn....Ein bißchen musste ich da schon grinsen..

.Da möchte ich mich der abschließenden Aufforderung des Herrn Brandt an Sie gern anschließen:
“Diese Neuerung bitte herumerzählen, damit niemand getäuscht wird - und anschließend enttäuscht ist!“ 

 

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14. Juli 2009 - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Doch, jetzt bin ich ausgeschlafen. War ein Marathon... Heute Morgen habe ich mir dann mal wieder einen Überblick verschafft, in der intervernetzten Welt, soweit wie ich mich darin auskenne, watt soll ich sagen: gähnende Langweile. Alles irgendwie wie immer. Herr Bettermann von der FDP zankt sich mit Frau Sall-May von der AMP, und die widerum versucht die Schlafstörungen von Herrn Karling zu behandeln, der, wie immer wenn ihm der Morgen graut, im Westen übelste Beleidungen absondert, die wirklich lesenswert sind. Schade, dass Sie da nicht nachschlagen können, wurde leider gelöscht. Schade, sehr schade, ich hätte da nicht drum gebeten. Ich finde, sowas muss ja stehen bleiben, das können ja gar nicht genug Menschen lesen. Das müssen Sie doch wissen, welch einem, meiner Meinung nach sehr labilen Charakter, einem jähzornigen Choleriker, der sich nicht im geringsten zu beherrschen weiß, die ARGE in Duisburg Menschen als "Euro-Jobber" "zuweist", um sie "wieder einzugliedern in den ersten Arbeitsmarkt" Eine Aufgabe, von der Herr Karling selbst, öffentlich in einem Radiointerview einräumt, ihr in keiner Weise gerecht werden zu können. ( "Nein, es funktioniert überhaupt nicht " "Ist die Maßnahme denn gut genug? - Nein..." Billige Arbeitskräfte für gemeinnützige Vereine?"- Ja. ) Die Tatsache, dass Herr Karling sich mit seinem Verein "Bürger für Bürger" sozial engagiert, sollte niemanden davon abhalten, auch hier ganz genau hinzusehen. Hinzuhören. (Hier besonders interessant die zweite Häfte des Interviews, zu den 2-Euro Jobbern) Und zu Lesen. (Hier achten Sie bitte besonders auf den Leserkommentar Nummer 7)... Das müssen wir immer in Zukunft: Hinsehen. Hinhören. Und wir müssen darüber sprechen. Auch, wenn es uns vielleicht schmerzt, weil wir über Dinge sprechen müssen, die auch gut sind. Eine Strassenambulanz ist gut, ist notwendig. Herr Karling ist gewiss engagiert - aber eignet er sich dazu, Menschen anzuleiten? Herr Karling leidet sicherlich beim Anblick von Leid und Elend - aber können wir ihm deshalb allein die Sorge für gehandicapte "Mitarbeiter" anvertrauen? Er selbst sagt ja nein, sagt, die meisten seiner Hilfskräfte bedürfen einer Betreuung, die er nicht leisten kann. Er selbst räumt ein, bei ihm würden Menschen nur "geparkt." Und dennoch scheut er sich nicht, Teil eines Systemes zu werden, von dem er sagt, es funktioniere nicht. Warum tut er das? Ja. Warum tut er das? Er sagt,  er fände es besser, diese Menschen putzten bei ihm Gemüse, als sie fegten für uns alle den Park. Was auch wichtig wäre - aber: besser Gemüse putzen... Warum ist das also besser, wenn Menschen bei ihm "geparkt" werden? Das sind Fragen, die wir uns stellen müssen... Aber wie kam ich jetzt eigentlich darauf? Daß im Netz alles ist wie immer... War sonst noch was? Ach ja, die Sache mit Herrn Brandt... Später. Erst kommt die Tierärztin...  

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13. Juli 2009 - Achtung! Am Ende kommt ein Link!

Bin noch einigermaßen angeschlagen heute von der Fahrt. Ich mag nicht mehr dran denken... Furchtbar. Jedenfalls werde ich mal versuchen mich irgendwie auszuschlafen, wenn das geht, Rücken, you know, und datt Alter...Kann also spät werden, bis gar nicht, daß ich hier zu neuen Höhenflügen ansetze. Was ich zu den Einlassungen des Mitbewerbers Brandt auf den für die Parteipolitik zukünftig verlorenen Posten des Amtes des Oberbürgermeisters, zu sagen habe, habe notiert, - dass geht Ihnen und ihm nicht verloren, wenn ich jetzt mal eben ein bißchen Kraft schöpfe. Eher das Gegenteil wird der Fall sein, lol. Und dann ... habe ich da am Morgen was gefunden, dass ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Ich stöberte mal wieder bei Youdingens herum, gab Sauerland ein und da kam dann auch was bei raus. Was Positives. Lustiges... Hatte allerdings nichts mit unserem Noch-Oberbürgermeister zu tun. Ich häng das jetzt am Schluss mal dran, sage aber vorab folgendes: Es kommt für Bruchteile von Sekunden ein Fotto von 2 Nakkerten drin vor. Schöne Nakkerte, in unverfänglicher Situation, wirklich, ganz harmlos nackt, natürlich, aaaaber: eben doch splitterfasernackt. FKK - Strand. Wenn Sie sich also unsittlich berührt durch sowatt fühlen, da sach ich et besser gleich, bevor Sie mir in Ohnmacht kippen. Virtuelles Riechsalz is nonnich erfunden - ich könnte Sie nich helfen. Wennse nach ein Ausweech suchen, um effentuell domma ein Blick riskiern zu können, bitteschön: Kunst. Also das Video. Insgesamt. Musikalisch, textlich, filmisch, schnittig - und allein deshalb mag ich es Ihnen nicht vorenthalten. Nur wegen 2 Nakkte. Und wo die au noch so schön sind. Die Venüsse vom Lennestrand. Hier also: Sauerland.   Bis später...

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12. Juli 2009 - nach nahezu 8 Stunden Fahrt angekommen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

 



11. Juli 2009 - Duisburg im Regen

Heute:Lampen- und Reiisefieber, morgen dann wieder in Hamburg. Das wird wie Urlaub sein. Ich bereite mich auf beides vor: auf unseren Abend heute, wissen Sie ja, Alle Neune, 20 Uhr, Klick , es wird Romeo und Julia für den Ruhrpott gegeben "Natürlich spielt Müllers «Romeo und Julia» nicht in Italien, sondern im Universum zwischen Wanne-Eickel und Duisburg. Das Traumpaar erlebt sein Schicksal mitten im Konflikt zwischen zwei Familien aus den beiden Lagern Pommes Rot-Weiß und Döner." .... Und ab der nächsten Woche kümmern wir uns dann mal um die ein oder andere Aussage unseres Mitbewerbers Brandt - der  einfach nicht wahrhaben will, dass das diesmal nicht so läuft wie immer, mit dem Griff zur Macht. Herr Brandt behauptete doch tasächlich... Ach was - nächste Woche. Und heute freuen wir uns auf einen schönen Abend. Wo auch immer.... Vielleicht sehen wir uns ja - ansonsten wünsche ich Ihnen ein tolles Wochenende, in Meiderich im Park, in den Rheinwiesen, im Innenhafen - haben Sie viel Freude. Mich wissen Sie dann morgen auf der Autobahn - aber am Ende der Reise warten dann mein Mann und meine Katzen auf mich. Das wird schön sein, nach so langer Zeit vermiss ich sie wirklich sehr.... Ob ich diesmal wohl den eisernen Drachen in der Raststätte Dümmer Dammer Berge besiege? ... Das lesen Sie spätestens Montag...

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10. Juli 2009 -  123.    Schöne neue Welt?

123 Unterschriften heute morgen eingereicht - bis zur Zulassung fehlten uns noch 37. Na, wenn das nicht reicht! - dann reichts Montag. Da geben wir dann nochmal ein Paket ab. Da müssten ja dann schon nahezu 100 % ungültig sein, um meine Kandidatur noch zu verhindern.... Am 21. 7. wird es dann "amtlich" sein. Wir dürfen uns aber schon jetzt freuen!  Jetzt geht das los! Nu geht das ab hier....Schön Gruß an... Alle.



9. Juli 2009 - 100 Tage - Dokumenta (tion)

Nur ein kurzer Zwischenruf. Abgegebene und gültige Unterstützerunterschriften bis heute: 333. Ungültige: 11 - und heute nachmittag oder morgen früh reiche ich noch einmal 101 Unterschriften ein und am Monta, dem letzten Abgabetag, bringen wir dann die restlichen Unterschriften, die bis dahin noch zusammenkommen ein. Nach menschlichem Ermessen werden wir also in der nächsten Woche amtlich die erste Hürde auf unserem Weg ins Rathaus genommen haben. Unsere Sache findet weiten Zuspruch, sehr sehr viele Menschen sorgen für Verbreitung und wir dürfen uns freuen, denn es läuft gut für uns. Sehr gut, kann man sagen. Von nun werden Sie uns nicht mehr ignorieren können. Was das bedeutet, darüber schrieb ich schon. Wir werden uns aber von den Vorfreuden ( und das wird unser Wahlkampf ja sein, die reinste Freude) nicht abhalten lassen. Wie es weitergeht, davon schreibe ich dann in der nächsten Woche. Noch eine gute Nachricht: Mike H. ist endlich endlich geholfen worden, er kann jetzt aufatmen. Es ging ihm nicht gut, in den letzten Tagen, wollen wir hoffen, daß sich mit der Ruhe, die nun hoffentlich für ihn erst einmal einkehren wird, auch sein Gesundheitszustand bessert. Die nervliche Belastung, die nun entfällt, und die Solidarität, die er von vielen Menschen erfahren hat, setzen viielleicht ja neue Kräfte frei... Mich werden Sie heute nicht mehr lesen, ich bin in einer Art und Weise emotional erschöpft, wie ich es selten war - und der 100. Tag, der kleine Rest, der davon heut Abend bleiben wird, den möchte ich mit mir allein verbringen... Ach so... Ja, die Lesung war klasse gestern, bis auf den letzten Platz besetzt und es soll eine der Schönsten überhaupt gewesen sein, sagten mir liebe Menschen, die es wissen müssen, weil sie bisher noch nie eine im Literaturbistro verpasst haben... Und weil es so schön war und alles es wollten, wird es im August zwei weitere Termine geben, mit anderen Texten. Wenn Sie diesmal keine Zeit hatten, ist dann vielleicht ein Termin für Sie dabei.....So. Alles weitere später..... Und gezz: Überraschung! Hat der überaus fabelhafte Herr Neugebauer für uns gemacht. Bitte: Hier.    Ein dickes dickes Danke! Und der Termin Samstag: Hier

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8. Juli 2009  - ein schöner Tag!

Mike hat endlich endlich seinen Bescheid bekommen! Er freut sich und wir alle dürfen uns mit ihm freuen. So ganz kann er das noch gar nicht glauben, - aber ich bin sicher, daß seine Sache diesmaI einen guten Verlauf nimmt. Er hat einen "Verwaltungsakt" bekommen, ein Stück Papier nur, gewiss, aber in unserem durch und durch bürokratisierten Leben ein Stück Papier, von immenser Bedeutung. Zuweilen wird so ein Stück Papier höher geachtet, als der Mensch, der sich auf ihm nur noch als Nummer wiederfindet. Manchmal ist es ganz offenkundig, wie schlecht es einem Menschen geht, aber ohne ein entsprechendes Formular, eine Bescheinigung, ein amtliches Dokument geht hier nichts. Man stelle sich vor, dieser Samariter, damals, in dieser ganz ganz alten Geschichte hätte zunächst mal nach der Krankenkassenkarte gefragt und der Wirt in der Herberge hätte auf einer Praxisgebühr bestanden... Egal. Ein kleines Stück ist die Welt heute besser, als sie es gestern war, für einen Menschen zumindest, der sich verloren glaubte, im Behördendschungel, ist der Horizont wieder sichtbar... Wir sehen uns heute um 16:30 Uhr im Literaturbistro in der Stadtbücherei, Düsseldorferstrasse. Da werd ich Ihnen dann aus meinen Büchern vorlesen und Ihnen dazu erzählen, wie es kam, dass ich eines Tages das Schreiben anfing. Wie ich dann Kolumnistin wurde... Ein Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt, in dem ich Mittwoch für Mittwoch zu Gast in Ihrer Hütte war... Ich freu mich sehr darauf. Das sind ja jetzt die letzten Male...da hört ja etwas auf für mich, daß ich mehr geliebt habe, als alles, was ich sonst beruflich gemacht habe... Einen schönen Abschied will ich nehmen, denn das hört ja auf, das wird es in dieser Form nicht wieder geben und da will ich diesem Kapitel im Buch meines Lebens doch einen würdigevollen Schluss schreiben. Und nochmal aus vollem Herzen über alte Geschichten lachen. Die neue Geschichte, die schreiben wir ja jetzt schon eine Weile gemeinsam.... Wir sehen uns... Musik.... Mir ist heute ... nach Musik... Falls jemand Lust hätte, heute nachmittag welche zu machen....Ich würde mich freuen...

Und nicht vergessen: "Demokratie ist lustig" (Beuys)

Was ich dachte, als ich von der "Tapferkeitsmedaille" las? Da bin ich zynisch gewesen für Sekunden. Und dachte: Nächstes Jahr dann das Mutterkreuz ... Man hätte Bundesverdienstkreuze verleihen  können. Kriegt man doch, nicht wahr, wenn man im Frieden Leben rettet, Schlimmes verhütet, nicht wahr? Aber man hat sich für die Tapferkeitsmedaillien entschieden. Die optisch an das "Eiserne Kreuz" erinnern. Das das Gründe haben wird. Das denke ich. Es darf nicht mehr gelogen werden! Wir müssen die Dinge beim Namen nennen. Und das fängt, ich sage es einmal mehr, damit an, das wir aussprechen was ist. Die Männer und auch Frauen in Afghanistan befinden sich in einem Kriegseinsatz. Die Bedingungen, zu denen sie sich bereit erklärt haben, dorthin zu gehen, haben sich geändert. Sie führen spätestens jetzt einen Krieg, der von Anfang an nicht der unsere war. Wenn sie für uns ihr Leben aufs Spiel setzen sollen, dann mur, um uns, unser Land zu verteidigen. Alles andere bedürfte einer breiten gesellschaftlichen Diskussion und einer politischen Legitimation, die in weiten Kreisen der Bevölkerung gründet. Die Bürger der Bundesrepublik Deutschland waren aber von Anfang an mehrheitlich gegen die Entsendung von Truppen. Über das Ausmaß der " Hilfeleistung" wurde und wird die Öffentlichkeit in wesentlichen Dingen getäuscht. Es muss eine ernsthafte Auseinandersetzung darüber begonnen werden, ob und wie lange wir weiterhin das Leben deutscher Soldaten riskieren wollen oder auch müssen. Eine klare Aussprache ist hierzu  erforderlich. Man erwirbt kein Vertrauen dadurch, daß man beginnende Diskussionen im Keime zu ersticken sucht und sich davor drückt, die Dinge offen beim Namen zu nennen. Wenn die Bürger, ebenso wie die Soldaten, diesen Krieg mittragen sollen - dann können Sie das nur in Kenntniss aller Umstände entscheiden. Das meine ich...

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Zusammenfassung aller Zusammenfassungen. Gewidmet einem Kameramann.

Ich solle das nochmal alles kurz zusammenfassen, ganz ganz ganz kurz, sagt Ralf, der liebenswürdigste Chefskeptiker, den die Welt je gesehen hat. Und weil Andrea,

Angela und auch March genickt haben … Also, hier das Wichtigste:

 

Ich bin nicht nur parteilos – ich bin tatsächlich völlig unabhängig. Ich will Oberbürgermeisterin werden, weil ich der Auffassung bin, dass die Macht, die der Bürger am Wahltag verleiht, dringend der Kontrolle bedarf. Ich will diese Kontrolle stellvertretend für sie ausüben. Ich werde dafür Sorge tragen, dass wichtige Entscheidungen zukünftig nicht mehr per Dringlichkeitsentscheidung und Tischvorlage mehrheitlich „durchgewunken“ werden können, ich werde Sie umfassend informieren, über die Dinge, die von existentieller Bedeutung für Sie sind. Ebenso wie ich die Bürger im Rathaus über die Geschehnisse im Rat unterrichten werde, werde ich die Belange der Bürger in den Rat tragen. Ideen und Anregungen aus  Bürgerschaft und Verwaltung, werde ich sorgfältig prüfen – und ggf,. in meiner Funktion als Verwaltungschefin, die Verwaltung anweisen, Vorschläge zu deren Realisierung zu machen. Ich werde für Transparenz sorgen, soweit dem nicht Gesetze entgegenstehen. Diese Gesetze werde ich sorgfältig prüfen. Es werden von mir keine Verträge unterzeichnet, die der Geheimhaltung unterliegen und von denen ich annehmen muß, dass sie der Allgemeinheit schaden. Es werden keine Entscheidungen von mir gezeichnet, von denen ich annehmen muß, dass sie Leib, Leben oder Eigentum der Bürger gefährden. Der Oberbürgermeister ist oberster Repräsentant der Stadt – er gestaltet nicht die Politik – dies macht weiterhin der Rat der Stadt, über dessen Zusammensetzung die Bürger ebenfalls am Wahltag entscheiden. Aber der Oberbürgermeister hat ein Vetorecht, von dem ich in begründeten Fällen Gebrauch machen werde. Ich wende mich nicht nur an die Nichtwähler, sondern auch an die Stammwähler der jeweiligen im Rat vertretenen Parteien. Auch sie beklagen zurecht, dass die Politik der Parteien „von oben nach unten“ gemacht wird und mit den Vorstellungen der Mitglieder immer seltener übereinstimmen. Sie ärgern sich, ebenso wie die Nichtwähler, das Parteienvertreter nach der Wahl „machen, was sie wollen“. Sie haben die Möglichkeit bei der Wahl des Stadtrates auch weiterhin die Partei ihres Vertrauens zu wählen, können mir aber ihre Stimme bei der Oberbürgermeisterwahl geben. Sie hätten damit die Garantie , dass ihr zukünftiges Stadtoberhaupt im Zweifelsfalle unabhängig von jedwedem Parteiinteresse entscheidet – und somit Ihre Interessen und nicht die einer Partei, der er sich verpflichtet fühlt, wahrnimmt, einer Partei, die sich vielleicht gerade daran macht, ein gegebenes Versprechen zu brechen. Sollte die Wahlbeteiligung unter 50% liegen, werde ich, auch wenn ich gewählt wurde, das Amt nicht annehmen. Die Demokratie ist ein Mehrheitsprinzip. Wenn ich die überwiegende Mehrheit der Wahlberechtigten nicht dazu bewegen kann, von Ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen, fehlte mir, und das ist meine tiefe Überzeugung, die politischen Legitimation. Bis heute wurden von den politisch Verantwortlichen keinerlei Konsequenzen aus der stetig zunehmenden Wahlverweigerung gezogen. Es ist bedauerlich, wenn ich diese Forderung nach einer Legitimation durch eine Mehrheit stellen muß, während die hiesigen Parteien die finanziellen Verluste, die sie durch Stimmenthaltung hatten, dadurch ausglichen, dass sie sich die Fraktionsgelder satt erhöhten- im übrigen aber darauf pfeiffen, dass ihnen die Wähler abhandenkommen. Für mich ist die von mir geforderte Mindestwahlbeteiligung  von 50 % unabdingbar, ich bitte die Duisburger jedoch ganz eindringlich um eine Wahlbeteiligung jenseits von 70 %. Zum einen werde ich einen deutlichen Rückhalt brauchen, denn sollte es „einer aus dem Volk“ tatsächlich gelingen, als Oberbürgermeisterin in ein parteipolitisches Rathaus einzuziehen, dann muß klar sein, in welche großem Maße die Bürger dies wünschten und eine deutliche Mehrheitlich eine wohl überlegte Entscheidung getroffen hat. Sonst nehmen die mich nicht ernst und schreiben mich dem Wetter zu…Zum anderen ist diese Zeichen dann auch in der ganzen Bundesrepublik nicht mehr zu übersehen. Wenn die Duisburger, gegen den Trend, mit einer überwältigenden Mehrheit wählen gehen und eine Unabhängige  - und keinen „gestandenen“ Politiker- zur Oberbürgermeisterin wählen, dann wird dies nicht zu übersehen – und nicht wegzudiskutieren sein. Dann wird man im politischen Raum Konsequenzen ziehen müssen. Man wird sich dazu gezwungen sehen – und das ist es im Grunde auch, was wir tun. Wir zwingen sie dazu, uns wieder wahrzunehmen. Und wir machen das so, wie in der Demokratie vorgesehen: durch eine wirklich freie Wahl. Diese biete ich Ihnen durch meine Kandidatur. Eine Kandidatur, die zu einem Befreiungsschlag für uns alle werden kann. Die Duisburger, so hoffe ich, bauen mit mir ihr schönstes Leuchtturmprojekt: eines der Demokratie. Weithin sichtbar….Soweit. So zusammengefasst.

 

Und Herr Neugebauer, der hätte das jetzt gerne noch kürzer, zum twittern,  in 160 Zeichen…Kein Problem, lol, ich kann auch kürzer:

Mimi wählen. Eine für Alle. Alle für Eine.

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7. Juni 2009 - Erinnerung an Joseph Beuys

"Es gibt nichts anderes, als sein Denken in die richtige Einstellung zu bringen, sein Handeln in einen richtigen logischen Zusammenhang zu seinem Denken zu bringen und nicht schizophren etwas anderes zu tun als das, was man denkt."

 



7. Juli 2009 - "Man beurteile einen Mann nicht nach seiner Kleidung" ( Mr. Hobbs )

Jedes dieser Dinge, die uns verändert haben, im Laufe der Jahre, wäre für sich genommen, nicht der Rede wert. Es ist die Summe all dieser kleinen Anpassungen, die einen vollständig anderen Menschen aus uns macht. Und immer sind da die Vorstellungen der Anderen, wie wir sein sollten, wenn wir dies oder jenes anstreben. "Sein" sollten? Oft genug geht es gar nicht darum, wie wir "sein" sollten, sondern wie wir "aussehen" sollten. Und auch wir selbst bilden da keine Ausnahme, jeder von uns hat eine Vorstellung davon, wie jemand, wenn er einen bestimmten Beruf ausübt, auszusehen habe: Die Friseurin mit tollem Make-up und hip, der Steuerberater natürlich ohne Augenbrauen- und Zungenpiercing - Sie werden selbst die Liste fortsetzen können, niemand von uns ist frei davon. Wir alle wollen wissen, mit wem wir es zu tun haben - und versuchen uns anhand des Erscheinungsbilder schon mal einen groben Überblick zu verschaffen. Das ist nur allzumenschlich. Aber gibt es uns, über den flüchtigen Eindruck hinaus, tatsächlich Aufschluss über unser gegenüber? Kleider machen Leute - sie können einen  Eindruck vermitteln - aber sie formen nicht den Charakter. Im günstigsten Fall sind Sie Ausdruck desselben. Meist jedoch sind sie es nicht. Waren es nicht immer die schönsten Roben, die teuersten Tuche und Stoffe, von denen wir am meisten uns blenden ließen?... Kann es uns nicht völlig egal sein, in welche Lappen ein großer Geist sich hüllen mag? Wenn er uns wohlgesonnen ist? Und ist es nicht vollkommen egal, wie schön der Anzug eines Politikers ist, wenn der uns im nächsten Moment über den Tisch zieht? Wir sollten uns nicht von Äußerlichkeiten allzusehr ablenken lassen, wir sollten uns wieder viel mehr dem Menschen zuwenden, der in dieser Kleidung steckt. Und wenn wir dennoch aus Äußerem Rückschlüsse ziehen, dann sollten wir uns dabei auf die Fakten konzentrieren. Und sehen, ob die uns was sagen. Aber von Gefühlen und optischen Reizen sollten wir uns nicht zu Interpretationen verleiten lassen, die mit dem Sachverhalt nichts zu tun haben. Wir sollten hinsehen. Immer und immer wieder... Wie ich das meine? ... Beispiel vielleicht... Wenn Herr Sauerland gern weisse Hemden trägt, dann sagt uns das gar nichts. Dies allein und für sich genommen gibt uns keinen Aufschluss über irgendwas. Außer: er trägt gern weisse Hemden. Wenn er aber für ein Wahlkampfphoto in einem erstklassig gebügelten, blitzweißen Hemd mit einem blitzweissen Helm auf einer Baustelle auf nem Bagger herumturnt, dann sagt uns das schon mehr. Fakt ist nämlich: Kein Baggerführer zieht sich so zur Arbeit an. Der spielt nämlich nicht, der posiert nicht für Photos  - der muss maloochen. Und hat vermutlich nen Blaumann oder grünen Strampler an, nen verkratzten Helm und Schweissflecken unter den Armen. Der Oberbürgermeister arbeitet also nicht auf diesem Photo: er spielt uns etwas vor, weil er einen ganz bestimmten Eindruck erwecken will, wenn er den Bagger besteigt und sich so ablichten lässt. Sehen Sie: und da fängt es für mich schon an, das, von dem ich sage, das kommt für mich nicht in Frage.  Wenn Sie von mir ein Photo auf einem Bagger zu sehen bekämen, dann dürften sie sicher sein, daß ich den ganzen Tag mit dem Baggerfahrer verbracht, mit ihm malloocht habe. Um was zu erfahren, von ihm, seinem Leben, seiner Arbeit. Und wenn ich dann ein völlig verdrecktes weisses Kleid anhätte, Pflaster am Knie und Schweissflecke nicht nur unter den Armen, dann wüssten Sie: Die Oberbürgermeisterin hatte das morgens wohl noch nicht geplant, dass muss eine spontane, aber ihr irgendwie wichtige Sache gewesen sein, daß die in ihren besten Klamotten auf den Bagger gestiegen ist. Sonst hätte die sich bestimmt anders angezogen... Das gehört zu den wenigen Dingen, die ich Ihnen verspreche: Ich bin. Immer, in jedem Augenblick. Und ich bin immer ich. Ich  gebe nie vor, eine andere zu sein und wehre da auch den Anfängen. Was immer ich tue, tue ich aus Überzeugung und ich pfeiffe notfalls auch auf gesellschaftliche Konventionen, obwohl ich es liebe, höflich zu sein. Ich tue nicht so als mache ich. Ich mache. Und: Sie dürfen sicher sein, daß ich mich immer "angemessen" kleide.  Auf das Grillfest vom Kannikelzüchterfverein geh ich  nicht gestylt wie Grazzia Patrizzia für den Neujahrsempfang und Stadtsgäste empfange ich selbstredend nicht wie Sandy den Flipper am Strand. Angemessen. Sie können sicher sein, daß ich mich angemessen zu kleiden wissen werde...

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6. Juli 2009 - Man vergißt  vieles, im Laufe der Jahre. Aber man kann sich ja durchaus erinnern.

Vielleicht sollten wir es ihnen sagen, den jungen Leuten. Wie es kam, das wir uns so veränderten. Wir waren doch einmal genauso jung wie sie. Wo ist er geblieben, unser leichter Sinn, unsere Rebellion, was ist geworden, aus den Träumen von damals, von einer anderen, einer besseren, friedvollen Welt, unseren Hoffnungen, die auch nicht so anders waren, damals, wie  die ihren heute. Wir sollten ihnen sagen, wie das kam und dass das nicht auf einmal kam, das Alles, das Nichts, sondern dass es schleichend uns geschah... Darüber haben wir gestern geredet, wie es kam, daß man sich verlor, die Hoffnung, den Mut, die Entschlossenheit., was einen einschlafen ließ, langsam, unbemerkt. Da kamen wir auf das Tempo, dass sich ständig erhöht hat, in den letzten Jahren, dass die Dinge so schnell passieren, daß man keine Zeit mehr hat, einem Unbehagen nachzuspüren, seinem Gefühl zu trauen, noch zu prüfen. Das Tempo, dass einen immer wieder einfängt, wie man beschleunigt wird heute und wie unendlich schwer es ist, dem zu widerstehen, sich nicht eingangen zu lassen. Fast schon: unmöglich.  Wir sind we die Pitstoppen - angetrieben, Schlag um Schlag, drehen und drehen und drehen wir uns. Und immer nur im Kreis, und immer nur um die eigene Achse. Und wenn wir langsamer zu werden drohen, ins trudeln kommend, dann folgt schon der nächste Peitschenhieb und wir drehen und drehen und drehen uns weiter... Und dann sind da die vielen Vorstellungen, denen wir gerecht werden wollen. Wir haben perfekter und perfekter zu werden, haben makellos zu sein, innen wie aussen,  kein Fehler, den man uns nachsieht, keine Schwäche, die einmal gezeigt, nicht ausgenutzt würde. Und reden, ja reden dürfen wir auch nicht mehr wie uns der Schnabel gewachsen ist,  wer nicht schönreden kann, nicht will, der macht den Mund besser gar nicht erst auf. Und Spott gibts überall gratis dazu... Wo fängt sie an, die Veränderung, die einem nicht mehr gut tut, der eine Schritt, mit dem man sich dem Gleichschritt anpasst - welcher ist es? Von den vielen? Wir kamen darauf zu sprechen, weil es darum ging: was zieht man an, bei so einem "Dreh"? Der Oberbürgermeister bevorzugt ja schneeweisse Hemden, gestärkt und gebügelt - was einfach unzweckmäßig ist, auf nem Bagger bei der Arbeit. ... Wie aber "muss" ein Oberbürgermeisterin denn aussehen? Was haben wir für Vorstellungen von ihm oder ihr, was erwarten ? "Seriös" sagen viele.  Was aber ist seriös? Wie zeigt sich dass, das einer seriös ist? Sieht man ihm das am Anzug an? Da haben wir uns aber anhaltend wohl verkuckt...Und: muss Frau Müller jetzt ein Kostüm tragen? Und Pomps? Oder normal? Was ist "normal"... Und da habe ich erzählt, von all den vielen, wirklich auch guten Vorschläge, die mir im Augenblick viele Menschen machen. Jeder für sich genommen: gut. Nähme ich jetzt jeden dieser gutgemeinten Ratschläge an - ich wäre zuletzt eine Andere. Ich wäre nicht mehr die Mimi, die sie ins Herz geschlossen haben. Ich käme gut gestylt, in Business-Outfit daher, ich lachte immer an den richtigen Stellen, verkniffe mir eine Vielzahl von Späßen, würde dies nicht mehr sagen, aber jenes: punktum: ich wäre eine völlig  Andere. Eine, die ihren Humor verlöre. Das wäre ganz entsetzlich. Dann hätten wir verloren. Ich würde eine wie die Anderen. Die, die alle Benimmregeln aus dem ff beherrschen, die das politische Alphabet rauf und runterbeten können, blubb-blubb, stereotyp, wäre aalglatt, aber mit gestärktem Kragen. Böte keine Angriffsfläche mehr, wo ich doch so viele schöne habe... Jeder hat eine andere Vorstellung davon, welche Einzelheit, Kleinigkeit gewiss, an mir  zu ändern wäre, aber eine Kleinigkeit hier, eine Kleinigkeit da, und am Ende erkennt man sich dann plötzlich nicht mehr wieder. Es ist nicht so, daß man eines Morgens aufsteht und eine andere ist. Es ist ein schleichender Prozess, man verlässt sich jeden Tag ein bißchen mehr. Unmerklich. Bis man eines Tages feststellt, dass man irgendwie sich selbst nicht mehr gleicht... Das ist ein böses Erwachen... Die Jungen sollten sich hüten, sich behüten, sollten bei sich bleiben, nachhaltiger als wir, sollten genau hinsehen, bei den Kompromissen, die sie eingehen. Meine Generation jedenfalls hat sich jedenfalls in den ganzen Kompromissen verloren. Vielleicht, weil wir geglaubt haben, es wäre genug gestritten. Allzubereit haben wir uns viel zu lange auf Kompromisse eingelassen, von denen wir ahnten, dass sie faul waren. Wir taten es in der irrigen Annahme, das  würde dem sozialen Frieden dienen... Am Ende des letzten Jahrhunderts hatte "das Kapital" mehr gewonnen, als es sich zu seinem Beginn erhofft hatte. Mehr noch: die bescheidenen Erfolge, die wir erstritten hatten, nahm man uns Stück für Stück wieder ab...Und jetzt hängen wir voll drin, im Schlamassel... Wie also sollte sie sein, die Oberbürgermeisterin? Da ist auch ein guter Satz gefallen gestern: Lieber eine ehrliche Haut, als "falsche" Klamotten...

Soweit die Gedanken zum Regen... von Frau Sonnenschein ... Ich jedenfalls war schon immer sehr vielfältig. Man könnte sagen, ich habe mich nachgerade darum besonders bemüht, nicht einfältig zu sein. Ich werde daran nichts ändern...Und die Vielfalt, die haben wir dann gestern nicht auf Cellulloyd gebannt, sondern auf Mikrochipse. Demnächst inne Tube... Für heute: Schicht im Schacht! Nacht.

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6. Juli 2009 - Glück gehabt!

Paul hat sich gemeldet - wir haben unseren Plakatspender wieder! (Frau Müller wischt sich mal den Schweiß von der Stirn. Schwein gehabt! Und von der Sonne beschienen.) Viele schöne Sachen sind passiert -  nun nehmen die Dinge "hinter den Kulissen" immer mehr Form an. Und mehr und mehr wird unsere Idee das Netz verlassen, Gestalt annehmen, in der "realen Welt" - die die einzige ist, die wir haben. Umso mehr müssen wir Sorge für sie tragen... In dieser Woche werde ich hier mal nicht so viel über Politik schreiben ( es sei denn, es gibt Neues aus dem Rathaus - und ich reg mich drüber auf). Ich rede ja jetzt soviel drüber, dass ich beim Schreiben wenigstens einen Ausgleich brauche. Jetzt zu gestern und dem Wahlkampfwerbespot.... Muss man ja haben. Irgendwie. Sagte Frau Andrea und Herr Ralf würde auch zur Kamera greifen, Was ich davon hielte? Sonntag morgen, 11 Uhr... Kurz davor hatte March angerufen und etwas gesäuselt von Typberatung und das wir da doch mal... Ganz vorsichtig war sie, zart und behutsam und es klang nicht im entferntesten nach: Schätzeken, zum Frisör könntesse au ma wieder gehn... March hat die samtesten von allen Pfötchen und eines davon für mich. Und weil ich mir ja selbiges auch schon gedacht hatte, also dass ich mal zum Friseur... und so,  da hab ich dann auch gleich ja gesagt, bin ins Bad und hab mir die Haare geschnitten...lol...Frisch gestylt und mit meinem Koffer voll Klamotten und einem Kopp voller Flausen bin ich dann gestern los. ... Zum Filmset...lol. Mit Typberatung... Und ich wußte auch ganz genau, was ich wollte: auf gar keinen Fall einen Wahlkampfwerbespot. Ich wollte ohne Umschweife gleich "The Making of " drehen - also quasi gleich Pleiten, Pech und Pannen direkt aufnehmen, und auf jedweden Ernst verzichten...Das kann ich, das habe ich gelernt...lol...Ich mußte das nur noch Familie Münch und March beibringen...Ralf würde eine harte Nuss sein, Ralf, das ließ sich schon früh raushören, war für Seriösität... Ruckzuck warn wir mitten inne schönsten Diskussionen - und ich meine: wirklich schön. Wissen Sie, diese schönen, fruchtbaren Gespräche, wo alle ihre Vorstellungen auf den Tisch bringen, wo man alles prüft, und das Beste behält, wo jeder jeden Ernst nimmt, Ideen aufnimmt und weiterspinnt, oder auch mal verwirft, ohne beleidigt zu sein...Diese schönen Beisammensein, wo am Ende viel viel mehr bei herauskommt , als einer allein es je zu Wege bringen würde. Die Tochter des Hauses hatte schon als Hobby-Regieassistentin gearbeitet, hätte aber zweifelsohne auch das Talent, einen Sack Flöhe zu hüten - das war schon klasse, wie sie alle Fäden in der Hand hielt. Wir sind ja alle keine Profis, keiner von uns hatte jemals sowas gemacht, Film,  - und wir hatten nichteinmal Zeit,  zur Vorbereitung. Wir haben einfach gemacht. We can nicht nur, we do auch! Haben unsere Ideen genommen und das, was da war, an Requisiten. Heraus kam ein köstliches Improvisationstheater in mehreren Akten. ....lol.  Jetzt wird das alles geschnitten, auch da hat die Regisseurin mit dem schönen Namen  Angela, schon klare Vorstellungen und den richtigen  Mann an der Schere. Monsieur Michel... Es wird mehrere Filme geben. Ernsthafte. Und komische. Da wird für jeden etwas dabei sein....Vom Making of bis zum Direktors Cut ... Wir haben die Vorstellung genossen, daß das, was wir da an einem Nachmittag gemacht haben, unsere Mitbewerber ein kleines Vermögen kostet und sie nicht mal einen Bruchteil des Vergnügens dafür bekommen haben werden, das wir jetzt schon hatten. Und ihre Wähler auch nicht... Ich bin jedenfalls sehr gespannt, auf das Ergebnis und sie dürfen es auch sein...

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5. Juli  2009 - der beste Tag von allen Wahl"kampf"tagen. Bis hierhin.

Und es kommen noch so viele. So wie die Dinge sich entwickeln, werden wir es noch bedauern, wenn die Wahlfreuden vorbei sind und wir uns um den Scherbenhaufen kümmern müssen, den andere gerade hinterlassen. Ja klar. Oder meinen Sie, es bleibt bei einem Sprung in der Schüssel? Whatever: Yes, wie can - das ist Obama. We do! Das ist der Ruhrpott... Keine großen Gedanken heute - genießen Sie einfach das Leben - ich tu es auch. Tu es! (fällt mir gerade so ein, wo ich`s las) ist zwar ein kurzer Satz, aber zutiefst ... geistig. Im Französischen bedeutet  "Tu es" ( Tü Äh ) - Du bist. Und da wird die deutsch/französische Freundschaft nu wirklich philosophisch. Wenn man will. Tu es! und Du bist! ....

Rapport, knapp und kurz: Wir haben "Wahlkampfspots" gedreht heute - und es war...so lustig...ich hab soviel gelacht, wie schon lang nicht mehr. Wenn Sie so drüber lachen können, wie wir heute - man riefe uns sofort zum Oscarbürgermeister aus. So ein Film... das ist ...das ist....einen eigenen Tagebucheintrag wert.. Werde ich morgen schreiben: The making of of the making of" Sowatt eben. Wir haben vielleicht zugelangt! Und dann die Kurve zum nötigen Ernst bekommen... Watt soll ich sagen: Ein Gesamtkunstwerk. Mit Kameramann, Regisseurin, Stylistin, Catering und Trost-Katzen für mich in den Pausen. Wir waren gut. Alle! Ich am Allerwenigsten. Aber das wird Ihnen gar nicht mehr auffallen...Bei der Regiesseurin. Dem Kameramann. Der Maske. .... und dem  Schnitt. Den Schnitteur kenn ich gar nicht. Aber bei dem Team ahnt  man, das noch was kommt.... Ich freu mich jetzt weiter. Und wenn alles gut ist, Sie sich jetzt vor... Und morgen erzähl ich Ihnen den den Verlauf des Drehtages. Und was Sie erwarten dürfen....

PS.: Heute war ich für Sekunden glücklich...Und ohne jede Sorge.

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4. Juli 2009 - Moin, moin

Heute wird es ähnlich wie gestern: Ich bin unterwegs. Geht nun mal nicht beides: Hier schreiben, da sein im Dasein. Die Tage sind angefüllter, auch wenn`s draussen ganz schön schweisstreibend ist: dies ist noch nicht die "Heisse Phase" unserer Wahlfreuden. Die will erst vorbereitet sein - und da gibt es einiges zu tun, morgen stehen zum Beispiel "Fideos" auf meinem Oberbürgermeisterinnen-wahlfreudenstundenplan. Braucht man ja, datt ganze Zeuch: Pc, Gewitter und Getwitter, Pods-Katzen, - Fiddeos für You inne Tube. Das geht ja nicht, das wir da hinter den Standarts zurückbleiben. Am Ende lachen die uns sonst noch aus, bevor wir zuletzt lachen...Und Flash-Möppse möchte ich ja allein deshalb schon, weil das bestimmt lustig ist. Schön fänd ich ein Freeze-Flash-Mob bei brütender Hitze... - das erfrischt bestimmt ganz dolle....Jedenfalls organisiert sich das alles nicht von allein. Hier auch nochmal der Hinweis: wegen einer Dummdusseligkeit ist mir gestern die gesamte elektrische Post abhandengekommen - Datenverlust, you know - weswegen ich den fabelhaften Herrn Neugebauer und unseren Neudorfer Plakatspendierer nicht kontaktieren kann. Mailaddi futsch. In Hamburg, da hab ich natürlich alles auf meinem eigenen PC ( alles, außer dem Neudorfer, das ist eine neue Bekanntschaft). Wie auch immer: Ich habe mich selbst für eine kurze Weile ins Seitenaus katapultiert ( es war nur einen Mausklick away). Wär schön, wenn mir beide nochmal mailen würden - am Besten Ihre Telefonnummern gleich auch. Die könnte ich dann ins Handy eingeben - und es dann verlegen... Diese moderne Welt ist für mich auch nix anderes als meine Zettelwirtschaft. Bei der blieben mir allerdings immer die Zettel - wenn ich auch nicht immer wußte wo. Seitdem ich veruche hier Ordnung in die Dinge zu bringen, finde ich gar nix mehr. Ich war einst das Genie, das das Chaos beherrschte. Jetzt beherrscht mich die Gemeindeordnung. Aber nie sehr lange, - dann habe ich vergessen, wo sie liegt...lol. Wenn ich mir weiter Ordnungskriterien aneigne, die nicht die meinen sind, wird das zur unendlichen Geschichte. Tatsache ist: Im Chaos kenne ich mich sehr gut aus und komm darin prima zurecht. Eine Fähigkeit, die sich noch als sehr nützlich erweisen wird, in turbulenten Zeiten. ... Sonst noch was? Nö. Hab ich was vergessen? Nö. Habbich nowatt zu sagen? Ja, jede Menge. Dafür hab ich aber noch fast 2 Monate Zeit.... Genießen Sie das Wochenende, wenn Sie können und falls Sie gerade die Koffer packen um in Urlaub zu fahren: Ich wünsch Ihnen ne schöne Zeit. Über eine Urlaubspostkarte würd ich mich sehr freuen, Anschrift steht im Impressum.... Falls Sie nix vorhaben, nochmal mein Tagestip: Theater an der Ruhr am Raffelberg,  Die Dreigroschenoper. Und morgen um 16 Uhr "Der Wolf und die sieben Geisslein".  Wär das nicht was? Mal mit den Kindern ins Theater? Sie können sich ja auch eines von den Nachbarn leihen, wenn sie sich alleine nicht hintrauen...lol. Genug jetzt. Kaffee. Und ein bißchen Musik.Wir sehn uns. In der realen Welt.

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3. Juli 2009  - bevor ich´s vergesse

Neben der Lesung im Literaturbistro am 8. Juli 2009, 16:30 Uhr, könnten Sie sich noch einen weiteren Termin vormerken: 11. Juli - schätze mal so gegen....späten Nachmittag oder frühen Abend hier. Klick.  Nä, ich les grade 20 Uhr. Hier. Und das wird natürlich wieder überaus vergnüglich, ich lese  "Romeo und Julia für den Ruhrpott" - der Herr Bauer, mit dem ich die CD damals aufgenommen habe, kommt auch - wir spielen also in der Originalbesetzung - und es gibt dazu Livemusik von ? - das wird uns Herr Heinitz, der Wirt, sicher noch auf seiner Seite verraten. Aber überraschen lassen wir uns auch gern. Auf jeden Fall wird es lustig und - nicht ganz unwesentlich in diesen Zeiten: Der Eintritt ist frei.Nochmal herzlichen Dank für die Einladung, Berndt, und für Dein unermüdliches organisieren. Und sach ma: is datt Esperanto? Latein isset jedenfalls nich.... Und ich geh jetzt raus. Vermutlich. Wahrscheinlich. Oder schlaf schon mal vor. Morgen kommt ne lange Weisse Nacht. Im Theater an der Ruhr gibt es, auch umsonst und draussen, die Dreigroschenoper. Und diesmal werde ich sie nicht verpassen...



3. Juli 2009 - im wahrsten Sinne: Freitag.

Heute ist frei für mich. Ich weiß, sag ich immer - aber diesmal mach ich frei. Wahrscheinlich. Vielleicht. Hab ich mir vorgenommen....Mal sehn. Vorher will ich Sie aber noch lachen machen - und einen Notruf absetzen. Heute Nacht, morgens so gegen Drei, packte mich das Grauen. Ich sitz ja hier wieder mal an einem Fremd-Computer.  Und da bin ich - ebenfalls mal wieder - an einen falschen Knopp gekommen, nur diesmal war nicht ein frischer Tagebucheintrag weg - nein, nein, - ich bin ja zu Steigerungen fähig....diesmal war es gleich die gesamte Post der letzten Woche! Wow! Ich bin dann auch gleich ins Bett gegangen und nach stundenlangem Kummer verschlafen... Es hätte noch schlimmer kommen können, eines Tages wird sich der ganze PC in Rauch auflösen, aber diesmal hielt sich der Schaden inoch  in Grenzen, weil ich, fleißig wie ich nun mal bin, bis auf eine mail schon alle Post beantwortet hatte. Aber die mail - Ahaua hauahaua!  Wenn also unser Freund aus Neudorf, der uns Wahlplakate spenden wollte, sich noch einmal melden würde? Vielleicht mit Telefonnummer..... So.  Zur allgemeinen Erheiterung dürfte das reichen.  Und ich bin auch ganz zufrieden:  Die Panne hab ich jetzt auch hinter mir. Wieder ein Fehler, aus dem ich lernen konnte, wieder eine feine Übung, ein Meilenstein auf dem buddhistischen Weg in die Weisheit...Und noch eine Bitte an mitlesende Künstler: Meik H. hat einen großen Wunsch. Er malt gern, am liebsten den Himmel und  Wolken, und er würde das gerne einmal mit  "richtigen" Farben tun. Himmel in Acryl. Dafür reicht sein Geld aber einfach nicht. Ich habe schon einen guten Freund, der auch schon mal in Duisburg ausgestellt hat, Kuno Lange aus Mülheim, gebeten, eine kleine Farben, Pinsel- und Leinwand-Sammlung unter den Mülheimer Künstlern zu machen. Sicher lässt sich aber auch in Duisburger Ateliers das ein oder andere finden, was entbehrlich ist - und für Maik eine große Freude. Wenn der ein oder andere mal nachschauen könnte?... Und jetzt: Schluß für heute. Solche Pannen wie heut Nacht haben nämlich eine ganz klare Ursache: zu viel gemacht. Zu wenig entspannt. Mäßigkeit!... Auch ein großes Thema... Ab in die Sonne...Sing along!

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2. Juni 2009  Das Video des Oberbürgermeisters.

Weil der Oberbürgermeister nicht so gut schreiben kann wie ich, da spricht er.  Macht man heute so, Pods für die Katz und Fiedeo für die Tube - Sie sehen, im Gegensatz zu mir ist  der derzeitiger OB voll auf der Höhe der Zeit. Und wenn Sie dann auf seine Hausseite gehen, dann könnse se kucken. Über der "Botschaft", der ich Sie bitte, Ihre Aufmerksamkeit gelegentlich mal zu schenken, steht: " Eine Videobotschaft von Oberbürgermeister Sauerland zu den Themen "Arcandor und Umsetzung erster Maßnahmen zum Konjunkturpaket II " und dann  "Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Anschauen". Och, hab ich gedacht, wenn er mir viel Spaß wünscht, dann wird es ja bestimmt lustig. Es ging dann aber doch um die Krise und die Arbeitslosigkeit, die damit Hand in Hand geht. Irgendwie konnte ich keinen Spaß daran entwickeln... Besondre Aufmerksamkeit bitte ich Sie auf die Zeit von Minute  1:47 bis Minute 2:01 zu richten. Ich schreib die Stelle extra, weil, das flutscht einem sonst leicht durch, das sind ja nur 14 Sekunden. Ich habe mehrfach vor und zurückgespult, weil ich erstmal dachte, ich hätte mich verhört...Er spricht über Thyssen und Arcandor und sagt dann  folgendes:  Zitat : "Ich bitte Sie jetzt, in dieser Phase, um Solidarität für unsere Unternehmen hier in Duisburg, für diejenigen, die in Duisburg Geld verdienen müssen, um für Duisburg Arbeitsplätze bereitzustellen." Ich kann da nur was mißverstanden haben.  "In dieser Phase", in der tausende Menschen  Angst um Ihren Arbeitsplatz haben, viele viele Bürger in dieser Stadt sich um ihr Einkommen und ihre Wohnungen, die Lebensgrundlagen für ihre Familien sorgen, bittet Herr Sauerland um Solidarität mit denen, die sie massenhaft entlassen weil sie hier Geld verdienen müssen? Um schlechter bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen? Das kann ich nur falsch verstanden haben... Meine Solidarität gilt jedenfalls denen, die da von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Denen zuallererst. Dann den kleinen Betrieben, den  Handwerkers-meistern, den Mittelständlern, die auf Zeitarbeiter verzichten, Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, ihre Mitarbeiter anständig bezahlen. Aber über die hat der OB nicht geredet. Hat von der  Welt gesprochen. Sieht sich global gut aufgestellt.. Und ist ansonsten einmal mehr furchtbar schwammig geblieben. Also ganz auf Parteilinie.  "Wichtich is aum Platz" hat einst  Addi Preissler gesagt.  Und er hat damit auch die Heimspiele gemeint....

Wem gehört die Solidarität unseres Oberbürgermeisters? Den Bürgern? Oder den Verursachern und Profiteuren von Krise und Arbeitslosigkeit. Er sollte das zweifelsfrei formulieren. Denn seine Solidarität kann nur einer Seite gehören. Vielleicht sagt er uns, an wessen Seite er steht. Und lässt Taten folgen. Die Erste sollte Maik H. gelten, der Opfer einer menschenunwürdigen Politik ist. Auch wenn das Elend in Berlin in die Welt gesetzt wurde, so haben er und Frau Janicki hier in Duisburg, vor Ort, die Macht, es zumindest für Maik H. zu beenden. Sofort. Wenn sie es wollten... Musik... 

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2. Juni 2009  - Genau hinhören . Hören, Sehen, und dann: Sprechen 

Wer also könnte Maik H. helfen? Wer ist "Chef" von Herrn Maul und könnte diesen anweisen, unverzüglich für Abhilfe zu sorgen? Zuständig: Die Trägerversammlung. Ich will das abkürzen, die Zusammensetzung können Sie selbst ergurgeln, wenn Sie es interessiert, hier nur die Essenz: Die Hälfte ist von der Arge selbst besetzt,im Übrigen sind die Verhältnisse so, das gegen Herrn Sauerland und Frau Janicki nichts durchzusetzen ist. Die Trägerversammlung wäre durchaus in der Lage Herrn Maul abzuberufen - dazu braucht es aber einen entsprechenden politischen Willen. Und den hat man ja auch gefasst, wie die Gerüchteküche brodelte: Herr Maul soll nach der Wahl hinweg und hinaufbefördert werden. Was ich davon hielte, schrieb ich schon.. Nach der Wahl! Und Beförderung! Alles andere käme ja auch einem Eingeständnis des Versagens gleich. Man müsste ja einräumen, dass Fehler gemacht wurden. Der Größte, als man sich für einen Mann entschied, der mitmenschliche Qualitäten fortlaufend vermissen ließ. Höflich ausgedrückt. Und man hat ihn nachhaltig gestützt und geschützt, man hielt den, der sich zunehmend als untragbar erwies. Und Herr Maul, gestärkt durch diesen politischen Rückhalt, sieht keinerlei Anlass, sein persönliches Verhalten, seinen Führungsstil oder seine Dienstauffassung zu überprüfen. Und deswegen muss Mike H. einen Kampf führen, dem er nicht gewachsen ist. Deswegen ist die Klageflut bei den Sozialgerichten so hoch. Und deswegen geht man mit den Menschen so um: damit sie aus der Statistik verschwinden, damit  die, die ihre Arbeit verloren, nun zu jedem Preis eine annehmen. Und die, die noch Arbeit haben, jedweder Kürzung zustimmen.Und man die, die ein Jahr arbeitslos sind in Beschäftigungen zwingen kann, an denen Andere  verdienen, die die wahren Verhältnisse verschleiern und obendrein neue Arbeitslosigkeit produzieren...Und was sagt der Oberbürgermeister sonst so, wenn er sich nicht grade darüber empört, daß jemand die Wahrheit ausspricht ? Er hat doch bestimmt was zu sagen, zur Arbeitslosigkeit, zur Kurzarbeit, zu Stellenabbau... Ja. Hat er. Sogar auf seiner Homepage... Kleinen Moment bitte. Ich brauch ne Pause... Bisken Musik? Bidde.

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2. Juni 2009 - Politische Spielereien von Sauerland und Janicki.

Darf ich Sie eben auch noch daran erinnern? Ich komme später noch darauf, warum. Denn wenn wir wollen, das das aufhört, das mit der Ungerechtigkeit, der Unmenschlichkeit, dann müssen wir uns die Umstände betrachten, unter denen das alles stattfinden konnte, immernoch stattfindet - und warum das kein Ende nimmt. Und auch da ist es hilfreich, ganz genau hinzusehen. Und sich zu fragen, wer die Verantwortung trägt. Und nicht für Abhilfe sorgt, obwohl er es könnte...

Heute stand in der NRZ zu lesen, dass,  wie, und worüber sich der Oberbürgermeister gestern aufgeregt hat. Ich will hier gar nicht  die Form kritisieren, in der er seinen Unmut geäußert hat. Ihm liegen vermutlich die Nerven blank, vielleicht kennt er auch schon erste Wahlprognosen und kann weitere schlechte Nachrichten nicht so gut verkraften - sei`s drum, für kleine menschliche Schwächen habe ich stets Verständnis - ich hab ja selbst einige.Mal gelingt einem der Kampf dagegen, mal nicht. Ich bin sicher, daß der OB seine Äußerung selbst schon bedauert. Unter uns: es gibt Schlimmeres, als wenn einer "Scheisse" schreit. Um es mal genauso salopp auszusprechen wie Herr Sauerland. Viel bemerkenswerter als seine Wortwahl und worüber er sich öffentlich aufregte, fand ich, worüber er sich nicht aufgeregt hat. Lesen Sie mal den Artkel, der ihn so in Rage brachte: Hier.

Sehn Sie - und da fällt doch auf, auf was Herr Sauerland so abfährt - und wozu er nichts sagt. Obwohl doch gewiss mehr als nur Empörung angesagt wäre, wenn die Zahl der offenen Stellen um rund 33% geringer ist als im Vergleichsmonat vom Vorjahr.  Oder die Jugendarbeitslosigkeit um rund 15 % stieg. Oder die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher um 47,6 % in die Höhe schoss. Bei rund 25.000 Kurzarbeitern. Da hätte es jede Menge gegeben, über das er sich hätte aufregen können. Er aber hat sich an einer Roten Laterne gestossen...

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2. Juni 2009 - Die scheinbar unendliche Geschichte.

Maik H. Für Neuhinzulesende und uns zur Erinnerung: hier.  Fast einen Monat später ist  die Situation für Maik nahezu unverändert. Am 17. Juni bekam er eine Nachzahlung in Höhe von 66, 08 Euro überwiesen. Wofür? Er weiß es nicht. Und er erhielt am 30.6.widerum eine gekürzte Leistung. 288 Euro und 28 Cent. Davon muß er nun einen Monat leben. Und natürlich erhielt er auch wieder ganz viel Post - auch eine Einladung zu seiner Sachbearbeiterin.Alles wie immer, alles wie gehabt - nur dass es Maik seelisch jetzt noch schlechter geht. Mündlich hatte man ihm anderes gesagt. Man hatte ihm bei seinem letzten Besuch Änderung der Bescheide angekündigt und die Nachzahlungen, für die er stritt. Er hatte sich gefreut, das alles jetzt einen guten Abschliss fände...Bekommen hat er 66 Euro, - da wo er mit etwa 1000 Euro gerechnet hatte, denn seit einem Jahr kürzt man ihm die Leistung Monat für Monat um 98 Euro. Mike versteht die Welt schon lange nicht mehr, jetzt steht sie für ihn völlig Kopf. Er fühlt sich, einmal mehr, belogen. Wieder hatte er Hoffnung gefasst - wieder wurde er enttäuscht... Mike hat keinen Rechtsanwalt gehabt, niemanden, der ihm zur Sache stand. Er hat mich gebeten, ihn zu seinem Termin zu begleiten und ich werde das tun. Ich würde mich jedoch sehr freuen, wenn sich unter den Lesern dieses Tagebuch ein Rechtsanwalt befände, der Mike helfen könnte. Über menschliche Anteilnahme hinaus braucht Mike dringend jemanden, der sich um die rechtliche Seite kümmert. All das regt ihn auf, kostet ihn Kraft, macht ihn fertig. Es wäre gut, es fände sich jemand, der ihm engagiert den Rücken frei hielte. . Gleich mehr...

Niemand sollte von uns Dinge allein durchstehen müssen, denen er sich nicht oder nicht mehr gewachsen fühlt. Es gibt in Duisburg eine Inititaive, die diese Hilfe, Begleitung, anbietet. Das ist wichtig und notwendig - denn es ist eine Lüge, dass es sich um Einzelfälle handelt. Vorgänge wie bei Mike H. sind längst die Regel. .... Gleich weiter....

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2. Juli 2009 - Fassungslos.

Ich bin immernoch ganz fassungslos, schwanke, zwischen  "erstmal hinsetzen und heulen" und "sofort aufstehen und ...(selbstzensiert). Ich habe den Mittag mit Mike H. verbracht. Ich werde mich jetzt  erstmal hinsetzen und heulen, weil mir das weh tut, so weh, was diesem Menschen getan wird, dass ich Ihnen gar nicht sagen kann, wie groß der Zorn ist, der nach Trauer für gewöhnlich Raum greift. Ich werde ihm keinen freien Lauf lassen. Zorn ist ein guter Motor für Veränderung - aber ein ganz schlechter Ratgeber. Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, den Motor zu nutzen - aber den Fuß rechtzeitig genug vom Gas zu nehmen. Es gibt Kämpfe ( das sind meist die großen ) die gewinnt man nicht mit einem flammendem Herzen allein - man braucht auch einen kühlen Kopf. Für den werde ich jetzt sorgen - und danach setze ich mich hier an die Tastatur und schildere Ihnen mal in aller Ruhe, was anliegt...Und was der Oberbürgermeister und Frau Janicki damit zu tun haben....

Und hier noch ein neuer Beitrag zum Thema  "Frau Kraft  und ihre dolce Vita."



2. Juli 2009 - Sommermorgen.

Die Nacht heute, wie die gestern. Nächtliche Streifzüge zwischen Oberhausen und Duisburg, der Kanal, die Schleuse, kühlere Luft, Lindenblütenduft... Muß gleich schon los, auf den Sonnenwall, eine Verabredung, die länger nicht warten kann. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwo in der Stadt heute Mittag. Am Nachmittag oder Abend gibts dann einen längeren Sachstandsbericht - und dann sage ich Ihnen auch, was ich davon halte. Herr Sauerland zeigt Nerven - und die liegen offenbar blank. Es gäbe zwar eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sein Mütchen zu kühlen, aber der OB hat diesen gewählt. Das lässt tiefer blicken, als so mancher Ausschnitt...Wir sehn uns...  

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1. Juli 2009 - Lindenstrassen

Moinsen.Heute Nacht bin ich noch lang spazieren gegangen in Duisburg und in Oberhausen, eine schöne große Runde von der Schleusein Richtung Müllverbrennungsanlage und dann die Westmarkstrasse zurück, wo die Luft  Lindenblütenschwanger war. So süß. So schwer.... Vor 3 Uhr kann ich hier nicht schlafen, heiß, viel zu heiß... Und gerade habe ich dann folgendes lesen müssen: Klick.und Klack.  Da richte ich doch heute liebe Grüße an Herrn Schraven: Wie schön, daß Sie sich nicht  von freier Meinungsäußerung abhalten lassen. Ich bin auch der Meinung, daß da eine Schönheitskorrektur vorgenommen wurde - und da wird man ja wohl mal nachfragen dürfen. Frau Kraft hätte durchaus keinen Anwalt bemühen müssen. Wenn Sie es dennoch tut, dann wird auch das Gründe haben,  zu denen wir getrost uns eine Meinung bilden, sie haben  - und auch äußern dürfen.

Ach so, bevor ich es wieder vergesse, und Sie fragen ja immer danach: Eingereichte Unterstützerunterschriften bisher: 334. Erforderlich: 370. Ein Päckchen liegt noch hier auf dem Tische, zwei weitere sind noch bei Sammlern - wir haben -zahlenmäßig- die erforderliche Anzahl überschritten.. Aber wir wissen nicht wieviele ungültig sind - sammeln also munter weiter, denn wir wollen und müssen ja auf der absolut sicheren Seite sein. Wir reichen besser mal 500 Unterstützerunterschriften ein - dass gibt uns dann ein gutes Gefühl...Lassen Sie also bitte nicht nach in Ihren Bemühungen, auch wenn wir jetzt schon so weit fortgeschritten sind - ich leg auch noch einen Zahn zu, schon, um zu zeigen, wie Ernst uns das alles ist. Spaßkandidatur? Ja. Uns macht sie Spaß. Dass nicht jeder drüber lachen kann, das ist ja nicht unser Problem. Wie mein Omma schon gesacht hat: Aus einem verzagten Arsch kommt niemals ein fröhlicher Furz.... Haben Sie einen schönen Tag. Und viel Freude....

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30. Juni 2009 - Gegenpositionen

Dies hier ist eine Gegenposition. Die will ich Ihnen nicht vorenthalten. Sie können dann ja selbst weiterrecherchieren, im Internet, oder in andren Quellen und versuchen, sich selbst ein umfassendes Bild machen. Dabei müssen sie dann stets drauf achten, wer was sagt, worauf er sich bezieht und wo er selbst steht. Das ist natürlich ganz schön schwierig, in dieser Flut von Informationen. Zu tausenden von Positionen werden Sie abertausende von unterschiedlichen Begründung und noch mehr Gegenpositionen mit ebensovielen unterschiedlichen Begründungen finden. Das ist das vertrackte am Informationszeitalter:er ist verwirrend, dieser Dschungel. Wie ich mich zurechtfinde? Ich denke ziemlich viel selbst und halte es ansonsten wie mein Omma. Die sagte, genau wie die Ihre: Kein Rauch ohne Feuer....Und halte es ansonsten wie die Pfadfinder: Allzeit bereit. Immer gut vorbereitet



30.Juni 2009 - Die Antwort auf unsere Probleme.

Dies ist die Antwort auf unsere Probleme. Gegeben von denen, die sie geschaffen haben. Ich hoffe, Sie verstehen jetzt, was ich meinte, als ich schrieb, wir müssen auf ALLES vorbereitet sein. Wir dürfen die Augen nicht mehr länger verschließen. Und müssen alles daran setzen, dass es zu dem, vor dem sie sich fürchten und sich gewappnet haben, gar nicht erst kommt. Wir werden uns ebenso friedlich wie beharrlich für eine nachhaltige und ganz entschiedene Veränderung einsetzen. Statt gegen die zu Felde zu ziehen, die Verursacher all dessen sind, was an Elend auf uns  zukommt, statt etwas zu tun, um diese unsäglichen "Märkte" zu regulieren, hat man ihnen einen spekulativen Verlust nach dem anderen ersetzt und sich zeitgleich gegen uns, die Bürger, gerüstet und bezieht nun Stellung. Seid wachsam! Ihr Spiel mit uns und unserer Zukunft nimmt immer bedenklichere Formen an. Sieempfinden zunehmend schon jetzt Demonstrationen als Bedrohung des sozialen Friedens. Wenn die sich häufen, die vielen und immer mehr werdenden kleinen Demonstration womöglich zu einer großen werden könnten, in der wir "streiten Seit an Seit"-  dann kann es uns passieren, dass sie das als  "soziale Unruhe" ansehen. Da machen wir uns jetzt besser, aus gegebenem Anlass, ganz fix mal klar, was das alles bedeuten kann... Und besetzen umso entschlossener am 30.8. in den Rathäusern die Chefsessel mit Unabhängigen...

Und herzlich willkommen, spätestens jetzt, den Mitlesern vom Staats- und Verfassungschutz. Jungs, ich weiß, ihr macht nur euren Job. Ich würd ihn zwar nicht haben mögen - ich weiß aber auch, wie wichtig das ist, was ihr - im "Regel" fall- für uns und unser Land tut. Ich betrachte mich zwar als die Ausnahme - aber ich ahne:  Ihr könnt grad nicht anders. Dienst ist Dienst. Ich gehe davon aus, daß Ihr, wie ich, mit beiden Beinen auf dem Boden der Verfassung steht - und jederzeit für sie eintreten werdet. Ich versuche das Programm hier einigermaßen kurzweilig zu gestalten - keiner soll sich langweilen müssen. Auch ihr nicht. Mehr als meinen Humor kann ich euch leider nicht bieten, denn daß ich eine aufrechte Demokratin bin, werdet ihr vielleicht ja schon festgestellt haben. Ich wünsche Euch und uns eine gute Zeit, ihr könnt mich ganz entspannt genießen. Und irgendwann kommen ja auch wieder mal sinnvollere Aufgaben auf euch zu, außer nette Zausel zu durchleuchten, um am Ende nur eines festzustellen: Die ist gar nicht blond. Die ist nur gefärbt...

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30. Juni 2009 - Erläuterungen am Morgen

Da las ich gerade das hier - und da dachte ich, ich erklär das der blindgrünen Bürgermeisterin einmal, das große Glück, das sie nicht fassen kann. Ich dachte ja eigentlich, im Laufe der Jahre hätte Frau Janicki herausgefunden, wie der Hase im politischen Raum läuft - schließlich hoppelt sie ja schon ne ganze Weile mit, - aber bitte - ich helfe immer wieder gern. Liebe  Frau Janicki, das ist doch kein Glück. In der Politik nennt man das  "Wahltaktik". Kennen Sie doch: wenn Sie die Koalitionsfrage offenhalten, dann machen Sie sowas auch. Sie tun es aus den gleichen Gründen: Machterhalt. Wenn Sie sich hinsichtlich des Koalitionspartners nicht festlegen, dann, weil Sie nicht wissen, wer bei der Wahl gewinnt.  Wer aber per Anhalter unterwegs ist, der legt sich tunlichst  vorher nicht auf ne Automarke fest. Er nimmt die Mitfahrgelegenheit, die er kriegen kann. Weil Sie - ebenso wie Herr Sauerland - fürchten müßen, daß es diesmal ganz ganz schwer werden wird  mit dem Machterhalt, da haben Sie sich alle Türen offengehalten. Wahltaktik. Und nun dürfen Sie gerne mal von sich auf andere schließen. Bei Herrn Sauerland ist das auch so. Auch der muß fürchten, daß ihm seine Felle schwimmen gehen. Und da möchte er sich vorher schonmal Ihrer Zuneigung versichern. Brautwerbung quasi. Die Verlobungszeit ist  ja prima gelaufen, die Braut war willig und das Fleisch oft schwach. Natürlich will da niemand  eine "energiepolitische Wende" einläuten., Sie haben da doch keinen Schalter umgelegt ! Keine Ahnung, wie Sie auf diese Idee kommen. Unverständlicher ist mir eigentlich nur noch, daß Sie mit dieser ebenso kühnen wie naiven Vorstellung an die Öffentlichkeit gehen und glauben, die ließe sich von Sauerland genauso leicht blenden wie Sie. Und was das " nachher" dann angeht - wissen Sie, da mach ich mir gar keine Illusionen.  Sie kämen aus der Nummer irgendwie schon raus. Die Duisburger konnten ja nach der letzten Wahl schon feststellen, das alles einen  Preis hat. Auch die BlindGrünen...Kämen - (Konjunktivus potentialis) weil: passiert ja nicht. Bin ich ja dann da: Eine unabhängige Oberbürgermeisterin, die ganz ernsthaft einfordern wird, was Grün und Schwarz und Rot und Gelb vor der Wahl vollmundig angekündigt haben, um die Wähler für sich einzunehmen. Das sollten Sie überhaupt in Ihre Überlegungen zukünftig mit einbeziehen: Alles, was Sie in diesen Tagen vollmundig ankündigen und versprechen Gutes zu tun: das werden wir von Ihnen nachdrücklich einfordern. Die Zeiten, in denen sich die Bürger mit  Worten abspeisen ließen, sind endgültig vorbei. Sie sollten sich das rechtzeitig  "vergegenwärtigen"  dann ist die Überraschung nachher nicht so groß, daß Sie vor lauter Schrecken nicht zum arbeiten kommen. Und das werden Sie müssen. Viel mehr als vorher. Das müssen wir nämlich alle. Und viele von uns für nur einen Euro. ..

Aber das nur so, vorweg, - quasi kleine Hilfestellung bei der Interpretation der Gemütslage der CDU. Ich dachte, daß kann nicht warten, da muss ich Frau Janicki  jetzt mal zügig helfen, die Welt zu verstehen. Damit Sie Ihr Glück besser fassen kann... Und ich helf ja auch immer wieder gerne. Ganz besonders gern aber Menschen, die mich schon vor dem Frühstück zum Lachen bringen...

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29. Juni 2009  -  Wahlkampf? Klasse!

Ich kann gar nicht genug davon kriegen! Da kommt man ja jeden Tag ein Stück seinem Ziel näher!  Es ist schon recht spät ( ich hab übrigens dann doch nicht so richtig "frei" genommen, es ergab sich vieles, was noch zu erledigen war). Was ich Ihnen von gestern noch erzählen wollte:Wir haben eine weitere Spende bekommen. Ein überaus freundlicher Herr hat sich spontan bereit erklärt, 50 Wahlplakate für Neudorf zu spendieren - er kümmert sich um alles. Sapperlot! Ich glaubs jetzt kaum noch. Und dann twittern wir. Oder wir werden getwittert. Fragen Sie mich jetzt nicht was das ist. Ich ahne das, kann es aber nicht erklären - und ehrlichgesagt: ich hab noch 2 Semesterchen Gemeindeordnung zu studieren, da habe ich für Zwitscher-Übungen keine Zeit. Wie auch immer: vorgestern, auf der Geburtstagsparty, der, den ich vom Sehen kannte: das war der Herr Brandt.  Genau. Der Brandt. Selbstverständlich haben wir dann small getalkt, wir wissen ja, was sich gehört und der hatte ja schon gemeint, ich müsse twittern, twittern sei gut, twittern sei richtig und ganz wichtig und man darf ja auch nicht stehenbleiben und muß ja mit dem Fortschritt und überhaupt... die modernen Medien und. Klar: Alles Obama. Und da hab ich gesagt: ich hab keine Zeit dazu, ich habe eine Wahl zu gewinnen und ich habe viele Unterstützer. Wenn Twittern wirklich so wichtig ist, dann  wird irgend jemand, von denen, die mir helfen wollen und in solchen Dingen fiit sind, auch auf die Idee kommen - und wird das für mich tun. Ich seie da zuversichtlich.Ich habe noch vieles andere gesagt, was Herrn Brandt zu einem  Lächeln veranlasst hat. Ich glaub, am Samstag Abend, so mit dem Kopp aum Kissen, beim Einschlafen, da wirder sich gedacht ham: Kannz beruhicht schlafen Jürgern, die is ja ganz  drollich die Müller, aber mit Gottvertrauen allein gewinnt die nie die  Wahl..Bestimmt hat er prima geschlafen. Und Recht hat er: Gottvertrauen allein reicht auch nicht. Man muss auch  Menschen vertrauen können. Auf sie bauen. Auf ihren Verstand, ihre Empfindsamkeit, ihrem Willen zum Guten. Und sich selbst muß man vertrauen. Unbeirrbar. Ich weiß doch, daß es Menschen gibt, die hier mitlesen und die längst wissen, wo und wie sie mir helfen können. Und es tun....Ich kenn doch meine Leser! ... Soweit die Vorgeschichte. Und gestern sagte mir dann der Herr Neugebauer, daß er für uns twittert!  Aber das hat der Herr Brandt ja bestimmt auch schon gemerkt, beim morgendlichen Tiriliii. Sehen Sie, Herr Brandt: Man muss gar nicht alles selbst können. Wenn Menschen sich für eine Sache engagieren, wenn sie aufmerksam sind, ihr Wissen einsetzen, sich ergänzen - dann klappt die Verständigung sogar blind! Dann twittert es auch ganz plötzlich von virtuellen Zweigen herab, von denen ich nicht mal weiß, wo der Baum steht....Danke, Herr Neugebauer. Und Danke auch an Amelie, seine kleine Tochter. Die hat mir nämlich mit ihren kleinen Händen meine Brille aus einem Gulli gefischt.  Die Sache mit meinen Brillen entwickelt sich langsam so, wie die mit den Kaffeeautomaten an der Raststätte Dümmer Dammer Berge. Aber das sind ganz andere Geschichten. Lassen wir es für heute gut sein. Ist schon nach Mitternacht...Schlafen Sie gut. 

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29. Juni 2009 - Ich werde immer zuversichtlicher.

Das hat Gründe, die ich jetzt aber noch nicht verraten möchte. Wahltaktik - wer weiß, wer hier alles mitliest, von denen, die meine Kandidatur meinen nicht ernstnehmen zu müssen....lol. Erzähl ich Ihnen in ner stillen Stunde.. Gestern? Es war richtig gut gestern! Wenn Sie da waren, dann wissen Sie es, wenn nicht: war ja nicht die letzte Gelegenheit. Die nächste ist am 8. Juli um 16:30 Uhr im Literaturbistro in der Stadtbücherei, Düsseldorferstrasse. Und dann - das wird dann ein noch etwas größerer Rahmen sein, mit Musik, handgemacht und mundgesungen - am 11. Juli in Buchholz - davon in den nächsten Tagen mehr, das wird dann ein richtig schönes Wahlfest mit viel Freude und guter Hoffnung, auf eine bessere Zukunft, als die, mit der man uns jetzt bedroht. Heute bin ich bei den Montagsdemonstranten, um weitere Unterstützerunterschriften abzuholen, wer noch welche abgeben möchte hat dann Gelegenheit. Ansonsten ist heute für mich Ruhetag, ich hab gestern 7 Stunden lang nahezu ununterbrochen geredet, war mit ganzem Herzen und ganzer Seele dabei, ich sondere ja nicht nur Sprechblasen ab- das kostet Kraft und die muß ich heute dann erneuern. Auffe Kö. Inne Sonne. Irgendsowatt. Für Sie hier noch etwas zu lesen: Klick. Und nomma... Klick. Die Links habe ich heute allerdings nicht selber zusammengesucht, da habe ich mich inspirieren lassen bei meinem Morgenspaziergang durchs Netz. Schön, dass da andere schon voll fitt sind - ich bins nich. Mein Hirn hat gestern hochtourig gearbeitet, wie ein getunter Küchenmixer -da sitzt heut früh mehr nicht drin, als das Notwendigste. Und ich muss essen, essen, essen, - da habe ich in den vergangenen zwei Tagen ein bißchen was vergessen, - das hol ich nun nach und bring mich wieder in einen normalen Takt. Soweit das einer wie mir möglich ist.  Ich habe Ihnen ja verschiedentlich versprochen, gut auf mich acht zu geben, und das will ich ja halten...  Bis heut Ahmt. Da schreib ich Ihnen dann, was sich gestern noch alles "ganz nebenbei" ergab. Wir kommen wirklich voran! Bis dann - oder bis heut Nammittach affe Kö. Jedenfalls: Man sieht sich...

 

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28. Juni 2009 - Na dann ist die Sache ja vom Tisch. Breaking-News.

Schauen Sie mal, was ich da gefunden habe: Klick. Und da vergessen wir natürlich nicht, auch nachzulesen, wer das denn ist, der da unter einem so hübschen Namen schon eifrig die Werbetrommel rührt. Klick Aber noch mehr freuen wir uns über den letzten Abschnitt. Zitat ""Wenn der VRR 85 Prozent der Kosten übernimmt, könnten wir das Geld aus dem Crossboarder-Leasinggeschäft für den Eigenanteil einsetzen. Das ist ja extra dafür angelegt, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern", erklärte Sauerland gestern im Gespräch mit der RP. Tja. Dann ist die Finanzierung ja jetzt geplatzt und wir könnten aufatmen. Könnten. Wenn da nicht immer mehr von diesen blöden Fragen blieben: Wer hatte denn jetzt Geld angelegt? Die DVG oder die Stadt? Wieviel? Und natürlich: Wie kann jemand auf die absurde Idee verfallen, in diesen Zeiten, mehr als 100 Millionen für so einen Unfug ausgeben zu wollen? Kein einziges Verkehrsmittel funktioniert hier richtig, weder die Bahn, noch der öffentliche Nahverkehr, die Strassen sind in Zuständen, daß man die, die sich einen Geländewagen angeschafft haben, im Nachgang als weitsichtig ansehen muss - und da kommt man uns mit sowas daher... und noch etwas ist mir aufgefallen. Zitat: "Ein im Rat beschlossenes externes Gutachten zum künftigen Verkehr in Duisburg könnte auch prüfen, ob ein an Schienen hängender Zug über der Straße sinnvoll ist."  Jetzt möchte auch ich  wirklich sehr gern wissen: ist es in Auftrag gegeben worden? Liegt dieses Gutachten schon vor? Und wenn ja: was steht drin? Es muss ja irgendeinen Grund geben, wenn Herr Sauerland tatsächlich Auskünfte darüber verweigert haben sollte. Manchmal ist es im Leben wie in einem Krimi: die erfolgreiche Suche nach einem Motiv hilft häufig, bei der Lösung des Falles....

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28. Juni 2009 ... also da hör ich doch gestern ...

dass, - und man mag es wirklich kaum glauben, - der diese Sache nicht nur Ernst meint (Schlimm genug!) sondern wohl schon munter dabei ist, dafür Geld auszugeben. Er soll, so pfiff es der Spatz vom Dach, wohl ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben haben. Nix Genaues weiß man aber nicht, denn auf Nachfrage verweigerte der Noch-Oberbürgermeister jedwede Auskunft. Ein Verkehrsgutachten! Wissen Sie, was uns das wieder kosten wird? Er hätte besser hinhören und hinlesen sollen, was die Duisburger von seiner Idee halten. Die sind nämlich in deutlicher Mehrheit der Auffassung, daß wir für so einen Kokkolores nicht einen Euro erübrigen können. Und auch die Studenten können sich gewiss bessere Investitionen in ihre Zukunft vorstellen. Wieder mal ein Gutachten! Gutachten, Gutachten, Gutachten! Und Machbarkeitsstudien, lassen Sie uns die Studien bloß nicht vergessen...Da sehen Sie im übrigen, ganz nebenbei mal, wie hier Politik gemacht wird. Anhand der Flut der Gutachten und Machbarkeitsstudien allein können Sie schon erkennen, wie viel, präziser: wie wenig Ahnung die selber haben, die uns regieren. Lassen Sie sich nie erzählen, ich könne allein deshalb keine Oberbürgermeisterin werden, weil ich kein Fachwissen habe. Das hat Herr Sauerland auch nicht. Er ist Lehrer.  Der Unterschied zwischen mir und ihm liegt lediglich darin, dass er ein Verzeichnis hat, in dem die einschlägigen Gutachter und Berater drin stehen, die für ihn von Nutzen sind - und ich eine Liste von Prioritäten, die Ihnen von Nutzen sein wird. Bimmelbahnen und Sky-Trains stehen da nicht drauf . Ich brauche also erst gar keinen vermeintlich externen Gutachter - mir reicht schon ihr innerer Wille...Und ne kostenlose Notrufnummer hab ich auch...lol. Dass Herr Sauerland beharrlich die Auskunft verweigert haben soll, unterstriche, einmal mehr, seine Ähnlichkeit mit Frau Zieling. Er kommt uns zwar kumpelhaft daher, ist aber nichts anderes, als was wir schon zur Genüge kennen - und weswegen schon Frau Zieling abgewählt wurde: Die Arroganz der Macht...( Nach allem, was ich von Ihnen weiß, war es ja dem Grund nach so, daß sie weniger Herrn Sauerland ge- sondern mehr Frau Zieling (durch zahlreiches Nichterscheinen) abgewählt haben. Dass das, was in NRW ein Schuß vor den Bug der SPD zum Zwecke der Kurskorrektur hatte sein sollen, im Bund zu Neuwahlen und großer Koalition führen würde, das hatte ja keiner ahnen können.)  Soweit also der Tratsch aus dem Treppenhaus, ich trink gezz ma Tässken Kaffee und verschwinde dann für ein paar Stunden in der Maske.  Ich seh nebbich alt aus heute. Hier ist so schwül und hier geht kein Wind - watt ne Nacht. Und dann sehen wir uns ja nacher, 16:30 Uhr, Gaststätte "Alt-Neudorf", Gustav-Freytag-Strasse 10. Wenn hinter den Zugriffen von vorgestern 20.283 Menschen stünden und auch nur ein Bruchteil davon käme hätte ich allerdings ein Problem. Aber da ist nicht von auszugehen, gestern war und heute ist überall Party - da wird so manch einer nicht aus den Kissen finden und es dauert ja immer eine ganze Weile, bis Unsichtbares sichtbar wird. Theoretisch bräuchten wir un ja gar nicht treffen, er würde ja reichen, am 30.8. das klitzkleine Kreuzchen zu machen. Taktisch wäre es sogar besser, kein Wort mehr drüber zu verlieren und unsichtbar zu bleiben bis zum Wahlabend - aber wir würden uns damit selbst einer Menge Freude berauben. Ich hab nämlich viel schönere Flausen im Kopp als der OB. Außerdem ist es einfach besser, wir kennen uns bis dahin schon und haben eine Menge Pläne fertig in unserer Schublade. Dann können wir nämlich vom ersten Tag an richtig loslegen. Und eins können Sie mir glauben:  Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Und wir müssen vorbereitet sein, auf das, was kommt.

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28. Juni 2009 - nach schweren Träumen.

So schwer, daß ich mich an die Deutung gar nicht erst mache. Ich habe gestern noch einen interessanten Nachmittag verbracht. Eine Geburtstagsfeier, auf der ich keinen einzigen Menschen kannte. Einer kam dann noch, der mir zumindest vom Ansehen her bekannt war. Das ist immer interessant, wenn man Menschen begegnet, die einem fremd sind. Man setzt sich dann mit Allerlei Dingen auseinander,die einem selbst im Traum nicht einfielen und man sitzt mit Menschen an einem Tisch, denen man ansonsten im Leben nicht begegnet wäre... Wie auch immer: nette Leute,ich hab mich wohlgefühlt, und nach der langen Fahrt war das ein angenehmes Ankommen in Duisburg.Und wie das so ist im Leben - irgendwann kam dann auch die Politik ins Spiel. Das ist ja was, was wir uns auch deutlich klar machen müssen: gleich wieviel wir uns abwenden mögen: sie findet dennnoch statt und sie holt uns immer wieder ein. Man könnte sagen, das Leben selbst ist Politik geworden. Da wir ihr nicht entkommen können, ist es besser, wir machen sie zunehmend selbst, wenn wir wirklich was davon haben wollen... Jedenfalls hörte ich da eine Geschichte aus dem Rathaus, bei der mir erstmal wieder die Kinnlade runterzufallen drohte: Erinnern Sie sich an die letzten Flausen in des Noch-Oberbürgermeisters Kopf? Diese Sache mit der Hoch- und Bimmelbahn? Das war der Tag, an dem ich endgültig aufgegeben habe zu hoffen, es käme noch irgendwas Gescheites. Die Sache war die, daß wir ja lasen, daß Herr Sauerland von einer Hochbahn träumte, von der Uni bis zum Innenhafen. Sowas Schönes, wie die Düsseldorfer haben. Sky-Train. Sie wissen, dieses Ding das bis heute mehr steht als fährt. In Wuppertal konnte er sich ja nix abkucken: ihm fehlt ja die Wupper. Und währedn der Bauphase, quasi als Übergangslösung und Sofortmaßnahme in einem, da wollte der Sauerländer so einen "Naughty-Train" fahren lassen, Sie wissen schon, so kleine Auto-Bimmelbahnen wie Sie albern durch die Touristenhochburgen von Puerto los Allinklusivos zuckeln. Da haben wir ja in überwiegender Mehrheit drüber gelacht, wem das Lachen im Hals stecken blieb, der hat sich empört - aber so richtig Ernst genommen hat das ja von uns keiner...Und jetzt halten Sie sich fest, da hör ich doch gestern... 

Erst noch Mukke für mein Gatten...

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27. Juni 2009  - Gut angekommen. Gegen 13 Uhr.

Einschaltquote gestern wieder  um 1/3 tel höher - es geht voran... Wir sehen uns morgen. Oder heut Nacht schon, am Hochofen. Da spielen die VielHarmoniker. Da geh ich hin...



26. Juni 2009 - Rechenschaftsbericht

Bevor ich es vergesse: ich habe - neben den Zuwendungen meines großzügigen Gatten - eine erste Wahlkampfspende erhalten. Ich war nicht auf nem Parkplatz in Schwytzenbüttel, sondern daheim,es war kein Koffer, sondern ein verschlossener Umschlag. Frau Strauss, meine gute Christel von der Hamburger Post, brachte einen ordnungsgemäß frankierten und absendierten Brief. Der Spender,  Herr O. aus Mülheim, erwartet dafür keinerlei Gegenleistung, bedauert nur ein bißchen, daß ich nicht bei ihm daheim an der Ruhr kandidiere. Ich dachte, ich sag`s mal - Transparenz. Bedingungslose Transparenz und brutalstmögliche Aufklärung... Da haben wir also ganz unverhofft, im Rahmen von Nachbarschaftshilfe, 50 Euro in unsere Vereinskasse bekommen...Das ist schön. Die Anderen lachen sich über solche Summen kaputt - aber ich werd mir mal was ausdenken, was sich mit 50 Euro anrichten lässt.. Mal sehn, wer mehr kann - die, mit den Millionen, die sie auf die unterschiedlichsten Arten aus unseren Taschen ziehen (Parteienfinanzierung ist auch ein feines Thema. Auch hier, vor Ort.), oder wir, mit 50 Euro. Irgendein hübsches Gericht wird sich davon schon kochen lassen - wir wissen, wie das geht. Mit festgelegten Mitteln größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Ökonomisches Prinzip. Viele von uns können mit solchen Begriffen zwar nichts anfangen - wissen aber dennoch was das ist. Haben sie gelebt. Leben sie täglich. Muß man, wenn man hier nicht mit einem silbernen Löffel im Mund zur  Welt gekommen ist. Bei uns mag es eine Kohlenschüppe gewesen sein - aber ohne die, in unseren Händen, hätten andere ihren Herd gar nich erst angekriegt... Heute ist unser Besteck aus Edelstahl, wir wissen, wie man mit Messer und Gabel umgeht und haben nicht nur Stahl kochen gelernt - auch  Meister Schmalhans, der Küchenmeister, hat uns einiges beigebracht. Kein Grund also, sich nicht mit uns an einen Tisch zu setzen. Ich hab mich jedenfalls dolle gefreut und werde bestimmt eine pfiffige Verwendung dafür wenden. Etwas, an das wir uns gerne erinnern. Und unser guter Freund aus Mülheim auch... Schluß für heute. Ich muss, Sie wissen mich auf dem Weg zu Ihnen... 

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26. Juni 2009 - ein Vermächtnis .

Tasche gepackt. Mir was gebügelt. Mir auf die Schulter gekloppt, weil ich so mutig bin. Mich von Michael Jackson verabschiedet.. Mama im Ohr gehabt  "Du traust dich was, Kind..." Ja, Mamma. Mach ich. Wird auch höchste Zeit. Ich will nämlich alt werden. Und irgendwann einmal in Würde sterben. Aber vorher, Mama, vorher will ich so aufrecht gehen, wie ein Mensch nur kann.



26. Juni 2009 - Wieder mal High Noon

Vergnügt bin ich auch, jeden Morgen neu, allein deshalb, weil ich auf meinen morgendlichen Streifzügen in den einschlägigen Internetforen, in denen bezahlte und unbezahlte Polit-Blogger jedweden Parteien-Furz kommentieren -  kein Wort über unsere Sache verloren wird. Nun könnte man ja glauben, dieses Tagebuch läse kein Mensch und unsere Sache wäre unbemerkt geblieben in der politischen Welt.  Das Gegenteil ist der Fall. Gestern gab es beispielsweise 15.451 Zugriffe auf diese Seite. Das war die bis jetzt höchste Quote, ein Tag unter 10.000 Zugriffen ist selten geworden. Es lesen also sehr sehr viele Menschen mit und es werden immer mehr. Trotzdem: kein Wort im Internet. Nicht mehr, seit "kallebloomkwist" im Westen die Parole "PST!" rausgegeben hat. Selbst Blogger, die ansonsten überhaupt nicht an sich halten können und sich notfalls auch selbst die Stichworte geben, wenn ihnen nicht grade jemand eines hinwirft, schweigen still. Am Grad der Stille können wir sie erkennen - die Sorge, die sich allenthalben breit gemacht hat. Denn eines ist ihnen klar, unseren politischen Freunden im Rathaus: Gegen diese Kandidatur ist kein gängiges Kraut gewachsen. Was sollten Sie auch tun? Mit lauteren Mitteln? Da steht diese rotzefreche Kolumnistin aus dem Käseblättchen, diese Hofnärrin auf, ehrlich und knochentrocken, humorvoll und beinhart und meldet Ansprüche auf den Thron an.Sagt: passt mal auf, so geht das nicht weiter. Ihr belügt uns, Ihr macht nicht, wozu wir Euch gewählt haben - das wollen wir jetzt mal alle gemeinsam ändern. Ich will und werde Euch auf die Finger sehen, wenn die Bürger mich wählen... Und dann setz die sich an den PC und schreibt die gesamte Parteienlandschaft in Grund und Boden... Und dann hat die sich auch noch 10 Jahre lang Sympathien erworben, an die keiner aus dem politischen Raum auch nur annähernd heranreicht....Seien Sie ehrlich: Auseinandersetzen kann man sich darüber nicht. Das ist ja eine ganz klare Ansage, die ich da gemacht habe. Und ich habe die Hürden für alle Beteiligten - auch für uns - sehr hoch gelegt. Aus Gründen, die längst hätten von der anderen Seite angeführt werden müssen! Da sag mal was gegen. Ich mach ja immer so Gedankenspielkes - da hab ich mal überlegt, womit ich mir entgegenträte. Also, wenn ich jetzt "Partei" wäre, wie ich die Müller kalt stellen könnte. Ehrlichgesagt - mir ist nichts eingefallen. Ich konnte mich selbst nicht stoppen. Nicht mit ehrbaren Mitteln. Alles, was mir einfiel, ist das, was auch denen eingefallen ist: Nix sagen bloß aufpassen. Denn wenn sich das rumspricht, was die da macht, die Müller (und wenn angefangen wird darüber zu diskutieren spricht sich das noch schneller rum), also dann, kann man einpacken....Oder glauben Sie ernsthaft, die wüßten nicht, wie die Stimmung bei den Bürgern ist? Die wüßten nicht, warum die Menschen nicht mehr zur Wahl gehen? Natürlich wissen die das. Sie tuen Dummes - aber sie sind nicht blöd. Wir dürfen nie den Fehler machen, sie zu unterschätzen. Wenn es um den Machterhalt geht, dann könne sie unglaublich schnell und phantasiereich sein....In diesem Falle wird das abber alles nix nutzen. Wir nämlich auch ...

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26. Juni 2009 - Warum ich so fröhlich bin ...

Ob ich nie Angst habe, dass ich abstürzen könnte, bei meinen Höhenflug? Wieso ich so optmistisch bin? Was mich so fröhlich und beschwingt sein lässt? Ganz einfach: Weil ich, ganz persönlich, jetzt schon gewonnen habe. Denn selbst, wenn wir die Wahl nicht gewönnen (was wir aber tuen werden, da habe ich nach wie vor keinen Zweifel), so hätte ich persönlich auch jetzt schon gewonnen. Ich hab mich nie so ganz wohl gefühlt, in Hamburg, hinter meinem ganz persönlichen Deich. Ich ging, gab meine Wohnung im Pott auf, holte auch den letzten Koffer, weil es am Ende nur noch weh, sich das Elend zu betrachten. Schriftsteller sehen immer mehr, als andere, und ihre Seelen sind oft ungeschützt, dass müssen sie sein, müssen alle Künstlerseelen, denn nur wer tiefe seelische Eindrücke hat, kann sie auch ausdrücken. Immer hat man die Augen auf. Da war vieles, gerade nach Hugos Tod, was ich mir nicht mehr ansehen konnte. Ich zog fort, statt es zu ändern. Aber ich habe nicht eine Sekunde vergessen, daß, wenn mein Leben weniger glücklich verlaufen wäre und ich meinen Mann nicht kennengelernt hätte, ich jetzt mit Ihnen im Schlammassel säße. Nicht hätte weglaufen können. Aber ich bin nicht der Mensch, der, einmal hinterm Norddeich in Sicherheit, zuschauen kann, wie andere, denen alle Dämme zu brechen drohen, absaufen. Hamburg eine der schönsten Metropolen der Welt, ich wohne in einem kleinen Häuschen mit einem zauberhaften Garten, einem tollen Mann, der Nerven hat wie Drahtseile - aber ich kann hier keinen Frieden finden, wenn ich weiß, wie es in meiner Heimat zugeht - und ich daran etwas ändern könnte. Erinnern Sie sich noch an den Satz, den ich so oft in Kolumnen schrieb? Auswandern lohnt nicht - Dummheit ist global. Dieser Spruch, auf eine Mauer gesprüht, ist wahr. Wo immer ich gewesen bin - die Probleme sind überall die Gleichen. Die Verursacher auch. Aber wie globalisiert die Probleme auch sein mögen: unser Lösungsansatz muß ein lokaler sein. Lokal -mit optimalem Ausstrahlungscharakter... Leuchttumprojekte. Nur ganz anders, als die, die uns mit den ihren ruinieren, gedacht haben. Wie im Kleinen, so auch im Großen....Als ich beschlossen habe, den "Kampf" aufzunehmen ( und es ist ein Kampf, da wollen wir uns nichts vormachen, und wir haben mächtige Gegner ) - da habe ich den viel größeren Kampf schon gewonnen: den, gegen die Angst und die Ohnmacht. Ich tue jetzt nur, was ich Ihnen und mir schuldig geblieben bin in den vergangenen Jahren, in denen ich hoffte, schreibend für uns Gehör zu finden. Jetzt werde ich reden. Weil ich muss. Und weil all unsere sonstigen Bemühungen von eigennützigen Ignoranten zu nichte gemacht werden. Meinen Worten müssen nun also logischerweise Taten folgen. Und weil ich in all den Jahren immer so eng mit Ihnen war, weiß ich, daß es Ihnen nicht anders geht als mir. Dass auch Sie unter diesen Verhältnissen und der Dummheit leiden und Sie wie ich der Auffassung sind, dass es nun reicht. Genug ist genug! Sie wissen es, ich weiß es, wir haben es oft genug versucht, ohne dass man uns zugehört hätte - dann also: "freundliche Übernahme"... Ich weiß, daß Sie die Chance längst begriffen haben, dass Sie darauf gewartet haben, dass endlich etwas passiert, was diese Erstarrung auflöst. Und jetzt ist es passiert. Wir fühlen es... Und was mich noch so vergnügt macht: gleich...

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26. Juni 2009 - Nachtigallen sind wie Tweety mit Omma. Kriegt die Katz nicht.   

Moin, moin. Kennen Sie schon: heute Reisefieber, ich hab die Taschen nicht gepackt, würde meinem Schatz gern aus purer Liebe noch ein paar Hemden bügeln (sind aber keine da) und überhaupt: Frau Müller packt heut ein statt aus. Morgen, 10 Uhr - Frühstück in Duisburg. Und dann werden wir uns Sonntag endlich sehen - wobei ich echt nicht weiß, wie das sein wird. Aber egal, ob einer oder keiner kommt oder ganz ganz viele: ich werde mich freuen. Und freue mich jetzt vor - auf was auch immer. Die Tage werden ganz schön angefüllt sein, es sind eine Menge Dinge zu regeln, unzählige Fahrten von hier nach da - es wird also an dieser Stelle so lange wieder nur ein eingeschränktes Programm geben. Ich weiß, das sag ich immer und schreib dann doch, aber ich wollt nur nochmal drauf hinweisen: Ich habe keinen leistungsstarken Dienstwagen, keine Chauffeur, keine Sekretärin und keinen persönlichen Referenten: ich kann also nicht mal so tun, als sei ich fähig, auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen: ich arbeite so selbst wir gründlich. Ehrlichgesagt: Ich bin auch manchmal baff, was ich alles schaffe! In echt gezz. Heucheln kann ja jeder...Ganz unglaublich, was der tiefe Wunsch nach Veränderung an Kräften freisetzen kann. Gut, manchmal habe ich wirklich die Schnauze voll, fühl ich mich beschmutzt, je mehr ich mich einarbeite in das "Geschäft", (Geschäft! Ja! Als OB-Kandidatin bin ich für den WAZ-Konzern "Gewerbetreibende". Ich kann nur "gewerbliche" Anzeigen aufgeben - gemessen an der Brotlosigkeit, in die mich der gleiche Konzern entlassen hat, unmöglich, auch nur eine Kleinanzeige aufzugeben), also je mehr ich mich einarbeite, desto beschmutzter fühle ich mich.   Aber dann nehm ich ne kalte Dusche und dann geht das alles wieder ab. Ich glaub, ich bin auch mit Lotuseffekt auffeWelt gekommen... Und immer, wenn ich gar nicht mehr mag: dann denke ich an unseren glorreichen Tag und das Fest auf dem Burgplatz. Dann wachsen mir wieder Flügel und Wind kommt auf... 

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26. Juni 2009 - Geisterstunde - noch ne Runde durchs Haus ...

Na, sagen Sie mal! Was turnen Sie denn hier noch rum? Sollten Sie nicht schon lange im Bett sein? Klar, ich auch, aber ich muss noch arbeiten. Machen angehende Oberbürgermeister so. Geht nicht anders. Aber Sie gehn gezz ma ab innet Plümmo! Federball! Schicht im Schacht! Na gut, ein Lied noch  .... Hier. Und jetzt ...Wie, noch ein Geschichte? Also gut, aber nur, weil Sie?s sind. Nacht. Licht aus, Finger übber de Bettdecke...(Frau Müller lacht mal herzlich) Spaß muß sein...Ab gezz.



25. Juni 2009 - Watt hatt hej sächt?

Jetzt mal ehrlich : Was soll man davon halten? Nochmal, die Stelle markiert: "Hat denn die Stadt selber auch Termingelder irgendwo deponiert, die von der US-Finanzkrise gerade verschlungen werden? Für die Antwort auf diese Frage hat Kämmerer Langner nur ein spöttisches Lachen übrig. "Die Stadt hat kein Geld zum Verleihen - im Gegenteil: Wir müssen uns welches ausleihen - täglich."  Dann sind mit den 50 Millionen, von denen in der RP geschrieben wird, wohl doch die 30 Millionen gemeint, die die DVG bei den Lehmann-Brüdern...Und die 36 von denen die Stadtsprecherin...? Ich blick nicht mehr durch. Soll ich vermutlich aber auch gar nicht. Und Sie auch nicht. Macht nix. Kucken wir uns nach der Wahl mal an. Danach werden wir vieles viel genauer wissen. Für heute: Schluß. Sonst können wir am Ende nicht schlafen... 

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25. Juni 2009 - Unstimmigkeiten am Abend. Auch nicht labend.

Nun steht am 23. Juni ja in der RP man habe 2004 50 Millionen für das Cross-Boarder "Geschäft" vereinnahmt, nun lese ich hier , es seien36 Millionen gewesen. Wieviel waren es denn nun? Weiß das jemand? Und noch was, das ich gefunden habe. Zitat : ..." Der amerikanische Investor habe am frühen Morgen, wenige Stunden vor dem Versammlungsbeginn, per Fax überraschend einen Ausstieg aus dem Leasinggeschäft angeboten, verkündet Verbandschef Schuster. Die Vertragsauflösung aber soll – merkwürdige Koinzidenz – genauso viel kosten wie der geplante Kauf der US-Anleihen zur Absicherung. Dann geht alles sehr schnell, die Versammlung nimmt das Angebot mit großer Mehrheit an. Wenige Tage später werden die Verbände und der Investor handelseinig. Ende März werden die Verträge unterzeichnet sein. Verrechnet man die Ausstiegskosten mit den finanziellen Vorteilen, bleibt am Ende ein Minus von 10 Millionen Euro." Solche Sachen meinte ich, als ich eben schrieb, ich wüßte gern genaueres...Hier, noch was. Alle haben Probleme -  nur wir in Duisburg nicht? Bei uns klopft der Investor freundlich an und bittet uns selbst höflich um Rückabwicklung, wo andern Orts es genau anders herum läuft? Und wir kommen dann als einzige mit Plus-Minus-Null aus der Nummer raus? Glauben Sie das? Ich nicht. Little Lies. Extended Version.

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25 Juni 2009 - Die gute Nachricht. Für Milchmädchen.

Da stand sie da, so freundlich, so schön, die gute Nachricht: Das Gleisnetz der DVG gehört uns wieder uns! Dem Rat wurde nämlich, natürlich mal wieder in nichtöffentlicher Sitzung, denn das geht uns ja alle nix an, „mitgeteilt“, daß das Cross-Boarder-Leasing rückabgewickelt worden sei. Ich zitiere hier mal wörtlich aus der RP vom 23. Juni: „Den zwischenzeitlich angefallenen Gebühren und Verwaltungskosten in Duisburg standen über fast vier Jahre Zinseinnahmen aus dem sicher angelegten 50 Millionen Euro Kapital gegenüber. Stadtkämmerer Langner konnte darum dem Rat gestern nicht nur das Ende des Cross-Boarder Geschäftes mitteilen, sondern auch, dass für die Stadt keine Verluste entstanden. Weil die Schienen nun wieder der Stadt gehören, kann sie zum Beispiel freie Flächen unter den Gleisanlagen zum Parken frei geben. Der Edeka-Markt im Huckinger Angerbogen beispielsweise könnte davon profitieren“ Schön, nicht wahr? Das klingt ja erstmal gut. Nun ist das bei mir so, daß mein Knie ab und an ein heftiger Schmerz durchzuckt. Viele kennen das ja, wir merken dann vorher schon, dass wir bald im Regen stehen werden. Bei mir ist das ähnlich. Obwohl ich manchmal nicht sicher bin, ob mein Knie eher ein Barometer oder so Lügendetektor ist. Jedenfalls, kaum, dass ich die gute Nachricht gelesen hatte, zuckte es auch schon. Als Schriftsteller ist man gewohnt, auf Zuckungen aller Art achtzugeben. Also hab ich mir den Text noch mal genauer angesehen. Was stand denn da nun genau? Textmarker genommen: „zwischenzeitlich angefallen ... mitteilen...keine Verluste...freie Flächen...“Und schon drängten sie sich auf, die Fragen, die mein Knie stellte: Was heißt den „zwischenzeitlich“ angefallen? Gibt es etwas, das vorher anfiel – und in die Rechnung nicht mit einfloß? Gibt es „Abschlussgebühren“, die nicht drin sind? Die Verwaltung teilte mit? Wieso teilt die Verwaltung nur mit? Wer hat sie eigentlich ermächtigt, diese Rückabwicklung vorzunehmen? Und zu welchen Bedingungen? Hat der Rat dieser Rückabwicklung zugestimmt? Wann hat er das getan? Und wurde der gesamte Vorgang erörtert? Geprüft? 50 Millionen, zu sicheren 2% angelegt, das sind ja 1 Millionen pro Jahr – ohne Zinseszins. Was sind das denn dann für Gebühren und Verwaltungskosten? Was sind das denn für Kosten, die den gesamten Zinsgewinn verschlingen? Und vor allem: Wann immer jemand seinen Vertrag nicht einhalten kann, auflösen, rückabwickeln will, dann zahlt er doch nicht nur saftige Konventionalstrafen und trägt die Kosten für die abgesagte Party, - er steht doch auch für daraus resultierende Mindereinnahmen grade? Und da sind uns doch Gewinne entgangen, nicht wahr? Jedenfalls hat man uns das doch gesagt, damals, als man sich auf das Geschäft einließ, daß das ein Gewinn für uns sei, das Geld, mit dem wir wirtschaften können. Wo ist er denn dann jetzt, der Gewinn? Hat man sich geirrt? Wann? Damals? Heute? Hätte man nicht verhandeln müssen? Stand da nicht etwas im Vertrag zur  Nichterfüllung? Wenn der Kämmer ungefragt die Vorzüge der Re-Abwicklung mit „frei parken auf freien Flächen“ anpreist, und uns „kein Verlust“ als Gewinn verkaufen will, dann wüßte ich gerne mehr. Ich bekäme nämlich einen Lachanfall, wenn es in meinem Knie nicht so zuckte...

Tatsächlich haben wir einen Gewinn. Der liegt allerdings darin, dass wir aus diesem Teufelspakt nochmal mit einem blauen Auge rausgekommen sind, weil der Teufel selbst in Schwierigkeiten geriet. Aber dann soll man es auch aussprechen, muss es zugeben: dass es Teufelspakte waren. Und auch das blaue Auge darf man nicht abstreiten. Diese Schönrechnerei muß aufhören. Dieses Vertuschen. Dieses Berummsen und Beschummsen bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Auch die sprachlichen Umdeutungen, die Milchmädchenrechnungen - Schluß damit! Zahlen, Daten und Fakten müssen auf den Tisch. Und das offene Eingeständnis, wie falsch man gelegen hat, wie leichtfertig man war. Wer von ihm gemachte Fehler nicht offen eingesteht, der kann nicht aus ihnen lernen.Und ist damit für uns jemand, dem wir weder vertrauen, noch mit verantwortlichen Aufgaben betrauen können. Wer Milchmädchenrechnungen aufstellt, taugt nicht zum Chefbuchhalter. Um das beurteilen zu können, würde ich gerne mal einen Blick auf dieses Zahlenwerk werfen. Und das kann ich ja dann. Ab dem 1. September. Und Sie dürfen mir glauben: das werde ich tun.       

 

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25. Juni 2009. Mit bleiernen Armen. Muskelkater. Paul-Kater ist mir lieber.

 

Einen langen Text hatte ich geschrieben, heute morgen, zum Verkauf der LEG, und was das denn für unglaubliche Konstrukte sind, und noch unglaublicher, daß die Öffentlichkeit über so etwas nicht rechtzeitig informiert wird. Das ist nicht nur ein Skandal. Wenn sowas legal ist, dann wird Widerstand wirklich ganz schnell zu unserer Pflicht. Man könnte meinen, das wäre Kabarett. Vendetta 1 – was für ne Pointe. Erinnerte aber zu sehr an mafiöse Strukturen...Und über den heutigen Artikel zum Stadtfenster schrieb ich auch, ich hatte nämlich gerade herausgefunden, was das für ein seltsames Finanzierungsmodell ist, das von gestern. Es heißt PFI und ist der Vorläufer von PPP – ich werde Ihnen mal einen lustigen Vortrag zu diesen Verschuldungsmodellen halten. Lustig, weil: anders halten Sie das gar nicht aus...

Schrieb ich ja: Ich war ja auf dem Antiprivatisierungskongress, auf dem unsere Kommunalpolitiker sich hätten informieren können, über das, was sie da leichtfertig und verantwortungslos abnicken. Ich gebe mein Wissen gerne an Sie weiter....

Also, ich hatte gerade herausgefunden, was das ist – da zauberten die im Rathaus ein neues Kaninichen aus dem Hut. „Investor“ so verplauderte sich der, der gestern noch Investor war, Investor sei er gar nicht – er sei Dienstleister. Dienstleister! Das erfahren wir so ganz nebenbei, daß da, kaum das man den Blankowechsel in der Tasche hat, das Konto noch dicker überziehen, uns nöch übler verschulden will. Nicht PP“Investor“ sondern PPP. “Dienstleister“. Schon der Blanko-Beschluss ist eine Ungeheuerlichkeit, umso mehr, was sich über Nacht dann auch noch alles ändert.... Ich fand ganz wunderbar deutliche Worte, und ich hämmerte auf die Tasten, daß die Tastatur schon bersten wollte -  und dann war da wieder dieser falsche Knopp dabbei...und da waa dann...alles wech. Schneuz. 2 Stunden Arbeit,  feddich verlinkt, garstich, bissich, mit schönen Pointen gespickt wie dem Reh sein Rücken, und dann - alles wech. Futsch. Macht aber nix... Kommt immer Bessres nach....Gleich. Ich hab nach diesem Trauerfall dann nämlich, quasi zum Troste, eine gute Nachricht gesucht.  Irgendwas Gutes musste doch auch passiert sein. Und richtig... da war was ....

 

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24. Juni 2009 - Ein Kriegsminister übernimmt die Deutungshoheit:

"Wissen Sie, man kann auch im Einsatz für den Frieden fallen.

Krieg? Nein. Die Strategie ist eine andere."

 

Auch das will deutlich ausgesprochen sein: Die deutschen Soldaten in Afghanistan befinden sich in einem Krieg! Und wir sind nicht über alles informiert, was wir in diesem Falle wissen müssen. Vor einem Jahr schon habe ich eine Dokumentation gesehen, Nachtsendung, wie immer, in denen traumatisierte Soldaten von Ihrem Überleben berichteten. Und damals war die Lage dort bei weitem nicht so schlecht wie heute. Lassen wir alles einmal beiseite, was uns den Blick auf den Menschen verstellen könnte, jede Ideologie, vergessen wir für einen Moment, ob wir Pazifisten sind oder Ein-bißchen-Militaristen - da sind Soldaten in einem Auslandseinsatz - in unserem Namen, unter unserer Flagge - der mehr und mehr sich als das entpuppt, was er ist: ein Kriegseinsatz. Sie töten und sie werden getötet. "Blutjunge" Menschen, so bezeichnete sie der Wehr beauftragte Robbe" zögen ins Gefecht. Die drei, die man gerade in Särgen zu ihren Familien zurückbrachte, waren kaum älter als zwanzig Jahre! Die haben doch nicht ernsthaft geglaubt, sie würden dort ihr Leben lassen, als sie loszogen - zu dem, von dem man ihnen wie uns sagte, es sei eine Friedensmission, sie leisteten Wiederaufbauarbeit. Hat man sie genauso belogen wie uns? Ich fühle mich jedenfalls belogen. Schröder trat öffentlich für den Frieden ein und hinter den Kulissen wurde weitaus mehr "Hilfe" geleistet, als wir, das Volk, gebilligt hätten. Mehr und mehr kommt heraus von dem, an dem wir, ohne das man es uns hätte wissen lassen, beteiligt waren. El Masri, Kurnaz, Agenten im Irak, ein Kanzlerkandidat, unter dessen damaliger Amtsführung all das geschah, was immer noch bestritten wird, eine Kanzlerin, die den sofortigen Schulterschluss mit Bush vollzog.  Was passiert wirklich, jetzt, in Afghanistan? Wie geht es den Soldaten dort ? Vielleicht sollten wir einmal den Abt im Kloster in Hamborn fragen. Ich hab ihn vor vielen Jahren einmal kennengelernt. Da erzählte er mir, daß er die Soldaten dort seelsorgerisch betreut. Via Internet. Und ihre Familien hier. Ich glaube jedenfalls, es war Afghanistan. Oder Küste vor Libanon? Oder war es auf dem Balkan? Kosovo? Kongo war später ... nein, es war wohl Afghanistan. Seit ein paar Jahren sind wir ja soviel in Sachen Frieden unterwegs - da kann man leicht durcheinanderkommen, wenn man an der Heimat-Front steht...   Vielleicht kann der Abt uns ja erzählen, was da so los ist, wie es den Soldaten da geht, seelisch, und ob sie sich das so gedacht haben, wie es jetzt läuft. Ob sie alles haben, was sie brauchen. Ob ihre Ausrüstung in Ordnung ist. Ob sie einen Sinn darin sehen, oder vielleicht zurück wollen. Ob sie Angst haben... Es ist jedenfalls allerhöchste Zeit, dass wir anfangen uns auch dafür viel stärker zu interessieren, als wir es bis jetzt getan haben. Wenn wir herausfinden sollten, dass man uns auch hier getäuscht und über vieles im Unklaren gelassen hat, daß man unter Vortäuschung falscher Tatsachen das Leben dieser jungen Männer und Frauen aufs Spiel setzte, in unserem Namen, dann wäre das - verheerend. Mehr und mehr hätten wir uns dann auf  Wege begeben, die wir nie wieder hatten beschreiten wollen. Wir dürfen den Kopf nicht länger in den Sand stecken! Wenn Krieg geführt wird, Blut vergossen, Leben gegeben, in unserem Namen - dann müssen wir, in Kenntniss aller Informationen, darüber ausführlich geredet und das mehrheitlich befürwortet haben. Das ist aber nicht so. Die Bürger der Bundesrepublik Deutschland sind mehrheitlich gegen diesen Einsatz. Wenn man sich dennoch an diesem Krieg beteiligt, dann muss man mit uns reden. Man muss unsere Fragen beantworten. Denn wir, das Volk der Bundesrepublik Deutschland, muss das verantworten. Da kann man uns nicht in Unklaren lassen und uns mit rhetorischen Schlickefängereien daherkommen, die einem erwachsenen Menschen, wenn er sie sich aussprechen hört, eigentlich schon selbst die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Ein Mensch, der glaubt, mit so billigen Deutungen andere täuschen zu können, der nicht das Rückgrad hat, die Dinge beim Namen zu nennen, dem möchte ich nicht das Leben der deutschen Soldaten anvertraut wissen. Weiß ich aber. Werde ich auch nicht mehr zu schweigen. Es gibt viele Fragen, die wir stellen müssen. Und Dinge, die wieder beim Namen zu nennen sind. Ein Krieg ist ein Krieg ist ein Krieg. Ja. Ein Krieg ist ein Krieg.

Was wir machen, das ist allerdings was ganz friedliches. In diesen Breitengraden. Wir machen mal - spaßeshalber - von unserem Wahlrecht Gebrauch. Und geben dem Frieden damit eine Chance.

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24.Juni 2009 -  noch 6 Monate bis Heiligabend.

Guten Mittag! Und? Schon fleißig gewesen? Ich war heute beim fröhlichen Handwerker mit dabei, samt Krachmachmaschine, und hab die Hecke vorm Haus geschnitten. Rundschnitt. Im Moment versuch ich den Rundschnitt. Muß ja, also Hecke schneiden, zum Einen, damit der Blockwart sich ärgern kann - und ich weiß, daß er sich ärgert!...weil....also eigentlich will er, dass die Hecke wegkommt. Wenn ich sie pflege, dann weiß er: das gibt nix. Und dann ärgert er sich. Er will nämlich, dass alle Hecken auf der Strasse wegkommen. Das will er widerum, weil er es nicht geschafft hat, daß die Fliederhecke umme Ecke wegkommt. Warum er die weghaben wollte, dass weiß nur er allein. Pech für ihn, daß ich gerade eingezogen war. Damals begann, was als die legendären Heckenkämpfe von Langenhorn in seine Analen eingehen wird. Wissen Sie, das ist nämlich so, daß ich ja wirklich ein richtig netter Mensch bin - aber ich kann auch anders. Beispielsweise werde ich  sehr leicht streng,  wenn mir einer seine ganz persönlichen Vorstellung vom Leben im rechten Winkel aufzwingen will. Und Beton. Kann ich nicht drauf. Gar nicht. Auf Rotzigkeiten, Kumpanei und Rechtsbeugung auch nicht. Und wenn dann einer noch anfängt, Ämter und Behörden vor seinen Karren zu spannen zu wollen, da kann ich abber ganz schnell ma fies werden. Watt heiß, ich üb mich in verschärfter Freundlichkeit...Ich merk grade, ich bin dabei mich zu verplaudern, und zwar in einer ganz anderen Geschichte... Lange Rede, kurzer Sinn: Hamburg, 13 Uhr, Die Hecke steht. Der Schnitt excellent - die Frisur sitzt. Es ist ein toller Tag, klimaerwärmt und seewindig, richtig schön, wenn man alles andere ausblendet und einfach so vor sich hin schneidet und jetzt ich fühl mich ganz ganz prima. Gut so! Gestern habe ich mich noch genug geärgert, über diesen...den....Frieden-am-Hindukusch-Verteidigungsminister. Erst hatte ich ja "Kriegsminister" schreiben wollen, aber dann habe ich das zensiert. Entferntaste, zack - Krieg weg. Aber dann fiel mir das Interview von gestern wieder ein, und Krieg, hat der Minister erklärt, Krieg isses ja nicht... Aber dazu später. Ich mach gezz Päusken - habbich mir verdient... 

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23. Juni 2009 - Locker bleiben! Ich darf das! Hier darf jeder meinen, was er will.

Und natürlich darf ich das alles aussprechen. Und klar: Auch schreiben. Das hätte ich natürlich niemals im Wochenanzeiger veröffentlicht bekommen: aber das hier, das Tagebuch, das ist ja meins. Da kann ich  nicht rausgeschmissen werden, auch nicht gesperrt, wie im Forum "der Westen". Hier darf ich munter drauf los meinen, und glauben Sie mir: nie habe ich mich besser gefühlt, als jetzt. Endlich mal alles aussprechen! Die Dinge beim Namen nennen. Und die Hoffnung haben, etwas verändern zu können... Also, wo war ich stehengeblieben? ... Ach ja: Dass viele, ja die meisten unserer Probleme sich nicht auf Ortsebene lösen lassen. Dass wir die Suppe nur auslöffeln, die anderswo gekocht wird.. Nehmen wir einmal unsere finanziellen Probleme, die Überschuldung unserer Stadt. Sehen wir uns die an, dann müssen wir feststellen, daß ein Großteil der Belastung damit zusammenhängen, daß in Düsseldorf, in Berlin, Politik auf Kosten der Kommunen gemacht wurde und wird. Da ist man allerdings von einer Nachhaltigkeit, die man an anderen Stellen stets vermissen lässt. Munter wurden und werden in Bund und Land Gesetze gemacht, deren finanzielle Auswirkungen die Kommunen zu tragen hatten. Sei es der Aufbau Ost, der gerade Städte im Pott in eine etreme Schieflage geraten ließ oder die Familienpolitik, deren Kosten zu einem Großteil den Städten aufgebürdet werden: die Rechnung für Landes- wie Bundespolitik haben Städte zu zahlen, die unter der finanziellen Belastung längst zusammengebrochen wären, hätten nicht die gleichen findigen Geister, die stets die Rechnungen für ihren Deckel andere zahlen lassen, nicht auch gleich noch ein paar windige Lösungen für die Zahlungsunfähigkeit der Genossen und Kollegen an der Basis gefunden, die es denen auch weiterhin ermöglicht, das Geld mit vollen Händen aus diversen Stadtfenstern hinauswerfen zu können- und die Kosten dafür den späteren Generationen aufzubürden. Die Show muss ja schließlich weitergehen, auch unten, in den Niederungen des bundesrepublikanischen Lebens. Und dann ging es los, mit Cross-Boarder-Leasing, Sale and Lease-Back, und, neueste Variante: Pubic-Privat-Partnership. So wird in Berlin gerade mit dem Public-Private-Partnership-Vereinfachungsgesetz dafür gesorgt, daß die Verschwendung auf Ortsebene weitergehen kann. Der Haushaltskontrolle hatte man sich eh schon lange dadurch entzogen geglaubt, daß man städtische Betriebe ausgliederte, mit dem angenehmen Nebeneffekt 1) ein paar neue Posten für die Parteikollegen schaffen zu können und 2) (mit einem Nebeneffekt gehn wir noch lang nicht nach Haus. Mitnahmementalität.) die Löhne der städtischen Angestellten senken, und sich überhaupt einer großen Zahl von Mitarbeitern entledigen zu können.  Wenn der Stadtrat am Montag das "Stadtfenster" beschlossen hat, dann ist dies einer der Punkte, an denen all das, was mit Duisburg zu tun hat - und ein Punkt, an dem wir etwas ändern, den Hebel anstzen können. Hier, vor Ort.  Ein solcher Beschluss, der wirklich nichts anderes ist, als ein Blankowechsel (Wechsel ist hier viel zutreffender als Scheck), der den Bürger teuer zu stehen kommen wird. Dieser Beschluss ist ein unglaublicher Skandal. Vom Bürger gewählte Ratsherren und Frauen beschließen (vereinfacht zusammengefasst) in Auftraggabe und Anmietung eines Gebäudes, von dem sie nicht wissen, wie groß es sein wird und nicht wissen, wie hoch die Miete ist und sie haben uns verpflichtet, die Ausbaukosten selbst zu tragen und dieses Gebäude 25 Jahre lang zu jedwedem Preis anzumieten. Wie dieses Modell der Finanzierung dessen, was man sich nicht leisten kann, heißen soll, wird nirgendwo erwähnt. Aber wie immer man das am Ende nennen wird: es ist die pure Unvernunft, die regiert. Kein vernünftiger Mensch würde nämlich für 25 Jahre sich einen Mietvertrag ans Bein hängen, für ein Gebäude, dass er sich aus eigenem Vermögen schon lange nicht mehr leisten kann, der kleiner ist, als er ihn ursprünglich hat haben wollen und für den er den kompletten Innenausbau übernehmen muss. Wissen Sie, wie viele Mieten dieser Art wir schon zu zahlen haben? ... Was die Linke dazu bewogen haben mag, von der Kulturausschussitzung bis zur Ratssitzung eine Kehrtwende zu machen - das wissen wir nicht. Vielleicht ist es das Brummkreisel-Gen, vielleicht ist auch zwischenzeitlich etwas passiert, eine Erleuchtung oder so, etwas, dass sich unserer Kenntnis entzieht. Ich hätte jedenfalls gern von jedem, wirklich jedem einzelnen Ratsherrn, der dafür gestimmt hat,  eine persönliche Erklärung darüber gelesen, was ihn veranlasst hat, einen solchen Beschluß zu fassen. Wie kann man etwas beschließen, dessen Inhalt einem völlig unbekannt ist?  Ich bin sicher, wenn Politiker für ihre Entscheidungen persönlich zu haften hätten, auch auf kommunaler Ebene, würden Beschlüsse wie dieser nicht gefasst...Dass haben die Weltfinanzierungsmodelle mit Duisburg zu tun: dass sie auch hier Platz greifen, uns die Luft abschneiden, aber auch: dass wir solche Dinge ja nicht tun müssen. Wir müssen uns nicht mit solchen Verträgen knebeln, wir müssen in diese Fallen nicht tappen, niemand kann uns zwingen, uns, die nächste und übernächste Generation zu verschulden. Wenn das trotzdem geschieht, dann, weil es viel zu wenige unabhängige Menschen in den verantwortlichen Positionen gibt, die diese Dinge kontrollieren und die Bürger rechtzeitig über die Risiken informieren, die Rechenschaft fordern von denen, die solche Verträge durch Ihre Beschlüsse "auf einen guten Weg" bringen. Immer sind es Parteien die diese Positionen besetzen und immer geht es von oben nach unten. Deswegen macht es Sinn, großen Sinn sogar, hier unten einzugreifen und alle Positionen zu besetzen, die wir besetzen können. An die "oben" , die Weichensteller und Strippenzieher, an die kommen wir nicht ran, noch nicht, aber wenn wir in Duisburg eine unabhängige Oberbürgermeisterin stellen, dann ist ein unübersehbarer Anfang gemacht. Dann haben wir den Pflock herausgezogen aus diesem gordischen Knoten. Und dann bekommen wir den Faden auch wieder zu fassen, an dem wir herausfinden werden aus dem Labyrinth der Unsinnigkeiten, diesem Spiegelkabinett der Eitelkeit, Unfähigkeit, Maht- und Geldgier. Das hat das mit Duisburg zu tun. Alles hat mit allem. "Wenne die Welt ändern willz, fängße am Besten bei Dich selbß an" hat Hertha gesagt. Wenn wir die "Berliner Verhältnisse" ändern wollen, wo es zugeht, wie bei Hempels unterm Bett und wo dennoch, wie von Zauberhand, immer dieselben sich eine goldenen Nase auf Kosten anderer verdienen, wenn wir das ändern wollen, dann fangen wir am Besten damit in Duisburg an. Wir können auch dann noch nicht  viel tun, außer denen genau auf die Finger zu sehen, die gewählt wurden, und beharrlich die Vertretung unserer Interessen und Transparentz fordern und das direkt, vor Ort, am Burgplatz, dahin, wo unser Auge hinreicht. Und wissen Sie was? Das allein wird schon genügen. Dann geraten die Dinge nämlich von selbst in Bewegung.... Leuchtturmprojekt quasi. Wenn Sie verstehn, was ich meine. Aber da bin ich sicher. Sie haben mich schon immer gut verstanden. Selbst dann, wenn ich zwischen den Zeilen schrieb...

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23. Juni 2009 - weiter im Text.

Wie auch immer Frau Kraft das schafft - ihr Schaffen wird uns Probleme bereiten. Unsere Politiker sind meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage aus sich selbst heraus diese verhängnissvollen Verstrickungen zu lösen und die ebenso notwendigen wie dringenden Entscheidungen zu treffen, die uns aus diesem Irrgarten herausführen. Wir wollen dahingestellt lassen, woran das wohl liegt - wir wollen, aber wir dürfen es nicht. Wir müssen auch hier genau hinsehen, wer von dieser Politik profitiert und welche Politiker in nicht unerheblichem Maße auch von den Entwicklungen profitieren. Wir müssen nämlich langsam mal die Spreu vom Weizen trennen. Wir können unsere Zukunft, nicht mal unsere Gegenwarten, Menschen anvertrauen, von denen wir nicht wissen, "wes Brot sie essen". Die Lieder die sie singen, geben jedenfalls zu der Befürchtung Anlass, dass es nicht unseres ist.  Ich halte es für unabdingbar, daß Mandatsträger ihre "Neben" einkünfte rückhaltlos offenlegen. Wenn es in Schweden möglich ist, in jeder Stadtbücherei die Steuererklärung der königlichen Familie einzusehen, ohne dass davon das Reich untergegangen wäre oder das Königshaus an Ansehen verloren hätte, dann muss das auch hier möglich sein. Und es reichen da nicht Angaben wie: "über 7500 Euro jährlich". Es macht einen erheblichen Unterschied ob jemand 7501 Euro oder 200 000 Euro neben seinem Mandat erhält, da reicht der lapidare Hinweis "mehr als" nicht. Hier muss - auf welche Art auch immer - für absolute Transparenz gesorgt werden.Ich werde es für mich so halten, daß im Rathaus, beim Pförtner, für jeden einsehbar meine Kontoauszüge und Steuererklärungen liegen habe. Wer will, kann kucken. Auch lukrative Positionen in Aufsichtsräten dürfen nicht mehr automatisch mit Parteien- oder Gewerkschaftsvertretern, sondern mit unabhängigen Eperten besetzt werden. Und...und...und... Und eines möchte ich hier noch ganz deutlich festhalten: die Forderung nach Offenlegung der Einkommenshöhen und Quellen kommen ja nicht aus dem luftleeren Raum. Wir haben oft genug Anlass zur Nachfrage gehabt und es wurde erstaunliches zu Tage gefördert. Je mehr öffentlich wird, umso größer ist unser Anlass zur Sorge. Ich erinnere hier auch an Frau Flach (FDP) und Herrn Laurentz-Meyer (CDU), die Gehälter bezogen, ohne nachweisliche Leistungen zu erbringen. Und wir wollen auch Super-Clement nicht vergessen - den Herrn der Zeitarbeit, der überdurchschnittlich gut an den von ihm eingeführten unterdurchschnittlichen Löhnen verdient. Auch unser Gazprominenter Schröder: unvergessen. Das alles hat doch nicht nur "ein Geschmäckle" - ich meine, das stinkt doch so manches ganz gewaltig bis zum Himmel. Lesen Sie doch einmal die Nebeneinkunftsquellen von Herrn Westerwelle durch. Das ist doch das Who-is-Who der Versicherungswirtschaft. Und das Alles müssen wir noch viel viel genauer wissen. Und da widerfährt ja auch niemandem, was für uns nicht schon Realität wäre. Eigenartigerweise ist es aber so, dass je gläserner der Bürger wird, umso mehr sich die Schleier um seine Abgeordneten verdichten.. Aber was hat das Alles mit Duisburg zu tun?... Gleich...Ersmaa: Fofftein.

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23. Juni 2009 - schon wieder eine Mittsommernacht voraus. Heute: Julianische Kalender.

Und mein Horoskop verheißt nur Gutes. Rings um mich rum können alle beruhigt und gelassen sein - meine zarten Schultern halten jeder Belastung stand. Na denn!  Licht aus, Spot an. Moin, moin übrigens. Hab ganz gut geschlafen, jetzt, wo das mit Pauls OP vorbei ist. Kleine Spritze, blauer Traum...Wußten Sie, dass unkastrierte Kater heute selten 3 Jahre alt werden? Plattgefahren. Auf der Suche nach Liebe. Da haben wir Glück gehabt. Sagt Frau Doktor Imken, die Haus-Tierärztin. Kommt. Sowas gibt es. Kleinere Eingriffe daheim auf dem Küchentisch. Wenn die das in Berlin erfahren, dann führen sie das demnächst auch für uns ein... Im Laufe der Monate habe ich ja eine Menge Themen hier "angerissen" und der ein oder andere wird sich sicher schon gefragt haben: Was hat das alles mit Duisburg zu tun? Hertha, die ja in ein Schnupperkursus für angewandten Buddhismus anne Volkshochschule waa tät sagen: Alles. Und Nichts. Tatsächlich ist die Welt eine "globale" geworden - genau, wie sie es uns tagtäglich predigen, wenn wir die Verbesserung unserer Lebensumstände einfordern und sie dies mit den Hinweisen auf "Sachzwängen in einer stetig sich globlisierenden Welt" ablehnen. Nichts, was geschieht, geschieht einem allein. Wenn in China der berühmte Sack Reiss umfällt, hört man auch bei uns die Flöhe husten. Die Probleme, die wir weltweit haben, haben stets ein anderes Gesicht, haben nationale Züge, aber die Ursachen sind dieselben. Hemmungsloses Gewinnstreben einiger Weniger auf Kosten Aller. Die Natur, die Tiere, die Menschen - es wird ausgebeutet, was immer sich nur ausbeuten lässt. Im einen Teil der Welt muß man sich mehr, im anderen weniger anstrengen, um an der Leuts Geld zu kommen, - das ist ja eine Frage des Bildungsgrades derer, die man ausnahmen will. Während die Einen auch weiterhin einfach dumm gehalten werden müssen, in denen man ihnen erst gar keine Bildung zuteil werden lässt, muss man die Anderen erst mal wieder tüchtig verblöden. Auf beiden Feldern macht man ganz erhebliche Fortschritte... Wir alle wissen doch, dass die Probleme die Duisburg hat, zum großen Teil nicht auf Ortsebene zu lösen sind. Nicht einmal auf Landesebene. (Das ist ja auch so eine Sache: Die Parteienvertreter (ich schreibe bewusst nicht:Volksvertreter)  nehmen auf den unterschiedlichsten Ebenen die unterschiedlichsten Haltungen ein. So kommt es, dass, wo früher schlimmstenfalls der eine, den anderen im Bundesrat blockierte, wir heute Zeugen der Selbstblockade werden. Immer öfter dürfen wir staunend zusehen, wie ein und derselbe Mensch, in den unterschiedlichsten Gremien die widersprüchlichsten Positionen vertritt. Wo wir als Kind fasziniert auf einen Brummkreisel starrten, reicht heute zuweilen der Blick auf einen Politiker. Das Mindeste, was geboten wird, ist der einfache Spagath - der muß dann schon mal vom Stapeltor bis zum Landtag reichen.Das "zwickt" dann schon mal im Schritt...Oder Frau Kraft, die Spitzenkandidatin der SPD in NRW: auf Ortsebene in Mülheim für ÖPP  (ich erklär Ihnen das gelegentlich mal in einfacheren Worten und anhand von Beispielen) also, Frau Kraft: ist in Mülheim dafür (da regiert die SPD und da ist sie aus wohlfeilen Gründen dafür) in Düsseldorf, wo sie Ministerpräsidentin werden will, da ist sie dagegen (da regiert die SPD nicht, will aber und da ist sie aus ebenso wohlfeilen Gründen dagegen) und in Berlin, als Mitglied des SPD-Vorstandes wieder dafür (da regiert man mit und ist ganz unbedingt dafür, schließlich hat man ja selbst dafür gesorgt, und sorgt noch dafür, daß das auch klappt, vor Ort, mit den windigen Finanzierungsmodellen, die uns ruinieren.) Da reicht ja Schizophrenie allein nicht mehr aus, das werden Sie zugeben, da ist man ja bestenfalls zu zweit. Für die Politik von heute braucht man offenbar eine Veranlagung zu multiplen Persönlichkeitsstörungen. Mit einer Gluten-Unverträglichkeit allein lässt sich das nicht erklären... Moment, ich hol mir mal einen Kaffee... Bisken Musik solange...

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22. Juni 2009 - gegen 23 Uhr

Zu der Tatsache, daß der noch amtierende Oberbürgermeister es nicht für nötig befand, heute persönlich auf dem Burgplatz zu erscheinen, will ich gar nix sagen - auch das werden wir am Wahltag quittieren. Warum viele Worte machen, wenn ein kleines Kreuz auf dem Wahlzettel viel besser alles sagt. Herr Sauerland überbietet in einigen seiner "Nicht-Leistungen" noch Frau Zieling - die wäre sicher auch heute nicht erschienen, hätte aber sicher darauf verzichtet, Frau Janicki Grüße ausrichten zu lassen - und ihr damit eine Wahlkampfplattform zu bieten...Heut Abend nur noch die für mich wirklich wichtigste Nachricht des Tages: Paul geht es gut, er hat die OP prima überstanden, besser als ich, aber ich reg mich auch langsam wieder ab. Und morgen gehe ich dann auch endlich zu dem chiropraktischen Meister, damit ich fit bin, wenn wir uns treffen. Haben Sie doch bestimmt auf dem Plan - ich erinnere aber gern nochmal: Sonntag gegen 16 Uhr 30, Gaststätte Alt-Neudorf.  Und das Photo von dem Wirt und mir und sein Mopped inne Wedau habe ich mittlerweile auch in den PC umgefüllt bekommen. Ob ich`s Mopped fahren würde mögen? Nö. Ob ich mitfahren würde wollen? Nö. Ich hörs nur gern knattern und wollt einfach mal draufsitzen. Habbich gezz. Is au erleedicht, ich weiß gezz: Pferd is besser für mich. Mopped is mehr watt für Jungens...

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Montag 22. Juni 2009  - Sonnenschein

Ich brauchte mal ein Wochenende für mich, ein richtiges, eines ohne irgendeine Verpflichtung, mal nur so, zum Ausruhen, zum Sich-Sortieren. Eines kann ich nach zweieinhalb Monaten Wahlfreuden festhalten: Alles ist viel schlimmer, als ich dachte. Und ich dachte mir schon ziemlich viel... Entmutigt? Nein, bin ich nicht. Ich bin froh, daßwir anfangen, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen, ein Zeichen zu setzen, daß es so nicht eitergehen kann - und dass wir so auch nicht weitermachen werden. Einige ganz bemerkenserte Nachrichten las ich am Wochenende: Da war eine kleine Notiz im Abendblatt und ich hatte sie mir auch ausgeschnitten, aber mein Mann hat den Schnipsel dann entsorgt, so daß ich Ihnen hier nur die Zeilen zusammenfassen kann. Da stand im Abendblatt zu lesen, daß wir (Experten zufolge) einem Jahrhundert des Hungers entgegen sehen. Und daß man dringend etwas gegen den Hunger unternehmen muss. Dass nur 1 Prozent der Summe, die gerade weltweit für Konjunkturprogramme aufgewendet werden, ausreichen würde, um das Hungern auf der Welt dauerhaft zu beenden. 1 % !!!  Seit 4 Jahrzehnten reden wir nun schon über die Beseitigung von Hunger, Armut und Elend - und haben doch nicht mehr zu Stande gebracht, als das Elend zu vergrößern. Und auch der Hunger hat Ursachen. Dieselben, die wir alle schon kennen, die auch unseren bescheidenen Wohlstand zu verschlingen drohen: Hemmungsloses Gewinnstreben, Korruption und das fehlen jedweder Ethik und Moral. Und überall stoßen wir auf die gleichen Akteure, denen von willfährigen Politikern Tür und Tor für ihre Machenschaften geöffnet werden - und wo das nicht möglich war, ihnen doch nichts entschiedenes entgegen zu setzen wusste. Ob vor den Küsten Afrikas (u. Lateinamerikas) der Bevölkerung das Meer leer gefischt oder der Markt mit Milchpulver aus hiesigen Überproduktionen überschwemmt und so die Bauern in die Knie gezwungen werden und Landraub betrieben wird: immer sind sie dabei, die "Global Player" , die Einzigen, die Nutzen aus der weltweit zunehmenden Verelendung ziehen, deren Ursache und Wirkung sie sind. Für sie ist die Weltbevölkerung, sind wir, nichts anderes, als eine Art Nutzvieh. Und ließ man uns früher schon mal auf eine grüne Weide, so ist man mittlerweile zur Massentierhaltung übergegangen...Dann waren da weitere Nachrichten: eon (gerade eben noch 10 Milliarden Gewinn gemacht) will 9000 Stellen streichen. 10 Milliarden Gewinn - 9000 Stellen weg. Da gibt es nur eins: Jeder, aber auch jeder, der noch Kunde von eon ist,  muß seinen Vertrag kündigen. Wir müssen sie in die Knie zwingen. Das muss gehen, wie damals bei der Erdölplattform, die im Meer versenkt werden sollte. Da werden sie schon einlenken müssen, wenn wir ihnen nichts mehr abkaufen, wenn sie sich nicht anständig verhalten. Wir dürfen das nicht weiter hinnehmen, das ist ja nun der Gipfel aller Unverschämtheiten und Dreistigkeiten. Wenn wir das unwidersprochen hinnehmen, dann werden sie wissen, dass man uns ALLES zumuten und Alles wegnehmen kann. Wenn wir das hinnehmen, dann sind wir tatsächlich wie Nutzvieh, wie Schafe, die sich willig zur Schlachtbank führen lassen....Und noch eine Meldung "evonik" -, bevor man sich auf anderes zu "konzentrieren" begann, einmal die Ruhrkohle AG - will auch unter den großen Schutzschirm, will auch Staatskredite. Also: unser Geld. Auch diesen Schauer muss man sich ganz bewußt den Rücken runter laufen lassen... Und dann... ich zappte so vor mich hin... landete ich beim Parteitag der Linken, wo gerade Gregor Gysi redete. Sie wissen - und ich möchte es hier noch einmal deutlich betonen - ich stehe allen Parteien gleich weit fern. Auch mit der Linken habe ich nix am Hütchen... Aber die Rede, in die ich dazappzappzarrapzappzapp reingeraten war, war eine der besten Reden, die ich in meinem Leben je gehört hab. Da war sie, die klare Analyse, da waren Sie: die deutlichen Worten, das Benennen dessen, was ist, offen und schonungslos.... Und was hörte man davon in den Abendnachrichten? Kein einziges Wort.Und auch die Berichterstattung, die ich bisher las und sah, erwähnt mit keinem Wort, was da für eine Rede gehalten worden war. Man redete die Linke wie üblich klein und radikal,  spöttelte,belustigte sich, schrieb sie ab. Das hat mit Informationspolitik zu tun, aber nicht mehr mit freier, fairer und schon gar nichts mit ausgewogener Berichterstattung...4 Ereignisse in 2 Tagen, 4 mal Nachrichten und Berichte über den Zustand unserer Welt... Da kann man schonmal schweigsam werden. Wichtig ist aber, dass man immer die Sprache wieder findet...das Elend in Worte fasst. Und wenn alles benannt ist, dann Lösungen finden. Und Worten Taten folgen lassen... Unsere erste Tat wird sein, zu wählen. Diesmal haben Sie eine Wahl. Ich habe eher keine, mir ist das alles hier innere Verpflichtung,, aber Sie haben ein Wahl. Und ich kann Sie nur inständig bitten: Lassen Sie uns die Gelegenheit beim Schopfe packen. Wir müssen an maßgeblicher Stelle einen Fuß in die Tür bekommen. Und wo ginge das besser, als hier, bei uns, zu Hause. Lassen Sie uns gemeinsam in Duisburg anfangen damit. Wenn wir auch nicht die ganze Welt auf einen Schlag ändern können, so können wir doch vor unserer eigenen Haustür kehren. Die Welt ist hier ebenso verdreckt wie anderswo. Und irgendwo müssen wir ja mal anfangen, die Dinge wieder in Ordnung, ins Lot,  zu bringen " Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir? Wann - wenn nicht jetzt?"

Paul wird jetzt gleich operiert.Ich werd ihm dann ne kleine Weile die Pfote halten müssen. Am Abend lesen wir uns spätestens wieder.

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20. Juni 2009 - astronomische Sommersonnenwende. Und: Alles fließt.

Ich glaub, heut möcht ich mal für mich sein... Mal ein bißchen denken.. An das Jahr. Und wie es war. Bis hier hin. Man sieht sich. Zum Tanzen...



20.6.2009, in der geistreichen Stunde

Schön draussen. Eine sternenklare Nacht voller Vergangenheiten. Mit mehr als einem Hauch von Zukunft. Schlafen Sie gut.



19. Juni 2009 - Mal was ganz Anderes...

Hier (rechts ma klicken) eine kleine Geschichte für heute Abend. Betthupferl. Hab ich mit einem Trick aus den Tiefen des Internetzes nach oben befördert. obengelb sozusagen. Sowas schreibe ich auch. Hab ich nen Preis für bekommen. Ist im Theater vorgelesen worden. Von Schauspielern. Ich bin ja nicht nur "die Mimi" gewesen, in den vergangenen Jahren. Ich hab immer auch eine Menge getan, was über das für Sie Sichtbare hinausging. Und von dem Sie nie etwas gehört haben. Zum Beispiel habe ich auch einmal eine Mauer aus 13.000 Kondensmilchdosen ( 1 LKW  voll)  gebaut. Sie war 11 Meter lang, 2 Meter 20 hoch und allein das Trägergestell dafür wog über eine Tonne und mußte mit einem Tieflader auf den Oberhausener Marktplatz gefahren werden. Die ganze Mauer: an einem Tag auf und wieder abgebaut. Warum ich das gemacht habe? Weil damals in vielen Zeitung stand, ich würde das tun. Und da wollte ich einfach mal die Welt den Nachrichten anpassen und zeigen, was Menschen können, wenn Sie wollen und zusammenarbeiten. Die Unglaublichsten und Unvorstellbarsten Sachen, Dinge, von denen alle sagen, die können niemals funktionieren. Ich hab damals knapp 14 Tage Zeit gehabt und nicht einen Pfennig Geld. Am Ende haben viele viele Menschen mitgemacht und wir haben es geschaftt. Das, von dem alle sagten, das schafften wir nie. Und es gibt eine vollständige Dokumentation dieses Projektes, denn Paul Schulte, Photograph bei der NRZ, hat das alles damals in hunderten von Bildern festgehalten. Und er kennt eine Galeristin in Duisburg und will fragen, ob sie die Bilder von damals nicht ausstellen möchte. Ich würde Ihnen gerne erzählen, wie das war, als wir Unmögliches in ein paar Tagen möglich machten. Und auch, um Ihnen zu zeigen, was und wen ich alles in Bewegung brachte. Ohne Geld. Und was alles möglich ist,  wenn eine genügend große Anzahl Menschen das will und sich einer Sache ganz persönlich annimmt.... Ich dachte, ich erzähl mal was Anderes. Immer nur Politik gibt tiefe Falten....

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19. Juni 2009 - einer von den vielen Tagen, an denen Frau Vogt empört ist.

Frau Vogt ist mindestens so oft empört, wie Phrasen-Drescher, der Supermann von Oberhausen, zutiefst enttäuscht war. Ich hab dann irgendwann aufgehört, mich darüber zu empören, über was sich Frau Vogt  alles nicht empört - man will ja die Tage und Nächte nicht nur verdrießlich verbringen. Aber gestern war Frau Vogt nicht nur empört - sie war entsetzt! Und nicht nur sie, Herr Mosblech gleich mit. "Die Polizei muss den geordneten Schulbetrieb wieder herstellen (...)". Klar, und wir brauchen die Bundeswehr im Innern. Schließlich will unsere Freiheit auch am Globus-Gymnasium verteidigt sein... "Gezz werd nich widder zynisch" hätt Hertha gesacht, während Bommel mir dä Pokal rübbergereicht hätt... Mich würde mal interessieren, ob Frau Vogt dabei gewesen ist, oder ob sie sich wiedermal nur eines ihrer vorschnellen Urteile erlaubt. Ich jedenfalls gehe davon aus, dass die Schüler nicht wußten, daß Abiturprüfungen stattfanden und in Kenntniss darüber sich auch verantwortungsvoll ihren Mitschülern gegenüber zurückzogen. Frau Vogts "Empörung" gibt aber tiefen Aufschluss darüber, welche grundlegende Haltung sie zu dieser Jugend und ihren Protesten einnimmt. Sie hört sich an, als seie sie persönlich dem leibhaftigen Mob in Pariser Vororten begegnet. Ich würde Frau Vogt gerne mal entsetzt und empört und entrüstet darüber erleben, wie die Verhältnisse sind, die auch ihre Partei geschaffen hat und aufrecht erhält. Ihre Empörung darüber, dass man sich soweit entfernen konnte, für was man einmal stand. Und zu feige, die Wahrheit einzugestehen: Dass man nicht die Kraft, nicht die Ideen und schon gar nicht den Mut hat, sich aus den unzähligen Verstrickungen und Umarmungen zu befreien, in die man sich begeben hat. ..So..Jetzt brauch ich erstmal nen Kaffee...Für Sie habe ich hier noch ein Video von dieser wundervollen Jugend. Sie hat verstanden, was ihr, was uns widerfährt. Und sie haben sich vernetzt, diese wunderbaren jungen Menschen. Weltweit... Sie haben sich friedlich in Bewegung gesetzt.  Wie auch wir uns friedlich in Bewegung setzen. Tanzend Richtung Rathaus...

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19.Juni 2009 - Morgens schon ...Das Neueste von Gestern.

Sie riskieren ihr Leben. Täglich. Die, die dort marschieren, die, die dort filmen und die, die diese Bilder ins Internet stellen. Das wollen wir nicht vergessen, daß sie tagtäglich ihr Leben riskieren für die Demokratie...



18. Juni 2009 - Immer wieder Duisburg.

UnserTreffen für den 28. Juni, 16:30 habe ich jetzt fest verortet - wir treffen uns in der Gaststätte "Alt Neudorf" auf der Gustav-Freytag-Strasse 10. Klick hier.  Der Kontakt ergab sich in der Wedau, bei der Unterschriftensammlung, als Willem mit sein Mopped anne Weddau nebn Frau Müller ihrn Stand zu parken kam. Bernd Wilhelm Heinitz ist Wirt, das Mopped ist eine Harley - und wir sind froh, dass er für uns die Kneipe auflässt - Sonntags hat er nämlich sonst nur bis 5 Dienst. Sie können ja mal auf der Seite blättern - ich finde, wir haben es da sehr sehr gut getroffen. Ich hab auch ein Photo, von ihm, dem Mopped und mir - aber der Überspielkabel ist weg - ich kanns nicht auf den Computer bringen. Diese ganze Kabbelaasche treibt mich in den Wahnsinn, Überspielkabel, Scartzeugs ebenso wie Handystecker. Diese ...grrrr.... diese....grmpf....EWG, diese.....Truppe, die von der Banane bis zum Busen alles, aber auch alles meint normieren zu müssen, was sich nicht normieren lässt, diese...(selbstzensiert) schaffen es nicht, "einen Stecker für alle" durchzusetzen. Warum auch? Da liegen die Wirtschaftinteressen ja anders. Je mehr, je besser. Für den Gewinn. Hauptsache die Gurken wachsen grade und meine Brust entspricht der Norm der Büstenhalter... Seitdem die die Kleidergrößen geändert haben muss ich alles, wirklich alles erstmal anprobieren. Die Jüngeren wissen das kaum noch, aber es gab mal eine Zeit, da galt was draufstand. Immer. Damals, als die Welt nch nicht auf dem Kopf stand. Als wir uns nicht der Norm anpassen mussten, sondern die Norm aus der  "Normalität" heraus sich entwickelte. Jetzt huck ich hier mit 2 Schuhkartons der unterschiedlichen Strippen für die unterschiedlichsten Geräte um nach Stunden des Probierens festzustellen: Die "richtige" ist immer woanders...Und wenn die Speisekammer leer ist, kann ich die Kabel alle reinhängen...Aber das nur mal eben zwischendurch. Damit Sie was zum eintragen haben, in Ihren Kalender.  ..Ich träume  jetzt weiter. Und find die richtige Strippe.

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18. Juni 2009 - Dümmer geht`s immer. Nachlese.

Heute Morgen will ich nur eines: den Schülern und Studenten meine Solidarität bekunden. Ich schrieb es schon mal über Fernsehtalkshows, heute brauch ich (in abgewandelter Form) auch die Tageszeitungen nicht mehr auszunehmen: Manchmal weiß ich wirklich nicht, wer seinen intellektuellen Tiefpunkt schon erreicht hat: die jeweiligen Journalisten oder die Kommentatoren. Ich bin jedenfalls nach wie vor noch auf der Suche nach dem Dümmsten, wobei der gestrige Tag auch schon sehr ergiebig war. Was da so über Kanäle und Blätterwald verbreitet wird - unfassbar. Da gehen diese jungen Menschen, die wir überall, wirklich überall, völlig allein gelassen haben, auf die Strasse und machen auf die Probleme aufmerksam, in die sie sich durch eine unfähige Politik gestellt sehen - und schon kommt die mittlerweile prompte Reaktion in Form von dümmlichen und unqualifizierten Schlagzeilen und Kommentaren. Es ist zum Kotzen. Wir setzen Sie solchen "Experimenten" aus - und dann sollen sie auch noch die Klappe halten. Demonstrieren? Ja. Aber doch bitte daheim um den Küchentisch. Protest? Ja, aber nach Schulschluß und vor allem: leise. Sonst gibts Stubenarrest. Und wer 16 ist, der darf zwar wählen, aber wenn er an einer Demonstration teilnehmen will, braucht er für die Fehlzeit eine Entschuldigung der Eltern. Ich möchte heute nicht jung sein. Das fühlt sich ja schon vom Zukucken bescheiden an. Ich hatte damals, Anfang der 70er, als Arbeiterkind, schon wenig Chancen, obwohl eine SPD, wie es sie früher einmal gab, einige auf den Weg gebracht hatte - heute hätte ich gar keine mehr. Eines der reichsten Länder der Welt "leistet" sich die miserabelste Kinderbetreuung, die miserabelsten Schulen, die schlechtesten und überfülltesten Unis - und die größte Chancenungleichheit. Wir sind wirklich super! Und medial wird eine ganze Generation junger Menschen in Verruf gebracht, weil an einigen, wenigen Ausbrüchen sichtbar wird, was wir getan, geduldet oder unterlassen haben. Diese Jugend wird seit dem Kindergarten mit immer neuen Versprechen und Lippenbekenntnissen abgespeist, und eine Politik, die über den eigenen Tellerrand nicht blicken kann und warnenden Hinweisen gegenüber völlig resistent ist, verschärft durch Maßnahmen, die eher Experimentalcharakter, denn etwas mit Bildungspolitik zu tun haben, ihr Leben und ihre Ausbildung bis zur Chancenlosigkeit. Ob im Kindergarten, Schule oder Universität: die Übel sind seit bald 2 Jahrzehnten immer die Gleichen: zu große Gruppen, zu wenig Betreuer,  zu schlechte Ausstattung. Geändert hat sich nichts. Die Probleme werden auf dem Rücken der Kinder, Schüler, Studenten, abgeladen. Sind so kleine Hände? Schwacher Rücken? - Nicht so schwach, als dass ihnen nicht noch all unsere ungelösten Probleme und die Last der Schulden, die eine verantwortungslose Politik macht, aufgebürdet würden. Sie haben doch Recht: Wären Sie eine Bank, ein Unternehmen: Ihre Zukunft zu retten hätte man sich längst mal ernsthaft angestrengt. Stattdessen doktert man an Symptomen herum und überlässt auch unser Bildungssystem mehr und mehr wirtschaftlichen Interessenten. Ja, Interessenten! Denn auch da gibt es sie: die Gewinnstreber. Und auch da werden Ihnen die Wege bereitet. Sie fangen an, Schulen und Universitäten für Ihre Zwecke zu vereinnahmen. Noch nennen Sie es "Sponsoring" - aber es ist schon jetzt der nächste Sündenfall. Auch die Freiheit von Forschung und Lehre sind bedroht. Und auch hier gilt es nach den Ursachen zu fragen. Und zu sagen, was ist. Die Jungen haben gestern vieles benannt.  Auch sie haben offenbar ihre Sprache gefunden. Statt sie zu belächeln, zu verspotten oder ebenso dummdämlich wie dreist ( Frau Schavan!) zu kritisieren, hätte man gut daran getan, ihnen zuzuhören... Wir werden das tun. Wir werden einander beistehen müssen. Es war kein Zufall, wenn der Essener  Demontrationszug am Arbeitsamt vorbeiführte. Noch sinnfälliger wäre nur gewesen, ihn dort enden zu lassen. Am Arbeitsamt vorbeigezogen zu sein ist für mich ein Bild, ein Ausdruck der Hoffnung, der eigene Lebensweg möge einen anderen Verlauf nehmen. Sie wollen sich nicht einreihen lassen in der Schlange vor dem Arbeitsamt und treten offen für ihr Recht auf Bildung und Ausbildung ein. Wir werden Sie zukünftig darin unterstützen. Allein gelassen haben wir sie lange genug. Auch, als wir zuließen, daß man ihnen das bißchen auch noch nahm, was wir schon erstritten hatten... 

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17. Juni 2009 - über den Wipfeln kann Ruhe sein... Muß aber nicht.

Die Tage gehen so schnell herum. Und sie sind so voll. Wie die Zeitungen, die sind auch voll, und zu fast allem hätte ich was zu schreiben - aber ich hab auch so viel zu lesen. Und zu denken. Vor- und nach...Ich versteh gar nicht, wieso die Beeren im Garten schon reif sind - da werd ich morgen ran müssen und sie in Schnaps einlegen. "Wer Sorgen hat, hat auch Likör..." Den bring ich dann zu unserer Siegesfeier mit, den können wir ja austrinken, wenn wir Oberbürgermeister sind, haben wir ja ein paar Sorgen weniger... Ich hoffe, Sie haben die neuesten Nachrichten zum Stadtfenster gelesen. Der Kulturausschuss bekam auch keine weiteren Auskünfte. Ist schon toll, was sich die Sauerländer auf die letzten Meter alles noch zu leisten gedenken. Das Stadtfenster wird uns ein Vierteljahrhundert teuer zu stehen kommen, wenn die das jetzt noch durch den Rat geprügelt kriegen. Im Prinzipp kannze sagen, zieht sons gezz schon dä Wind in unsere Hütte, weil wir nichma den Kitt für die Scheiben zahlen können, geschweige denn die Miete...Und Evonik ...- die nächste Hiobsbotschaft. Ich weiß nicht, ob Sie es gelesen haben, Evonik will, ach was, muss!!! (erstaunlich, nicht wahr?) jetzt auch Staatshilfe beantragen. Ob der Herr Jansen, unser sogenannter Kulturdezernent, denn schon Informationen darüber hat, was denn in dieser schwierigen Situation, in der gespart, gespart, gespart werden muß, aus dem Sponsoring für den Kotzbrocken auf der Küppersmühle wird? Nicht daß da am Ende Millionen fehlen, für die die Mieter der Gebag das Portemannaie öffnen müssen... Fragen über Fragen...Es wird gestattet sein, daß man sie stellt...Ich hab da noch einen hübschen Katalog, den ich nach der Wahl gern abarbeiten möchte. Auf die Antworten dürfen wir gespannt sein. Und man wird uns ja antworten müssen. Der Stadtrat kann ja wohl unmöglich der gewählten Oberbürgermeisterin Antworten verweigern, wenn Sie fragt. Das wäre ja ein Affront! Nein, nein - soviel Benehmen wird sein müssen... Aber für heute soll mal genug sein, Woody Allen wartet auf mich und ich warte auf Paul, - der stromert noch und ich mag ihm die Tür nicht vor der Nase schließen. Dann müßte ich ja heut Nacht auf ihn verzichten - das geht gar nicht... Schlafen Sie wohl und träumen Sie schön. Vielleicht davon, wie es sein wird, wenn wir am 30.8. uns auf dem Burgplatz zur größten Bottleparty treffen, an der wir je teilgenommen haben. Und unseren Sommernachtstraum leben ... Betthupferl...

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17.6. 2009 - Tag der deutschen Einheit a.D.

Was mir auch noch auf den Nägeln brennt und nicht warten kann: Sie lesen seit einiger Zeit viel über die Sperrung von Internet-Seiten mit kinderpornographischen Inhalten. Was wir im ersten Moment aus vollem Herzen begrüßen mögen, ist meiner Meinung nach nichts weiter als ein Mogelpackung, die letztlich nur einem einzigen Zwecke dient: den Damm zu brechen, der unsere Freiheitsrechte schützt. Ich möchte Ihnen mal einen interessanten Link hierzu einspielen, der schon mal bei youtube von wem auch immer gelöscht wurde, dann aber dankenswerter Weise an anderer Stelle von irgendjemandem wieder eingestellt wurde. Hier, sehen Sie mal.: Klick., Wie ich mehrfach festgestellt habe, werden wir auf vielfache Weise medial manipuliert. Die Pressekonzentration ist weiter fortgeschritten, als manche glauben mögen und gibt zu äußerster Besorgnis Anlass. Viele unserer Freiheitsrechte wurden in einer Art "Salami-Taktik" eingeschränkt, stets nutzte man "die Gunst der Stunde", wenn Sie sich bot. Und beim Thema "Kinderpornographie" bietet Sie sich wieder. Das Gesetz, daß man nun zu verabschieden droht, wird dem Problem absolut nicht gerecht - ist aber auf der anderen Seite sehr gut dazu geeignet, auch das Internet so nach und nach "in Griff" zu bekommen. Denn hier findet statt, auf was man keinen Einfluß hat: ein freier und ungehinderter Informationsaustausch, Grundlage für eine ungehinderte, freie Meinungsbildung. Dass Politiker seher wohl in der Lage sind, die Zeichen derZeit zu erkennen, zeigt ihre schnelle und prompte Reaktion, ihre vielfältigen Bestrebungen auch hier Einfluß zu nehmen. Ganze Heerscharen von "bloggern" sind in ihrem Sinne, bezahlt und unbezahlt, unterwegs, um Stimmungen zu verbreiten, Meinungen zu machen, - aber zu groß ist das Internet, als dass man mit dieser Methode nachhaltig Bürger-Bewegung verhindern könnte. Da ist es nicht verwunderlich, daß man nach anderen Möglichkeiten sucht. Dem müssen wir mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Es ist gut, daß sich hier, unbemerkt von uns, die wir bisher nicht im Internet zu Hause waren, der Widerstand schon formiert hat. Zum Beispiel in Form der Piratenpartei. , die es - Dank des Freien Internetzes - geschafft haben, den Protest auch in die "reale"Welt zu tragen. Ich habe auch nicht gewusst, wie weit die Bestrebungen der Parteien schon fortgeschritten sind, bin erst im Laufe unserer Wahlfreuden darauf gestossen. Wir alle haben allen Grund dem entgegenzutreten. Wir dürfen uns hier nicht weiter durch vermeintlich gute Absichten blenden lassen. Wir müssen noch mehr und noch genauer hinsehen, vieles ist schon allein deshalb an uns vorbeigelaufen, weil man uns nicht mehr richtig informiert. Uns geht es da wie den Duisburger Studenten. Wir erfahren nichts von den Dingen, die uns angehen. Nicht von denen, die unsere Interessen vertreten und uns informieren sollen, über alles, auch über das, was da "im Busch" ist - und ihnen nicht behagen mag. Wir müssen mehr wissen von den Bewegungen "der Anderen". Wir leben zuviel nur nebeneinander her, in unseren jeweiligen Altersgruppen, unseren Berufsgruppen und Initiativen, wir wissen nichts mehr voneinander und brauchen uns doch alle, soll unser Leben irgendeinen Sinn machen, der über uns selbst hinausgeht. Wir haben es lange genug allein versucht, mittlerweile dürfte jeder begriffen haben, dass er alleine nicht weiter kommt. Aber wenn wir jetzt anfangen unsere Kräfte zu bündeln, dann sind wir unschlagbar. 1968 war es die Jugend, die die Dinge vorantrieb. Diese Jugend - das waren wir. Und wir sind es noch. Wir sind die "Forever-Young"- Generation. Aber Sie nennen uns 50+ und 60+ - ganz so, als sagte unser Alter alles. Diese Zahlen streifen wir jetzt einfach mal ab und verbünden uns mit denen, die heute jung sind. Wie wir damals. Ob Sie es glauben oder nicht: sie haben die selben Sehnsüchte wie wir. Damals... 

Und nu: Fofftein.

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17. 6. 2009 -  In Duisburg findet der Bildungsstreik nicht statt.  Auch ein Weg...

Was ja irgendwie nicht stimmt. Wenn die Duisburger Studenten von Ihrer Vertretung darüber gar nicht erst informiert werden - wie soll da was stattfinden. "Was gestrichen ist, kann nicht durchfallen" schrieb schon Tucholsky.  Das ist schon seltsam, nicht wahr? Man hätte doch gemeint, daß die Studenten über Ihre Vertretung davon zumindest informiert werden. Hätte ich gedacht. Würde ich als Student erwarten. Dass meine Studierendenvertretung mich über solche Dinge informiert. In Duisburg scheint das anders zu sein. Da beschliesst man für die, die man vertritt, daß das alles sowieso keinen Sinn hat.  Zitat  "...könne er zwar unterstützen, aber den Protest dagegen halte er zurzeit für aussichtslos und deshalb wolle er sich auf keinen Fall am Streik beteiligen." Das ist bemerkenswert, überaus bemerkenswert.  Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen " aussichtslos - deshalb beteilige ich mich nicht". Man stelle sich vor, daß hätten vor 20 Jahren die Brüder und Schwestern im Osten gesagt. Leute, wir rennen nur vor Mauern, das ist aussichtslos, das lassen wir mal... Wir wären heut noch nicht wiedervereinigt.... Und wie ich so lese, man wolle sich nicht instrumentalisieren lassen, da bin ich ja vollends stutzig geworden. Ist die Weitergabe von Informationen neuerdings schon eine "Instrumentalisierung"? Huih! Hoffentlich mach ich mich demnächst nicht strafbar... Für mich sieht das anders aus. Für mich hat der ASta der Uni Duisburg recht selbstherrlich entschieden, die Informationen zum Bildungsstreik nicht weiterzugeben, anders lässt sich das ja nicht erklären, wenn die Betroffenen nicht informiert sind. Und auch auf den Seiten des ASta kein Hinweis auf den "Bildungsstreik". Komisch, denk ich mir so, und schaue mal nach, wer das denn ist, dieser "Asta". Und wenn man dann da mal nachschaut, da trifft man sie dann schon wieder, die unterschiedlichsten Parteienvertreter. RCDS, Jusos, Liberale ... Da muss man sich nicht wundern, daß da keinem daran gelegen ist, über den "Bildungsstreik" auch nur zu informieren. Richten sich doch die Proteste gegen die, denen man sich zugehörig fühlt, und denen man sich schon während des Studiums für die berufliche Laufbahn empfehlen möchte.  Ich schrieb es ja schon: die Umklammerung der Parteien ist allumfassend, sie sind überall in irgendeiner Form gegenwärtig und zwar immer an maßgeblichen, an für uns überlebenswichtigen Stellen. Schlüsselstellen. Gewerkschaften, Studierendenvertretungen, Aufsichtsräte, Medien - wir begegnen ihnen überall. Und häufig genug gereicht uns das zum Nachteil. Wir müssen also nicht nur  Oberbürgermeister werden, wir müssen mehr und mehr diese Schlüsselstellungen mit unabhängigen Menschen besetzen. Überall!  Es ist ein gordischer Knoten, der gelöst werden will, bevor uns und der Demokratie die Luft zum atmen völlig ausgeht. Haben Sie ihn aufmerksam gelesen, den Wikipediaeintrag?  "Es existiert jedoch auch eine andere Überlieferungsvariante, der zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es hieß, er habe erkannt, dass er nur den Pflock herauszuziehen brauche, damit der Knoten sich auflöst."  Sehen Sie, und das ist die Überlieferungsvariante, die dem Naturell des Ruhrpöttlers näher liegt.  Wir sind schlau. Wir wollen und können auf das Schwert verzichten. Was 1968 mit einer Studentenbewegung wenig friedlich anfing, wollen wir heute in aller Ruhe vorantreiben. Ohne Schwert. Mit einem kleinen Kreuzchen. Dann wird der Knoten sich schon lösen lassen. Wir kommen tanzend ins Ziel ... 

 

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16. Juni 2009 - Danke der Nachfrage. Schon besser.

Doch. Geht mir schon wieder ganz gut. Wissen Sie eigentlich, dass wir gestern Bergfest hatten? Am 1. April stand in der Zeitung, daß ich kandidiere - am 30. August werden wir gewinnen. Gestern: Bergfest. Was aber nicht heißt, daß es von nun an leichter wird, wir hatten eher so eine Art Talfest, weil wir ja quasi vom Gipfel der Ohnmacht herab hinauf auf den Zipfel der Demokratie wollen. Ich weiß, der Vergleich hinkt, ich hätte auch lieber den Gipfel der Demokratie beschrieben, aber der Zipfel ist für uns schon hoch und steil genug, weil: Wir sind ja quasi Erstbesteiger. Besser, wir fangen also klein an. Und üben. Wie auch immer - die Hälfte der Strecke haben wir hinter uns, bisher gings bergab, rauf wird auch nicht leichter. Geht aber nicht so auf die Knie. Fühlt sich übrigens blöd an, krank zu sein, wenn man ein Tagebuch schreibt, in dem Andere mitlesen. Und ja offenbar gern und regelmäßig. Sie sind mir als Leser der Kolumnen ja schon ans Herz gewachsen, jetzt hat sich das versiebenfacht. ..Jedenfalls wollte ich heute doch zumindest noch geschrieben haben, dass es mir besser geht, dass ich keine Schweinegrippe habe und dass ich jeden Tag ein bißchen mehr an uns glaube... Und Neues gibt es auch: Die Jungs von "obengelb", meine Herzallerliebsten Computer-Fraggles, stricken uns eine neue Webseite. Wegen der Ladezeiten, der Übersichtlichkeiten, der Möglichkeiten und damit Sie auch etwas mehr tun können, als mitlesen. Und die machen das alles ohne Honorar. Weil Sie helfen wollen. Weil Sie dazu beitragen wolle, daß wir alle gemeinsam die Demokratie wachküssen können. Und noch jemanden gibt es, der uns hilft, einen fabelhafter Webdesigner, mit vielen guten Ideen, die unsere Sache auch weiterbringen werden. Und alle arbeiten dran - wenn die "heiße" Phase beginnt, also die, in der wir sowohl viel  Freude, als auch den größten Ärger zu erwarten haben, dann werden wir technisch jedenfalls fortgeschrittener sein, als ich es jetzt bin. Die Jungs haben versprochen, daß ich es auch bedienen werde können - alles wird sogar viel einfacher. Dann klappt das auch mit den PDF-Dateien....Allen habe ich jedenfalls zu danken, auch Rosa, die ein paar Versäumnisse im Haushalt "erledigt" , (was mich als Gastgeberin ja ein bißchen beschämt, unter Freundinnen erfreut und als Kandidatin entlastet hat) Rosa ist wohlbehalten wieder im Pott und Mimi wieder allein zu Haus. Träumend in Hamburg. Ich komme übrigens mit dem Kommentieren von Nachrichten gar nicht mehr nach. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, daß alles immer widersprüchlicher wird? Aber wir sehen uns ja schon bald, dann kann ich vieles erzählen, was mir unter den Nägeln brennt und von dem ich glaube, daß es uns allen auf der Seele liegt. Es gibt so vieles, was wir verändern müssen, wollen wir ein zufriedenes Leben führen können. Und vieles von dem, was man uns abgenommen hat, werden wir wieder erstreiten müssen. Vor allem anderen aber, was zu ändern ist, müssen wir uns selbst ändern. Wir müssen wieder an uns glauben, uns selbst vertrauen, müssen sichtbar werden, füreinander, damit wir uns nicht mehr so einsam fühlen, sondern all-ein,  und auch sichtbar für die, die unsere Interessen vertreten sollen und es nicht tun. Die uns täglich täuschen. Und nicht davon ablassen, uns tiefer und tiefer zu verschulden und verstricken. Sie sind auf dem Gipfel der Macht, von dem wir zunächst allenfalls einen Zipfel zu fassen kriegen werden. Ein Anfang wird damit gemacht sein. Ein ganz entschlossener. Wir werden jetzt einfach mal einen Zacken aus ihrer Krone brechen. Und uns auf das setzen,was sie für einen Thron halten, was uns aber Drehstuhl der Demokratie sein wird. Er bietet gute Rundumsicht, ohne daß man sich dafür erheben muss... Demokratie ist wirklich eine wunderbare Sache. Wir haben von all ihren wunderbaren Möglichkeiten nur noch nie umfassend Gebrauch gemacht.. Aber das holen wir nun nach. Und wählen uns einfach mal selber.

Alle für Eine. Eine für Alle.       Groß im Kampf, groß im Verzeihn. Der Satz hat mir gefallen.

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16. Juni 2009 - Krankmeldung

Keine Sorge, ich hab mir vermutlich nur den Magen verdorben, wird schon nichts schlimmeres sein. Aber schreiben kann ich derzeit nicht, weil ich nicht sitzen kann. Nur rennen. Wünschen Sie mir gute Besserung.



15. Juni 2009 ....  bevor ich es vergesse: Ich bin 50+. Und zwar genau 1 Plus. Irgendjemand sucht im Internet fieberhaft nach meinem Alter und meinem Geburtsdatum. Da will ich gern helfen, Sie brauchen mich doch einfach nur zu fragen: ich bin geboren am 14. Februar ( dem Tag der Liebe) 1958. Kaum zu glauben, nicht wahr? Ich glaubs auch immer wieder nicht, mache aber auch keinen Hehl daraus. Ich bin, um es mit einem Filmzitat zu sagen, zu alt um jung zu sein, und zu jung, um alt zu sein. Für das Oberbürgermeisteramt also genau die richtigen Voraussetzungen...



15. Juni 2009 - Montag. Irgendso ein Montag...

Ich sags gleich: Paul hat noch eine Gnadenfrist bekommen, in meinem Horoskop steht, dass alle Zeichen für mich auf  Veränderung stehen und sämtliche Vorhaben gelingen werden, weil ich einen unglaublichen Aufschwung erlebe, das Wetter ist betrübt und Herrn Steinmeier brauch ich keine Ratschläge zu geben - nach dem Studium der Tageszeitung weiß ich: Der Mann will verlieren und die Rumpf-SPD will mitmachen dabei.Einen Kurswechsel, so hat ergesagt. einen Kurswechsel wird es nicht geben, man bliebe die Partei der Neuen Mitte Na denn! Da erübrigt sich dann für mich jedes weitere Wort. Aber konnte man anderes erwarten? Schröder, Müntefering, Hombach und Steinmeier: das sind ja die, die sich das alles ausgedacht haben, die Herrn Hartz ins Boot holten und zu Hunderttausenden die Mitglieder aus der Partei trieben und den Wählern überdeutlich machten, was sie von denen hielten, die nachdachten und ihnen die Gefolgschaft verweigerten. Sie wollen nicht wissen, was die Gründe für den Niedergang der SPD sind - sie müssten ja dann einräumen, dass sie selbst die Ursache sind, die dann Wirkung zeigte. Und noch zeigt. Es ist schon ein erbarmungswürdiges Schauspiel, was uns da von allen etablierten Parteien geboten wird. Grüne, die nur noch bedingt grün sind, eine SPD, die sich täglich selbst aufs Neue belügt, eine CDU, von der man immer weniger weiß, was das "C" bedeutet, - einzig die FDP ist sich selbst treu geblieben: sie will, was sie immer wollte: sich verkaufen, wenn der Preis stimmt. Aber da denken wir besser weiter nicht drüber nach, wir wollen ja nicht Kanzler werden, wir fangen klein an, hier in Duisburg und werden erstmal Oberbürgermeister - der Rest ergibt sich dann nach und nach schon von alleine. Vielleicht schaffen wir es ja, bei der Gelegenheit, wenigstens die Genossen vor Ort davon zu überzeugen, daß die Neue Mitte kein guter Aufenthaltsort für "echte" Sozialdemokraten ist. Da bin ich ganz optimistisch, im Laufe der Jahre habe ich viele davon hier getroffen und wenn die alle, wie wir, ihre Sprache wiederfinden, dann klappt vielleicht in unserer Stadt, was der Sozialdemokratie insgesamt wieder auf die Beine hilft... Aber bei so viel Unbelehrbarkeit, wie sie auf dem Parteitag zu hören war, wird das ein langer Weg sein. Bis dahin müssen wir den unseren unbeirrt weiter gehen. Sind wir erst einmal im Rathaus, haben den Chefsessel besetzt, dann ändern sich die Dinge schon ganz von allein. Denn Sie dürfen sicher sein, daß ich als Oberbürgermeisterin hier jeden, wirklich jeden! in die Pflicht nehmen werde... Weitere Unterstützerunterschriften sind eingegangen, jeden Tag kommen wir unserem Ziel näher und ich bin auch dolle fleißig. Ich studiere jeden Tag, lese Buch um Buch, denke mir hübsche Aktionen für uns aus, und freue mich immer wieder, dass es Dinge gibt, für die man kein Geld braucht. Was man braucht sind Ideen und Menschen, die sie tragen. Den Parteien mangelt es da leider an beidem - was auch die Unsummen nicht zu ändern vermögen, die sie verschlingen. Lesen Sie mal das Buch von Professor Achim von Arnim zur Parteienfinanzierung. Und stellen Sie sich vorher den Kanister mit Herztropfen bereit - sie werden ihn brauchen... Ich brauch jetzt erstmal ein Frühstück und eine Dusche. Und dann erzähl ich Ihnen vom Fischmarktbesuch. Und dem Absacker im Verholer...  

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14. Juni 2009 - besser spät als nie..

Ich weiß, dass Sie jetzt denken, ich bin auf dem Fischmarkt versackt. Stimmt aber nicht - ich habe mich nur blöd geschlafen, nachdem wir zurückkamen. Und ich bin immer noch nicht wieder richtig wach. Aber nach zweieinhalb Monaten ununterbrochener Wahlfreuden darf man auch mal einen richitg freien Sonntag haben. Sollte ich noch einigermaßen frisch werden heute, dann schau ich gleich noch mal rein - jetzt fahre ich erstmal per Anhalter durch die Galaxis...Auf jeden Fall aber werde ich Ihnen allerspätestens  morgen von den Sündenfällen des heutigen Tages berichten - und Herrn Steinmeier dann auch mal ein paar Tips geben, wie er den vollständigen Niedergang der SPD verhindern und die Wahl doch noch gewinnen kann. Er tritt ja nicht gegen mich an, da kann er das ja schaffen. Falls er guten Rat nicht in den Wind schlägt....



13.6.2009  Knapp vor Mitternacht

Das hier. Das wollte ich Sie bitten noch zu lesen.
Das müssen wir im Auge behalten ... Und jetzt: Gut Nacht!

Na gut. Ein noch. Dann is abber Schluß! .... Ab gezz!



13. Juni 2009 - Sonnenaugen musst Du haben und die Welt wird sonnig sein. (Omma)

Tag der Musik in Hamburg. In Duisburg: Innenhafenfest. Da haben wir ja alle was vom Tag gehabt. Die Mönkebergstrasse war voller Samba-Gruppen, da wurde getrommelt, was die Klöppel hielten.. Und auf dem Rathausmarkt habe ich dem Hamburger Operettenchor und einem Jugendorchester gelauscht. Dabei sind mir (wieder mal) ein paar Ideen gekommen. Wir haben doch in Duisburg bestimmt auch Trommeltruppen. Eine hab ich doch in der Wedau gesehen, so schwatt Gekleidete. Wir ... also zunächst mal ich...brauchen eine Trommeltruppe! Natürlich brauchen wir auch ein Akkordeon- und ein Mandolinenorchester, die Jugendmusikschulen und sämtliche verfügbaren Chöre - aber grad jetzt wären Trommler ganz ganz prima. Also wenn Sie trommeln oder Kontakt zu Trommelnden haben: ich brauche da dringend Ansprechpartner. Ja, wenn datt Trömmelsche ruuft, dann sin mer alle da....Oder so. Ansonsten war der Tag nicht ganz ungetrübt, Sie ahnten es schon, nicht wahr? Als Mann sowieso, da wissen Sie ja: datt geht nich gut, wenn die Gattin shoppen will und man selbß schlappt nur so mit... Und als Frau haben Sie sich sicher schon gesagt, wie gut, datt ich heut nich mitte Müller los muss. Diese Shop-Bremse! Genau wie mein Gatten...Obberbürgermeisterin werden wollen -  und dann selbs abber die Wirtschaft nich ankurbeln...Ehrlich: ich war wirklich willig. Ich bin brav in jedes Geschäft mit rein. Oder ich bin artig draussen stehen geblieben. Aber irgendwie war das für Rosa nur die halbe Lust. Is für alle Frauen so, die ich kenn: is nur die halbe Lust, wenn die Freundin nicht mitshoppt. Also auch innen.  Kann ich nicht. Bring ich nicht fertig. Rosa wäre besser mit meinem Gatten losgezogen. Der ist auch untypisch. Der shoppt gern mal so vor sich hin. Da ergänzen wir uns leider gar nicht... Jedenfalls kam was kommen musste:wir haben uns getrennt. Also nich gezz mein Gatten und ich, da is die Liebe noch frisch genuch Wirtschaftskrisen auszuhalten, sondern Rosa und ich. Sie shoppen (kam aber mit nix zurück) und ich am Rathausmarkt und einma übbern Flur bei mein zukümpftigen Amtskollegen Ole von Beust.. "Hättsen ma getroffen" hätt Hertha gesacht "hättesse ihm fragen können, obber dir Nachhilfe gibt".  Aber ich hab ihn nicht getroffen - was aber nichts macht, denn der Ruhrpöttler is ja ein geborenen Autoti.. Auditi..Audodi...also: er bringt sich datt selbs bei. Und wadder nich selber weiß,  datt kann er sich erklären - jedenfalls wenn er Düssburger is, weil er ja Ruhrpöttler und Niederrheiner is - quasi two in one... Mann, watt fehlt mir datt Kolumnenschreiben. Hertha und Bommel und Schabrowski... Selbs nach Blattermann habbich Sehnsucht... Sie ham ja keine Ahnung, waddet für ein Schriftsteller bedeutet, wenner Obberbürgermeisterin werden muss...Egal...Jedenfalls hab ich den Schalk immer noch im Nacken sitzen und ehrlichgesagt: soll er doch da sitzen! Besser einen Schalk im Nacken als Melancholie in der Südsee! Apropoppo: Haben Sie es schon gehört? Die Krise ist vorbei, alle Wirtschaftsweisen dieser Welt und führende Politiker denken jetzt über das Rückfahren der Konjunkturprogramme nach und suchen dafür den günstigsten Zeitpunkt. Vorbei! Die Krise ist vorbei! Grade eben auf NDR in den Nachrichten gehört. Da haben wir ja alle noch mal Schwein gehabt!  Ich schlage allerdings vor, nur so, einfach....sicherheitshalber, wir machen dennoch einfach weiter mit unseren Wahlfreuden. (Kampf kann man das ja nicht nennen, kämpfen - das überlassen wir den Anderen, wir gehen einfach wählen..) Auch wenn man uns jetzt den Angstschweiß von der Stirn wischt - heiß is trotzdem.Sollte das Schlimmste abgewendet sein ( was ich nicht glaube), so können wir uns dennoch nicht mit den Verhältnissen abfinden, wie sie sind. Die wollen und die müssen wir ändern. Nach der Krise ist vor der Krise. Und wichtich is aum Platz. Unser Platz ist nach wie vor der Chefsessel im Rathaus. Wenns der Thron von Alfons, dem Viertelvorzwölften wär, könnte er uns egal sein. Zwar spielen auf unserer innerstädtischen Bühne jede Menge Marionetten - aber wir hatten ein Volkstheater gebaut. Da müssen wir wohl selbst auf den Spielplan treten...

Morgen werden Sie vor dem Nachmittag nichts von mir lesen: Fischmarktbesuch. Da weiß man nie, wie der endet...Oder wann...Oder wie...  Aber das erfahren Sie ja dann...

Hier noch ein Artikel, den ich Ihnen in Erinnerung rufen wollte.....Warum? Weiss nur Herr Gong.

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13. 6. 2009 - High Noon.

Weil ich grade Zeit hab. Und mir danach ist. Hier, kucken Sie ma: watt et alles gibt! Sing-alongs und Flash Möbse.. Wir fangen natürlich kleiner an... Die große Party, unser schönstes "Happening" kommt dann am Abend des 30.8. 2009. Kein Finale. Ein Anfang. Ein schöner, neuer Anfang. Miteinander.



13. Juni 2009 - Kein Freitag. Ein Sonnabend. Und Aussichten.

Sehn Sie mal, frauenlinks, das Photo: so sieht es aus, wenn ich morgens um 4 von Duisburg nach Hamburg fahre... Heute habe ich einen neuen Rekord bei der Einschaltquote zu vermelden, aber was sagt uns das schon? Wenn wir die Statistik selber gemacht hätten, ja dann...könnte ich sie auch richtig lesen. Aber so is auch schön: Such ich mir immer irgendeine Zahl aus, die gestiegen ist (und irgendeine steigt immer)... Tschuldigung. Der Schalck. Ich hab ihn wieder..Über Nacht irgendwie...Egal:  Gestern war dann noch ein echt ereignisreicher Tag: Mein Arbeitszimmer ist aufgeräumt. Und ich weiß jetzt, warum Schriftsteller niemanden an ihren Scheibtisch lassen. Rosa hat jedenfalls gewirbelt und das tat auch Not, Sie können sich ja denken, daß ich irgendwo Abstriche machen muss, seit dem 1. April. Und da ich ein höflicher Mensch bin, meistens jedenfalls, habe ich im "allgemeinen" Haushalt den Status Quo zwar gehalten, damit mein Gatte nicht allzusehr unter unseren Plänen leiden muss, aber in meinem Zimmer hatte ich das Aufräumen gänzlich eingestellt. Streng genommen war nur noch auf dem Schreibtischstuhl Platz . Das Projekt "Space-Clearing" ist erfolgreich beendet, die Bücher stehen wieder in Regalen, die Klamotten sind in Schränken oder Altkleidersäcken und ich habe obendrein ein paar alte Dinge wiedergefunden, da konnt ich mich drüber freuen, als seien sie neu. Heute ist Shopping-Tag für Rosa, da heißt, wir fahren in die Innenstadt, und Sie lesen mich also frühestens am Abend wieder. Sollten Sie Interesse haben, habe ich da zwei hübsche Links für Sie. Einen, mit einem Blick in die Zeitung von gestern, einen auf eine ganz interessante Seite des ZDF. Da können Sie Ihren Bundestagsabgeordneten heraussuchen und recht einfach mal schauen, wie der so abgestimmt hat. Ich hab das mal für Herrn Pflug gemacht, er empfahl sich ja geradezu persönlich  und ... Ach, sehen Sie selbst. Gelegentlich sag ich da mal was zu - aber das meiste werden Sie sich selbst denken. Interessant für mich war das Abstimmungsverhalten bei verschiedenen Fragen zu "Hartz4" zum einen und das zur Diätenerhöhung zum andren...Dann wollte ich Sie schon länger mal wieder an die Nachdenkseiten erinnern, die ich für unverzichtbar halte, will man wirklich verstehen, wie und von wem wir für dumm verkauft werden....So. Und nun verschwinde ich in der Maske, kaufe Grillgut für morgen ein ( es soll toll werden! In Duis- und in Hamburg) und dann geht Rosa, wie gesagt, in jeden einzelnen Laden der Hamburger Innenstadt. Ich nicht. Ich geh in jeden einzelnen Second-Hand-Laden im Pott. Aber das wußten Sie ja schon aus den Kolumnen, dass ich nur alte Sachen trage. Neu ist für Sie, dass ich gar nicht gern "shoppen" geh. Da bin ich eher männlich gestrickt. Ich weiß was ich will und dann kauf ichs. Ich mag nicht an Dutzenden von Parfümflacons riechen, ich hasse es, Schuhe anzuprobieren und keinesfalls sinniere ich stundenlang über die Qualität eines Unterhemdchens. Kucken, nehmen, zahlen, weg. Man kann mit mir Pferde stehlen - aber keinen Einkaufsbummel machen... Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, viel gute Laune, Jamaica-Gefühl, Ihre Lieben um sich... Bis spääder...

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12. Juni 2009 - It`raining again... Macht nix.

Moin, moin. Gut geschlafen? Ich werd heute nicht so richtig wach, Hamburg zeigt sich von seiner verhangenen Seite. Die Landungsbrücken stehen jedenfalls heute nicht auf dem Touristenprogramm. Mach ich ja immer, die Gäste ausführen. Mach ich in Duisburg dann auch. Gästen unsere Lieblingsplätze zeigen... Ich verplauder mich wieder..tzz...gezz abber: Alles läuft. Und zwar wie der gute alte VW-Käfer. Da hab ich übrigens insgesamt 7 gefahren. Und ein bißchen konnte ich ihn auch reparieren. Mehr als ein bißchen war ja nie dran...Sowas gab es ja mal. Die jungen Leute kennen das nicht mehr, aber es gab Autos, die konnte man einfach so reparieren. Ohne typgerechtes Spezialwerkzeug. Als Frau! Man konnte gerissene Keilriemen durch Nylonstrümpfe ersetzen. Mit der Nagelpfeile die Zündkontakte bearbeiten, mit dem Stilkamm die Fenster öffnen, wenn der Schlüssel mal wieder drin hing. Das war ein Leben! Ach,ach,ach...tzzz. Was ich sagen wollte: Wir haben große Fortschritte gemacht. Weitere wichtige Felder auf dem Schachbrett der Demokratie sind besetzt. Nach "Dame auf zentrales Feld" und "Bauer hinter die gegnerische Linie" bringen wir nun mal die Läufer in Position... Geheim natürlich. Wir sind sowatt von geheim, da stehen wir Politikern in nix nach... An einigen Sachen wird nach wie vor gearbeitet. das mit den PDF Dateien und der Einbettung des Fensehinterviews von Kanal47 klappt immer noch nicht, aber, wissen Sie ja, alter Spruch vonne Bude: Is die Not am größten, is die Rettung am nächsten. Ein guter Geist denkt schon darüber nach... Und Flash-Mobs wird es auch geben, ganz wichtige witzige Sache - da organisiert ein weiterer guter Geist was. Ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass Gedanken mehr und mehr Gestalt annehmen. Und ein schönes Gefühl, wenn man das Einzelkämpfertum hier und da aufgeben kann, weil es endlich Mitstreiter gibt.  Wir haben alle viel Kraft gelassen in unserem einsamen Streiten - zusammen wird es uns täglich leichter werden... So. Und jetzt mach ich noch ein paar Telefonate, melde mich endlich beim chiropraktischen Meister an, verschwinde in der Maske und hübsche mich auf, bis ich genauso adrett aussehe, wie Frau Merkel auf nem Wahlplakat und geh dann mal mit Rosa ein bißchen raus. Auf andere Gedanken kommen. Weil...Also....Paul wird Montag...und...also...er ist verfilzt. Im Regen gekommen. Durche Büsche gestrubbelt. Nich bürsten lassen. Und...und...also...er wird geschoren wie ein Schaf. Und danach ist er ja dann auch kein Kater mehr. Weil, wenn der Tierarzt gerade schon mal dabei ist...Schnipp. Sie verstehen? Schnapp. Ich darf da gar nicht dran denken...Ich denk da nicht dran...OmmmmOmmmmm...Und sie auch nich...Sons merkt er noch watt....

So. Ich mach gezz mein Ding.  Und Sie hoffentlich auch. Wär ja sonst schad um den Tach...

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11. Juni 2009 - Selbstbedienung.  Auch heute. An Fronleichnam.

Erwähnte ich schon, dass in Hamburg heute kein Feiertag ist? Weswegen ich ein Erlebnis haben konnte, dass nach Geschäftsschluss gar nicht möglich ist. Lesen Sie noch mal kurz bei Wikipedia, was ein Selbstbedienungsrestaurant ist. Und dann kramen wir mal kurz in unserer Erinnerung... Kaum hatte man Kellnerinnen dadurch arbeitslos gemacht, daß man uns daran gewöhnte, unsere Getränke und Speisen selbst an der Theke abzuholen, hielt man uns dazu an, die Hilfskräfte überflüssig zu machen, die die Tische abräumten und säuberten."Bitte gebrauchtes Geschirr auf den Wagen stellen". Und wir stellten. Die Verkäuferinnen wischten dann ab und an mal über die Tische. Meist machen wir aber auch das schon selber. Heute habe ich dann aber den Top-Act in Sachen "Rationalisierung" erlebt. Ich holte selbst, ich räumte ab und dann stand ich wahrhaftig vor drei Wagen. "Hier nur Teller" "Hier Tassen" "Hier Besteck". Man glaubt es nicht! Ich dachte wirklich, so leicht sei ich durch nichts mehr zu überraschen, aber dass man mich auch noch dazu ermuntern könnte, eine Spülhilfe einzusparen, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Jetzt sollen wir auch noch das Geschirr vorsortieren, damit es in der Küche schneller in die Spülstrasse geht und wieder eine von uns sehen kann, wo sie zukünftig ihre Brötchen verdient. .Jedenfalls nicht mehr bei diesem ... Bäcker im "Selbstbedienungscafe". Was kommt wohl als nächstes? Ein Spülbecken an der Wand,  ich spül selbst und stell Tassen und Teller dann fein ordentlich wieder zu den geputzten Tabletts an die Kasse? Selbstbewirtungsrestaurants ... Was sich an Arbeitskraft nicht durch Maschinen ersetzen lässt, das bürden wir dem Gast, dem Kunden auf ? Gehen Sie mal in Gedanken, nur so, aus Spass, mal die Liste der Tätigkeiten durch, die wir Alle übernommen haben: Das fing nicht erst mit der Bedienung der Obstwaage an, da war die Geldkarte, die den Kassierer überflüssig machte, wir schrieben computerlesbar und die Datentypistin flog raus, wir wurden gezwungen die Einkaufskarren zurückzubringen - und einer, der mit Muskelkraft und seiner Hände Arbeit sein Brot verdiente war fortan ohne Job.Und fegt heute für einen Euro die Strasse. Und obwohl wir alle möglichen Tätigkeiten übernommen haben,  obwohl die Personalkosten sanken, zahlten wir mehr und mehr für das, was keine Dienstleistung mehr war. Am Wareneinsatz kann es wohl kaum liegen, oder fällt Ihnen ein einziger plausibler Grund dafür ein, warum eine Tasse heißen Wassers und ein Teebeutel 2 Euro 50 kosten? Niemand hätte es gewagt, dafür 4 Mark 90 dafür zu verlangen...Aber das nur mal so,  zwischendurch... Es ging mir so durch den Kopf und ich hatt grade Zeit...Und dann fiel mir auch noch der eiserne Drache von Dümmer Dammer Berge ein. Aber das ist eine andere Geschichte... 

Mögen Sie Gedichte? Ich überleg ja, ob ich nicht ein, zwei hier reinstellen soll. Wir können uns ja nicht immer nur mit Politik befassen. Und sie sollen mich ja auch kennenlernen, ich werbe ja um Ihr Vertrauen und das Schreiben ist der tiefste Ausdruck meiner Selbst zu dem ich fähig bin. Intensiver kann ich mich Ihnen nicht vertraut machen in der kurzen Zeit, die wir bis zu Wahl haben. Die Kolumne "Mimi meint" haben Sie geliebt und geschätzt - sie war ein Teil von mir, aber bei weitem nicht der Größte... Einen anderen erleben Sie jetzt, hier, in diesem Tagebuch. Und dann gibt es da noch Gedichte... Ma kucken, würd Hertha sagen. Und  "Is watt lustiges dabbei?" Ja. Isset.

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11. Juni 2009 - Gute Nachrichten.  Es gibt sie noch.

Aber wer wird sie demnächst verbreiten? Gestern hörte ich, dass der halben Redaktion des Hamburger Abendblattes gekündigt wird. Der Springer Verlag hat eben noch den höchsten Gewinn aller Zeiten gefeiert - da dürfen sich seine Mitarbeiter freuen: sie werden "freigesetzt". Aber Herr Struntz, der aalglatte Chefredakteur, wird mir das sicher in der nächsten Zeit erklären, wo genau jetzt für mich der Nutzen liegt, bis jetzt hat er noch alles mit wohlgesetzten Worten so schöngeschrieben, daß ich aus dem Lachen kaum noch rauskam. Die WAZ, der Springer-Verlag,  - alle kommen sie mehr und mehr ohne ausgebildete Journalisten an ihre Gewinne. Warum eine gute Zeitung, wenn man auch mit einer schlechten Geld verdienen kann? Völlig unbemerkt von den meisten Menschen, denn in den Zeitungen steht nichts davon, vollzieht sich auch hier, was verheerend ist für unsere Demokratie ist. Die  Konzentration im Pressewesen geht einher mit dem Verlust von Qualitätsjournalismus. Es wird nicht viel bleiben in Duisburg, von den Lokalredaktionen der WAZ. Und das alles vollzieht sich vor unseren Augen, ohne dass wir es so richtig bemerken. Es passiert so viel, auf allen Ebenen, überall, es erschlägt uns, und selbst, wenn wir bemerken, da läuft was, und es läuft an uns, an unseren Interessen vorbei, so können wir doch nichts tun. Und einmal mehr wenden wir uns ohnmächtig ab, versuchen, schnell zu vergessen. Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist... Wie kam ich gezz widder dadrauf? Der strunzende Springer, der Wazmann...ach ja: Die gute Nachricht. Tatsächlich stand eine heute im Abendplatt. Unter dem Titel " Der Aufstand der alten SPD-Männer" wurde über eine Arbeitsgemeinschaft berichtet die sich (Achtung gezz, es ìst zu schön!) "Sozialdemokraten in der SPD" nennt. Ein Bündniss aus " linken, meist ergrauten und teilweise duirchaus prominenten SPD-Mitgliedern".will die eigene Partei auf ihren historischen Auftrag festlegen, "soziale Politik für die Mehrheit der Menschen" zu machen. "Konkret soll Druck auf die Parteiführung ausgeübt werden, endlich vom Irrweg des neoliberalen Agendakursus abzulassen". Das ist doch mal eine gute Nachricht! Das habe ich mir gewünscht, schon so lang, dass die Alten sich endlich deutlich zu Worte melden. Ich hab schon befürchtet, es gäbe gar keine vom alten Schlag mehr und in der SPD seien nur noch Spezialdemokraten. Prima! Wenn die SPD endlich Ihre alte Mitte wieder finden würde, dann wäre sie endlich tatsächlich mal auf dem richtigen Weg. Hätte zwar lange gedauert, aber besser spät als nie. Wenn sich Jupp Krings jetzt auch noch entschließen könnte bei uns wieder mitzumischen...Die Lage ist  Ernst genug, keiner darf mehr abseits stehen, nicht die Alten, nicht die Jungen,. Die Karre ziehen wir nur gemeinsam noch aus dem Dreck - allerdings müssen wir da noch einigen Ballast abwerfen, auch die Kutscher, die weiterhin peitscheknallend bockig auf dem Bock sitzenbleiben möchten und immer noch meinen, wenn sie nur lang genug auf die Esel eindröschen, würden sie schon trockenen Fußes aus der Sache nochmal raus kommen... Himmel, gezz werd ich wieder poetisch und metaffere vor mich hin... Schluss, aus. Poesie nur Nachts oder im Frühling....Meinzeit, die Müller....Ach so, der Link. Ich wollte Ihnen was verlinken. Hier: Habe ich es nicht gesagt? Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir alle unsere Sprache wiederfinden werden. In- und außerhalb unserer Institutionen. Denn schlecht waren sie ja nicht, die Parteien, Gewerkschaften, kirchlichen Institutionen, unsere Interessensvertretungen. Sie sind nur vom Kurs abgekommen. ( Mutig, mutig, das Video. Da macht jemand so umfassend von seinem Geist und seiner Meinungsfreiheit Gebrauch, da hats auch mir für Sekunden den Atem verschlagen. Hut ab!) Ganz gewaltige Kursabweichung. Statt am Cap der Guten Hoffnung sind wir vor Cap Horn unversehens in schwere Stürme geraten....Meinzeit. Schon widder. Hönnse ma, datt geht so nich weiter, ich muss ma watt dichten, sons werd ich datt nich los. Odder ich schreib mir mal ne Kolumne. Da hätten Sie ja au watt von... Auf jeden Fall muß ich gezz ersma bisken Schrift stellen, Obberbürgermeisterin werd ich noch früh genuch. Wenn ich nix dagegen unternehm, dann werd ich noch lyrisch und reim mir watt auf Sauerland und abgebrannt.... Bis heut Abend...

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10.Juni 2009,  22:22 - auch ne Zeit ...

Müd bin ich.Aber etwas vorwärts gekommen. Neben unserem Treffen am 28. Juni, von dem ich noch nicht weiß, wo es stattindet, aber um 16 Uhr 30, kann ich noch einen weiteren Termin bekanntgeben: Mittwoch 8. Juli 2009, gleiche Zeit, lese ich im Literaturbistro in der Stadtbücherei Mitte ein Pottpüree aus "Nich mit mich" und ein bißchen vom Besten des letzten Jahrzehntes. Das liegt mir ja schon am Herzen, mich von Ihnen als Kolumnistin zu verabschieden. Ich ging weder gern noch freiwillig, aber wenn das der Preis für die Demokratie ist - dann werden wir ihn zahlen. Wir, weil ich weiß, auch sie empfinden es als Verlust, wenn Hertha, Bommel und Schabrowski nun Mittwochs nicht mehr zu unserer Erheiterung beitragen und die Politik für uns verstehbarer und erträglicher machen. Nun müssen wir selber ran, aber die Kumpels anne Bude werden ja irgendwie immer mit uns sein. Nur nicht mehr im Wochenanzeiger. Am 8ten Juli gibt es jedenfalls eine letzte Lesung aus "der alten Zeit", ein Kapitel im Buch meines Lebens geht  zu Ende, ein sehr bedeutendes für mich - da möchte ich es gebührend schließen. Ich erinnere mich an die erste Mimi-Lesung - ich will mich auch an die letzte erinnern können. Und ich würde mich freuen, wenn wir uns diese Erinnerung gemeinsam schaffen. Mein Humor bleibt Ihnen aber auch erhalten, wenn wir Oberbürgermeister sind.  Was sonst noch war?  Hat auf jeden Fall Zeit bis morgen. I am so tired...

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10. Juni 2009 - Kumma, Herr Kaastadt kann die Miete nich zahln. Dem geht au nich besser als uns!

Tja. Wie kommt das, das Karstadt die Miete nicht  zahlen kann? Wie Hertie auch die Miete nicht zahlen konnte? Das war das, wozu ich meinen Mann befragte. Ich hatte nämlich, schon vor längerer Zeit, damals, als das Hertie-Kaufhaus am Langenhorner Markt schloss, einen langen Bericht gesehen, der mir vieles verständlich gemacht hatte. Einer von den Berichten, die erst spät Abends gesendet werden, damit nicht allzuviele sie sehen. Das ist ja anders in der Neuzeit, als in den früheren Jahrtausenden. Früher verschwieg man die Wahrheit. Heute legt man sie auf einen späten Sendezeitpunkt. Oder aber man versteckt sie unter Abermillionen anderen Wahrheiten, die keinen Menschen interessieren. Zurück zum Thema: In diesem Bericht war viel von Herrn Middelhoff die Rede und von Immobiliengeschäften. Ich versuche das mal so kurz und knapp zu fassen, wie es eben nur geht, so, wie Bommel es machen würde: Früher gehörten die Immobilien, also die Häuser der Kaufhäuser und die Grundstücke dem Kaufhauskonzern. Es blieb quasi alles in der Familie. Und dann kam Herr Middelhoff und strukturierte um. Die Immobilien und Grundstücke wurde von den Kaufhäusern getrennt - und verkauft. An Eschdingenskirchen undundund... Immobilienfonds oder irgendsoeine findige Konstruktion noch findiger Banker. Und nun müssen die, denen das vorher gehört hat, tüchtig blechen. Von ihnen werden nun Mieten verlangt, die einfach nicht aufzubringen sind. Und von diesen - auch überhöhten Mietforderungen ist der Vermieter auch nicht abzubringen. Er gibt nicht nach. Hertie hätte durchaus noch eine Chance gehabt, wenn die Mieten auf ein halbwegs akzeptables Maß heruntergeschraubt worden wären. Angesichts der geforderten Summen winkte ein vorhandener Investor, der Hertie weiterbetreiben wollte, ab. Der Vermieter ist zu keinerlei Zugeständnissen bereit.  Übrigens: Herr Middelhoff, der Ausverkäufer, ist an eben jenem Fonds beteiligt, dem unter seiner Federführung die Immobilien verkauft wurden. Er profitiert noch heute von den "Umstrukturierungsmaßnahmen", die nun zehntausenden von Menschen ihren Arbeitsplatz kosten... Und von diesen Hintergründen ist in keinem der Kommentare, ist irgendwie überhaupt nicht mehr die Rede. Es wird darüber geredet, wie altbacken das Angebot sei, wie unmodern die Größe und was alles fehlt...Und einmal mehr wird nicht geredet über die, die daran verdienten und verdienen, wenn sie Menschen arbeitslos machen. Und auch nicht über die, die gesetzgeberisch möglich machten, was sich vor unser aller Augen abspielt. Die, die immernoch tatenlos zuschauen, statt entschlossen von der Macht  Gebrauch zu machen, die wir Ihnen verliehen haben...Und von einem Oberbürgermeister hätte ich mir auch anderes in der heutigen Zeitung zu lesen gewünscht, als dass er sich angesichts des neuen Forums weniger Sorgen mache, als er sich um das "alte" Karstadthaus gemacht hätte und das schon alles irgendwie gut werde. Nichts wird wieder gut. Solange wir zu all dem, und wie es dazu kommen konnte, schweigen. Woche für Woche neue Arbeitslose, Zahlen, bei denen uns schwindelig wird, Menschen, Schicksale, die in Beschäftigungsgesellschaften, Förder- und Umschulungsmaßnahmen, in Euro-Jobs und Statistiken verschwinden, wie auch der Anblick der Armut aus unseren Innenstädten verschwindet. Ganz so, als gäbe es sie nicht... Was mich angeht: Ich mache mir angesichts des "Neuen" Karstadt bei weitem mehr Sorgen, als angesichts des Alten. Na, vielleicht sagt uns der Herr Oberbürgermeister ja mal, worin sein Optimismus gründet. Immerhin hat er uns jahrelang erzählt, wie schön das alles werden wird, und ein halbes Jahr lang, wie schön es ist - da wird er doch bestimmt wissen, wie es weiter geht. Also im Falle eines Falles. Und was dann aus uns werden soll, aus uns allen, den Käufer- und Verkäuferinnen, dem Haus, der Innenstadt. Es wird doch bestimmt irgendjemand darüber nachgedacht haben, was passiert, wenn alles schief läuft. Das hat man doch, nicht wahr? Einen Plan B? Oder können wir nur noch tatenlos hinnehmen, was immer auch kommen mag? Stehen wir gar noch in irgendeiner Verpflichtung? Da, wo einmal das Herz unserer Stadt mit unserem in einem Takt schlug, am König-Heinrich-Platz, wo wir zahllose glückliche Tage auf der Wiese im Schatten der Mercatorhalle verbracht haben, Alt und Jung, Arm und Reich, - da droht unserem sozialen Organismus grad der nächste Kollaps. Da werden wir mehr brauchen als bloßen Optimismus...

Aber wir haben das ja. Das mehr, dass wir brauchen, das gewisse Etwas, die endscheidende Idee: Wir gehen am 30.8. 2009 gegen jeden Trend zur Wahl. Wir werden zwar erstmal eine Menge damit zu tun haben, die Scherben wegzuräumen, aber dann fangen wir mit der Gestaltung einer Welt an, in der wir leben können und wollen. So.Und jetzt geh ich frühstücken. Und duschen. Bis heut Abend ma...

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10.Juni 2009 - Ein Tag wie jeder Andere. Das muss sich ändern.

Jetzt also Karstadt. Jeden Tag neue Hiobsbotschaften. Wir sehen die Auswirkungen - von den Ursachen aber spricht niemand. mehr. Manchmal frage ich meinen Mann, nach dem ein oderanderen Ereignis - ob ich es richtig erinnere, oder ob das alles nur ein böser Traum ist. Und wenn wir drüber geredet haben, dann weiß ich: Mit meiner Erinnerung ist alles in Ordnung. Und es ist kein böser Traum. Es ist schon das bittere Erwachen... Ich las in irgendeiner Duisburger Zeitung, einen Kommentar, Sie wissen schon, einen von denen, in denen uns irgendein Klugschwätzer hinterher besserwisserisch verkündet, das absehbar gewesen sei,  über was er allerdings vorher keine Silbe verlor. Großkaufhäuser, so stand da nun zu lesen, Großkaufhäuser seien unmodern und überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Und überhaupt: wenn Kaufhäuser nicht einmal ihre Miete einspielten, dann gehörten sie eben weg... Sehen Sie und so ein dummes Zeug, von Leuten, die es besser wissen könnten, weil sie über eine ausreichende Bildung verfügen, regt mich schon Morgens auf. Wenn Großkaufhäuser unmodern sind, dann frage ich mich allerdings, wieso sie, wenn es um ihren Bau und ihre Ansiedlung geht, gefeiert werden als seinen sie der Hit! Da werden Sie uns angepriesen wie das Alleinseligmachende, da verlieren kleine Händler ihre Existenzen, weil sie einem solchen Konkurrenzdruck nicht standhalten können, man schreckt auch nicht davor zurück, ganze Strassenzüge niederzureissen, um sie anzusiedeln. Und die gleichen Kommentatoren feiern von derersten Idee bis zur Eröffnung das alles als innovativen großen Wurf, was sie jetzt als unmodern bezeichnen. Karstadt? Wer ist schon Karstadt? Und genau diese Frage beantworten sie nicht. Wer ist Karstadt? Und wieso konnten die Kaufhäuser, die über Jahrzehnte fester Bestandteil unserer Städte waren, auf einmal ihre Mieten nicht mehr zahlen? Und warum spricht niemand darüber? Wer oder was ist also Karstadt? Wenn wir über Karstadt reden - wer ist das denn dann? Das schauen wir uns doch mal an. Karstadt. Arcandor. Da wird einem schon schwindelig, nicht wahr? So sehr, daß wir uns erstmal der zweiten Frage widmen: Wieso können die ihre Mieten nicht mehr zahlen. Und überhaupt: Wieso Mieten? ... Aber erstmal ein bißchen Musik zur Entspannung ..

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9. Juni 2009 - nach einer morgendlichen Lagebesprechung.

Ich kann mich ja jetzt morgens besprechen. Rosa ist da. Das dürfen Sie ja nicht vergessen, und ich darf das nch viel weniger: Ich habe einen Gast. Und da will ich nicht unablässig am Computer sitzen, meine Gedanken sind ohnehin schon ständig bei unserer Sache. Die aber auch die von Rosa ist - weswegen ich mich endlich einmal beraten konnte. Und da haben wir folgendes festgestellt: das muss jetzt auf ein paar Schultern mehr verteilt werden, was zu tun ist. Die Grenze dessen, was ich allein tuen konnte, ist erreicht - und wenn wir Anfang Juli in Phase 2 eintreten wollen, ist jetzt Teamwork angesagt. Was zu tun ist? Ich muß mich vorwiegend auf das konzentrieren, was ich gut kann: Schreiben. Und Lesen. Und mir freudvolle Sachen ausdenken. Für den praktischen Teil, das Koordinieren vor Ort, für telefonische Rückfragen, kleinere Besorgungen im Notfall etc. brauche ich Helfer in Duisburg. Ich habe hier noch zuviel mit Dingen zu tun, die ich noch nicht kann (Technik) und wollte ich sie lernen, dann kommen wir vom Kurs ab. Wer immer also was für uns tun kann: Herz, Hirn, Hände, Füße -alles wird gebraucht. Es gibt doch bestimmt arbeitslose Sekretärinnen, Disponenten, Löwenbändiger und von den Kindern verlassene Hausfrauen und Mütter, die es gewohnt sind, einen Laden durchzuorganisieren, Fäden zusammenzuführen - oder Menschen, die sich das auch ohne alle leidvollen Vorkenntnisse zutrauen. Ich kann jeden gebrauchen - auch Menschen, die "nur" (HA!) Kuchen backen können. Bitte melden, Telefonnummer angeben - ich rufe Sie an. Und den 28. Juli, das ist ein Sonntag, den halten Sie sich doch bitte so um die Kaffeezeit herum frei. So ab 16:30 Uhr, zwei Stündkes, - das müsste reichen. Für den Beginn von Phase 2. Jetzt muß ich eine ganze Reihe von Telefonaten erledigen und Dateien versenden - das Pflichtprogramm, ohne das Nichts geht. Und von dem ich hoffe, daß es da irgendjemanden gibt, der das Besser kann, als ich und der gerade auch nichts besseres zu tun hat, als für unsere Sache zu streiten. Was ich dazu meine, das zwei Drittel der Duisburger nicht zur Europa-Wahl gingen? Ich meine, dass die meisten von Ihnen sich die Nichtwahl sehr wohl überlegt haben. Das sie ganz bewußt eine Wahl verweigerten, die sie nicht als Wahl empfinden. "Die Konstruktion von Europa ist nicht die einer lupenreinen Demokratie" umschrieb ein Kommentator des Abendblattes höflich, was ich in meinem Alltag viel drastischer, häufig genug als Diktat, empfinde und für das ich meine Stimme nicht mehr hergeben wollte, weil sie als Legitimation dient für Dinge, die ich zutiefst mißbillige. Und dennoch bin ich mit ganzem Herzen Europäerin. Ich bin sicher, die meisten anderen Nichtwähler auch. Doch das Europa, dass ich mir wünsche, dass man mir versprach, und auf das ich bis heute warte, ist nicht die knallharte Wirtschaftsgemeinschaft, in der man gnadenlos Arbeitnehmer gegen Arbeitnehmer ausspielt, Mensch gegen Mensch und einen beispiellosen Abbau von sozialen Errungenschaften betreibt, mein Europa ist eine brüderliche Gemeinschaft, in der eben das nicht möglich ist: dass Menschen einem widerwärtigen und erbarmungslosen Gewinnstreben zum Opfern fallen. Mein Europa, das Europa meiner Träume, war eines, in dem wir mit den Nachbarn Seite an Seite für eine bessere Welt eintraten. In dem wir von unseren Einzelleistungen gegenseitig und zum Nutzen aller profitieren konnten - keines, in dem wir uns in gnadenlose Konkurrenzen begeben. Von diesem Europa träume ich heute noch. Aber davon stand nichts zur Wahl.  Zur Wahl stand das "Europa", von dem wir übergangen werden, wenn wir über eine gemeinsame Verfassung abstimmen wollen....Ansonsten ist die niedrigste Wahlbeteiligung in NRW auf die Beine gestellt zu haben ja auch eine Leistung. Und eine gute Vorlage für unseren nächsten Coup: Die höchste Wahlbeteiligung. Damit kommen wir ins Guiness-Buch der Rekorde! Die niederigste und die höchste Wahlbeteiligung aller Zeiten - und das binnen 3 Monaten. Weil wir uns super ausdrücken wissen - selbst wenn man uns mundtod macht und uns nur 2 Kreuzchen machen lässt.  Wir hier, im Pott,  waren schon immer die Besten darin, komplizierte Sachverhalte ganz leicht zu erklären. Man könnte sagen, darin sind wir Meister... 

Übrigens: Auf so einem Containerschiff arbeiten gerade mal noch 10-15 Menschen. Und im Hafen, beim Ent- und Beladen, sieht man auch kaum noch jemanden. Die Menschen in Hamburg müßen auch einen Strukturwandel überleben. Wie wir in Duisburg. Maschinen. Unsere Arbeit machen heute Maschinen. Maschinen, die mehr und mehr Menschen "überflüssig" machten. Am Anfang hatte es geheißen, sie nehmen uns die Schwerstarbeit ab. Und die schmutzigen Geschäfte. So hat man sie uns schmackhaft gemacht. Dass man uns aber dauerhaft keine andere Arbeit geben würde, sondern stattdessen auch dafür neue Maschinen entwickeln würde, die uns auch da überflüssig machten - das hat man uns nicht gesagt... Und noch immer werden solche Maschinen gebaut. Im Real-Markt stehen die ersten beiden, die zwei Kassiererinnen überflüssig machen. Und es gibt Menschen, die sie freiwillig bedienen. Ob sie wissen, was sie tun?

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8. Juni 2009 - Eintrudeln. Ankommen ist auch eine Kunst. Hat Hüsch gesagt.

Oh ja, ich bin zuversichtlich. Auch wenn Schietwetter ist. Ich habe eine tolle mail bekommen, einen Kontakt zur flash-mobbing-szene - es geht oran. Überall. Die Einschaltquoten sind konstant hoch, mit Ausreisser nach oben. Das Wichtigste habe ich heute schon geschrieben, daß, was mir am Schwersten auf der Seelelag, auf meinem Schreibtisch herrscht Chaos wie immer, die Katzen sind raus und Rosa wuselt in der Küche, die Amseln klauen die Kirschen,der Regen tropft auf die Fensterbank...Ich hatte Ihnen ja gesagt, daß ich was aushecke und es Ihnen erzählen will, weil es ist lustig und sie werden sich drauf freuen, aber dann fiel mir auf: das geht nicht, Mimi, das kannste nicht machen. Hier lesen ja Politiker mit - da wäre es wirklich sehr sehr unklug, hier alles reinzuschreiben. Wir wollen ja niemandem die Möglichkeit geben, sich taktisch auf uns einzustellen. Ich sagte ja: wir dürfen uns da keine Schlamperei erlauben, und wir müssen pfiffig sein. Mein Pläne hier vor unseren na, sagen wir mal, Konkurrenten, auszubreiten wäre echt unpfiffig. Insoweit habe ich mir etwas anderes einfallen lassen und wenn es soweit ist, dann werden sie es wissen. Also aus sich selbst heraus. Ich werd das, quasi wie sonne Art Theaterregisseur, sagen wir mal: inszenieren. Machen die Anderen ja auch: mediale Inszenierungen und sonn Zeuch. Kost jede Menge Geld, wir werden das mal ohne versuchen. Uns bleibt ja ohnehin nichts anderes. Ich werd also was vorbereiten - und dann treten wir sichtbar auf den Plan - den ich aber hier nicht ausbreite.Ich muss mich quasi an dieser Stelle hier mit Ihnen darüber unterhalten, wie ich mich so manches Mal in den Kolumnen mit Ihnen unterhalten haben: auch zwischen den Zeilen. Und irgendwann, erklingt dann zum dritten Mal der Gong - und dann nehmen Sie alle, und ich auch, also wir, unsere Plätze ein, im Theater des Lebens. Keine Sorge, das klappt schon, Sie werden den Gong schon hören. Sie sind nämlich auch pfiffig... Und dann gibt es ja noch diese Errungenschaften der Neuzeit,  Telefon und e-mail,  - was brauchen wir mehr? Günstiger war die Ausgangslage für uns nie. Und wie ich meiner Post entnehme, fängt die Sache ja langsam an, auch Ihnen Freude zu bereiten, auch sie wollen "das Wunder von Duisburg". Und wenn viele einen Traum träumen ... Wissen Sie. Ich weiß... Und geh jetzt mal an die Luft. Und Tee trinken...Ich bin bereit. Und Sie auch.

 

 

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8. Juni 2009 - Die Würde des Menschen ist unantastbar !

Bevor ich mich in den folgenden Tagen wieder mit dem sogenannten Arbeitsmarkt beschäftige, muss ich heute auf einen ganz besonderen "Fall" von "Hartz4" aufmerksam machen, einen, der in unserer Stadt nicht "bearbeitet" wird, einen, wo die Würde des Menschen anhaltend mit Füßen getreten wird: Es geht um Mike H.   Wenn Sie bitte auf das Datum der Veröffentlichung achten wollen: Der Artikel erschien am 17.4. 2009.  In der vergangenen Woche hat Herr H. mich kontaktiert und mir von seiner Verzweiflung berichtet. Die Verzweiflung darüber, daß er bis heute, rund 6 Wochen nach Veröffentlichung, immernoch auf das Geld wartet, daß man ihm nachzuzahlen in Aussicht gestellt habe. Nachdem es zur Presseveröffentlichung kam passierte tatsächlich etwas, ein Sachbearbeiter, mit dem Mike sich gut verstanden hatte, ist nicht mehr für ihn zuständig, der Nachfolger ist im Urlaub, Mike hat bis heute einige Absichtserklärungen, aber keinen Bescheid und man hat ihm in Aussicht gestellt, daß es bis September dauern kann, bis ihm Nachzahlungen dann auch nachgezahlt werden... Dieser Vorgang ist eine Ungeheuerlichkeit! Dass der Leiter der Arge, Herr Maul, nicht unverzüglich, frisch und erholt aus dem Urlaube zurückgekehrt, alles Notwendige in die Wege leitete und, angesichts des Zustandes von Herrn H., unverzüglich und vor allem: zügig!!! für Abhilfe sorgte, ist ein noch größerer Skandal, als dass es überhaupt dazu kommen konnte. Diese - wir nennen es einmal höflich: Verschleppungstaktik passt insgesamt in das Bild, dass ich mir im Laufe der Zeit - auch aus eigener Anschauung - von ihm machen konnte. Ich wiederhole es noch einmal: Herr Maul ist, da er sich auf vielfältige Weise, insbesondere aber im Umgang mit Menschen, für die Funktion die er ausübt, völlig ungeeignet. Noch viel weniger eignet er sich als Sozialdezernent. Ein Mensch, dem anscheinend jegliches Mitgefühl abhanden gekommen ist und der sich auch dann nicht ernsthaft kümmert, wenn die Würde eines Menschen mit Füßen getreten wird, jemand, der nicht persönlich dafür sorgt, daß am nächsten, spätestens am übernächsten Tag nach Bekanntwerden, die "Akte Maik" bis hin zur Auszahlung von Rückständen in Ordnung gebracht wurde: den können wir in solchen Positionen, in denen über menschliche Schicksale entscheiden wird, nicht gebrauchen. In solche Funktionen gehören Menschen, die für Menschen arbeiten und die wissen, wie existentiell ihre Endscheidungen für das Leben eines Menschen sein können- und sie entsprechend verantwortungsvoll treffen.  Ich wende mich nun ausdrücklich an alle mitlesenden politischen Funktionsträger: Machen Sie jedweden Einfluss gelten, den Sie haben. Ich wende mich hier insbesondere und ganz ausdrücklich an den Oberbürgermeister: Machen Sie von Ihrem Dienstrecht umfassend Gebrauch! Weisen Sie Herrn Maul unverzüglich an, sofort Abhilfe zu schaffen! Tragen Sie Sorge dafür, daß hier nicht weiterhin die Würde eines Menschen mit Füßen getreten wird! Ausdrücklich danken möchte ich Herrn Vüllings, der sein Versprechen an Meik gehalten, und ihm das Geld für die Medikamente gegeben hat. Ich glaube, viel wichtiger noch als das Geld ist für Mike H., die Solidarität, die er durch ihr Handeln erfahren hat. Und wenn sich hier nicht schnellstens etwas ändert, wenn Herr H. nicht jetzt Ruck-Zuck Bescheide und seine Nachzahlungen bekommt, dann müssen wir ran, liebe Tagebuchleser. Dann müssen wir uns alle mit Herrn H. solidarisieren und für ihn kämpfen. Er kann das nicht mehr. Er ist zu schwach, - da müssen wir ihn tragen. Und das werden wir auch tun. Wir werden es nicht mehr zulassen, daß mit Menschen so umgegangen wird. Mike ist einer von uns. Er ist unser Bruder, für den wir streiten und dem wir helfen werden. Wir werden nicht mehr schweigend darüber hinwegsehen, wenn wir von solchen Dingen erfahren. Sie bewegen uns und wir werden uns bewegen. Wir werden Unrecht nicht mehr hinnehmen, auch wenn dieses Unrecht wie ein Recht daherzukommen scheint. Und wir werden uns in unserer Zukunft von Menschen trennen, die Unrecht tun oder dulden. Auch wenn wir selbst nicht betroffen sein mögen, so betrifft es uns doch. Zusammen sind wir ein Leib. Und wenn ein Glied leidet, dann leiden alle anderen mit. Wenn wir das Blatt noch einmal wenden wollen, dann dürfen wir unseren Nächsten nicht mehr allein lassen. Wir müssen einander beistehen. Das können wir nicht früh genug üben, denn wir werden das noch sehr oft müssen, in den Zeiten, die vor uns liegen...Soweit dass, was mir so dringend auf dem Herzen lag. Ich hoffe, es liest jemand mit, der Mike H. helfen kann. Und Mike, falls Sie das lesen: Sie strahlen, trotz allem, was Ihnen widerfahren ist, und dessentwegen sie zu Recht verbittert oder zornig sein könnten, eine solch schöne, ruhige Würde aus, daß ich sicher bin: Niemand kann Ihnen die jemals nehmen. Sie haben eine innere Größe, die manch einer niemals erreichen wird. Umso weniger kann er sie Ihnen nehmen...

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7. Juni 2009 - Gut angekommen. In Hamburg. In der Zeit.

Wollt nur ganz kurz (erstmal) schreiben: Bin heil gereist und gut angekommen.Sie dürfen also wieder mehr von mir erwarten als Kurzberichte, wenn ich mich von der Fahrt erholt hab und auch innerlich angekommen, geht es munter weiter mit all den Themen, die wir bisher nur anreissen konnten und all dem, was wir schon immer einmal aussprechen wollten, aber nicht zu sagen wagten. Noch 2 1/2 Monate bis zur Wahl - das wird nicht für alles reichen,aber ein Anfang ist gemacht. Und danach haben wir ja dann genau die richtigen Ansprechpartner... Dann sind wir zur rechten Zeit am rechten Ort. Duisburg.



6. 6. 2009 - Nix mehr. Für heute.  Ich will ,,,

Ich will. Aber kann nicht. Dass Auto ist gepackt, jedenfalls so ungefähr, und morgen geht es um 7 mit einer Freudin auf die Autobahn, zurück in meine Doppelte Heimat Hamburg. Wußten Sie, daß Ruhrort und St.Pauli eine Stadtteilpartnerschaft haben? Und wußten Sie, daß das erste Fußballspiel, daß im Deutschen Fernsehen übertragen wurde, Hamborner Löwen gegen St. Pauli waren? ... Ich bis vor einer Weile nicht. Wir alle wissen so vieles nicht, aber zusammen wissen wir fast alles. Den Rest könnten wir getrost Gott überlassen, und unsere Menschlichkeit entwickeln und unseren Charakter,aber wir können auch getrost weiterforschen - ich glaub, er lacht sich dann immer kapott..Wennichetma so salopp ausdrücken darf... Und in der nächsten Wocher interessieren wir uns dann wieder für das, was ist und was wir uns zu Ende betrachten wollen: die Dache mit den Euro-Jobs, den Gwinnern und Verlierern, mit Herrn Maul, der sich so einiges leistet, in dem er nicht leistet, mit den Ideen, die ich noch hatte, der Jugend und ihren Aktionsformen und natürlich mit all dem anderen, daß wir so nach und nach benennen müssen, wollen wir Lösungen finden, für unsere Probleme. Und dann erzähl ich Ihnen auch ganz genau, wie das weitergehen wird, und wo wir uns treffen und was wir dann machen und Freude will ich Ihnen bereiten und Mut machen und Hoffnung schenken. Meine Zuversicht will ich teilen, damit wir unser Wunder vollbringen können. Aber, wie gesagt, erst, wenn ich wieder am heimischen Schreibtisch sitze - sie können sich, während ich mich auf der Autobahn rumdrücke,  vorfreuen, oder aber auch skeptisch bleiben - ganz, womit Sie sich wohler fühlen. Und ich freue mich auch vor: auf meinen Mann, dessen Liebe auch eine Wochenende-Ehe aushält, auf meine Katzen, die ich so schrecklich vermisst hab (sie mich nicht, das weiß ich) und auf den Garten. Ob ich wegen der Europa-Wahl zurück sein will? Nein. Ich habe beschlossen, nicht  zu wählen. Auch hierzu nenne ich Ihnen die Gründe später, ich wollte nur, dass Sie das wissen. Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie und warum ich in solchen Fragen habdele - oder auch nicht handele. Sie sollen sich ein Bild von der Frau machen können, die um ihr volles Vertrauen wirbt....Schlafen Sie gut, ich werde früh verschwunden sein, Federball, you know. Und dann singt morgen früh der Vogel, den die Katz auch am Abend nicht kriegt. Tweety. Große Klappe. Und die Oma zum Freund... Da kann auch Sylvester einpacken...

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6.6.2009 - Schietwetter. Hier. Und immer noch Sonne im Herzen.

Rappott ;-) :

Gestern sind noch jede Menge Unterstützerunterschriften zusammengekommen - und noch mehr Menschen sind dabei, weitere zu sammeln. Ein Stützpunkt für uns - sowohl um gesammelte Unterschriften abzugeben, als auch Unterschriften zu leisten, wird für uns ab sofort Bommels Bude sein. Einige wissen es ja schon, viele aber nicht: Bommel und seine Bude gibt es tatsächlich. Sie ist in Neudorf, auf der Memelstrasse. Wenn man von der Kettenstrasse kommt, fährt man direkt darauf zu. Als ich vor über einem Jahrzehnt anfing zu schreiben, da war ich in Neudorf liiert und das war meine Stammbude. Und alle redeten von Bommel. Ich dachte damals, das sei ein Spitzname und habe meine Geschichten alle an dieser Bude spielen lassen. Natürlich sind diese Geschichten erfunden, oder: ein bißchen erfunden, denn auch die Menschen gibt es wirklich: nur eben nicht in Neudorf. Jedenfalls war ich gestern bei Bommel, dem Echten, und der ist nun mit dabei. Er ist übrigens ein holländischer Duisburger, mit dem schönsten Akzent der Welt... Was war noch? Ach ja, ich bekam den Hinweis, dass erfahrungsgemäß bei solchen Sammlungen zwischen 20 und 30 Prozent der Stimmen ungültig seien. Nicht, dass sie "kaputtgeprüft" würden - es unterschreiben schon mal Leute, die nicht wählen dürfen, Andere erlauben sich einen Scherz und erfinden einfach irgendwas. Am Wahlamt jedenfalls liegt es nicht, ich kenne die Menschen dort noch nicht sehr lange, vertraue Ihnen aber. Es gibt auch ein Merkblatt, was ungültig ist und was nicht, und da muß ich sagen: Genauso würde ich es auch handhaben.  Die 20-30 Prozent mehr, weil Scherzkekse dabei sein können, die müssen wir einkalkulieren - ich denke, es ist besser wir haben 500 Unterschriften, statt 370 - damit sind wir auf der sicheren Seite. Wir wollen eine Wahl mit einer Wahlbeteiligung von 70 % zu Stande bringen, wir arbeiten an einem Wunder, - da machen wir uns doch vor 500 Unterschriften nicht in die Büx. Wir werden sammeln bis zum letztmöglichen Tag. Wir sehen das einfach mal als Übung an, außerdem kommt man mit dem Blatt in der Hand leichter mit dem Nächsten in Gespräch, man hat einen Anlass, drüber zu reden und wir müssen ja reden, reden, reden. "Mündliche Überlieferung" ist unser einziger Weg zum Ziel, unsere Unbeirrbarkeit, unser Erfindungsreichtum. Soviel können die sich auch von Agenturen gar nicht einfallen lassen, was wir nicht ohne Geld bewerkstelligen könnten - nur mit unserer Münder arbeitet.Mit unseren Händen lässt man uns ja immer weniger tun...Wie kam ich jetzt wieder?... Meinzeit, ich bin so voll von dieser Woche, wird Zeit dass ich mal wieder einen ganzen Tag an die Tastatur komme...Sie müssten jetzt in etwas den selben Stand haben wie ich, wenn mir noch was einfällt, leg ich nach und... Das Stadt-Fest in Hochfeld, da wollte ich heute hin, aber wenn, dann bau ich ekinen Stand auf. Ich schaffs zwar noch, aber ich würde mich quälen. Wenn ich komme, dann um mitzufeiern. Nun wird es welche geben, die sagen: Sießste - eine Woche auf Achse, schon macht sie schlapp. Aber so ist das nicht. Ich mache nicht schlapp - ich tue mir Gutes. Das was wir uns anschicken zu tun, das hat noch keiner von uns gemacht. Das ist etwas ganz ganz Nues, es wird all unsere Kraft und Konzentration erfordern, unseren Mut, Beharrlichkeit, wir werden Stehvermögen brauchen und Schläge müssen wir einstecken lernen. Große Leistungen kann man aber nur vollbringen, wenn man sich seine Kräfte einzuteilen weiß, wenn man haushaltet, mit seinen Resourcen, Prioritäten setzt, Mäßigung übt. Das ist die Sache mit dem Bogen: Nicht zu schlaff , aber auch nicht überspannen...Seien Sie auch gut zu sich und genießen Sie das Wochenende. Und: Träumen nicht vergessen. Manchmal gibt es mehr gar nicht zu tun...Meine Tasche habe ich schon gepackt. Bald heißt es für mich Abschied nehmen. Für eine kurze Weile. Aber intervernetzt wie wir sind,  sind wir ja doch irgendwie beieinander. Auch wenn es uns die reale Welt niemals ersetzen kann - man fühlt sich nicht ganz so allein...

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5. Juni 2009 - Liebe Grüße, Eure Mimi

Ich wollt nur mal eben ein Lied spielen. Für uns.

P.S. : Ich brauche dringend Kontakt zur Flash-Mobbing-Szene. Für die, die nicht wissen, was das ist: Erklärung kommt noch. Ich wußte es bis vor ein paar Monaten auch nicht - bin aber begeistert. Meiner Begeisterung würde ich gerne Ausdruck verleihen. Also: Bitte melden !!! Is dringend!!!



5. Juni 2009 - Nachmittagslektüre. Man glaubt es nicht!

Gerade eben die WAZ von heute gelesen, Seite Politik, und da gibts doch wahrhaftig einen Artikel mit der Überschrift  !Achtung, gezz kommts! "Sauerland will Sperrklausel für Stadträte". Dem können wir dann entnehmen, daß der Oberbürgermeister die Wiedereinführung der abgeschafften Sperrklausel fordert, weil er fürchtet, die Städte könnte "unter Umständen unregierbar werden", wenn zuviele Interessensgruppen oder Einzelbewerber gewählt würden. Und wie ich das dann so bei "derWesten" in das Suchfeld eingebe "Sperrklausel für Stadträte", da wirft man mir dort gleich eine ganze Reihe von Artikeln heraus, aus Münster, aus Düsseldorf, wo gleiches gefordert wird! Jetzt geht es also los. Unser Raunen ist in den Parteizentralen gehört worden. Sie fangen überall an, die Mauern um Ihre Festungen zu verstärken. Was uns eines deutlich macht: Wir sind auf dem richtigen Weg! Und: Sie zeigen erste Nerven! Von jetzt an heißt es für uns : wir müssen noch wachsamer sein und wir müssen unsere Bemühungen weiter verstärken. Und noch eines wir wissen jetzt genau: Wo der Oberbürgermeister Sauerland steht. Er hat sich eindeutig positioniert. Und wir dürfen das ruhig als Kampfansage auffassen. Denn genauso ist es gemeint. Die SPD ? Will die Einführung der Sperrklausel auch. Von Herrn Brandt hab ich noch nichts dazu gehört. Vielleicht sagt er uns das ja mal. Damit wir auch von ihm wissen, wie er zu uns steht.

Soweit die Sondermeldung. Jetzt muss ich wieder los...Jetzt erst recht !!!

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5. Juni 2009 - die Sonne lacht wieder.Wir sind auf dem Weg.

Das ist prima: ich muß nicht alle Sammler abfahren heute, obwohl ich das wollte und mich damit sicherlich übernommen hätte. Der Mensch denkt, Gott lenkt, hat mein Omma immer gesagt. Heute war das praktisch, ich empfinde das als Wohltat. Manchmal sind Gott und ich absolut nicht einer Meinung - hinterher hat sich immer rausgestellt, dass sein Weg der Bessere für mich war....Aber das nur nebenbei. Der Terminkalender ist also auf ein erträgliches Maß geschrumpft, zahlreiche Hilfe bekomme ich auch und könnt ich jetzt mit den Katzen an meinem Schreibtisch sitzen: ich wär glücklich. So bin ich zufrieden - und Zufriedenheit ist, unter uns gesagt, der anhaltendere Glückszustand. Der andere ist Sache von Augenblicken, Momente, die man wie kostbare Perlen aufreihen kann...Und jetzt gehts wieder los, raus aus dem Internet, rein in die Welt, weg von der Tastatur - auf zu neuen Ufern. Leute, ich tu was ich kann. Wenn Ihr das auch tut, dann haben wir schon gewonnen. Übrigens: ich habe mir was Neues ausgedacht, was sehr Schönes, und die, denen ichs schon erzählt hab, können es kaum noch abwarten. Das werden wir machen! Was, das erzähl ich Ihnen noch. Jetzt arbeite ich erstmal daran...Bis spääder...

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